Siem Reap – 25.09.24

Pünktlich um 9 Uhr stand unser Fahrer Don vor dem Hotel. Erst mal eine herzliche Umarmung mit Drücker, dabei kannten wir uns bisher nur von WhatsApp und durch die Vermittlung des Freundes aus Deutschland.

Mit seinem TucTuc ging es zuerst zum TicketOffice für den Angkor Park Komplex. Eine sehr große Abfertigungshalle, ziemlich leer. Generell ist nicht viel los. Das hören wir von sehr vielen hier. Alle hoffen auf die Trockenzeit und mehr Touristen
Mit dem Ticket für drei Tage (62$ p.P) ging es dann direkt zu Angkor Wat. Don hat uns mit Wasser versorgt und wartete dann am TucTuc auf uns.

Gute 1,5h Stunden sind wir auf dem riesigen Gelände geblieben und die gingen rum wie nix.

Es gibt unglaublich viele schöne und interessante Details mit Statuen, Reliefs und Verzierungen aller Art.

Nach dem großen Angkor Wat Tempel ging es zum Bayon Tempel. Von außen sieht er wirklich – so wie im Führer beschrieben – wie ein riesiger Steinhaufen aus. Aber einmal auf dem Gelände im Detail noch interessanter als Angkor Wat. Der Tempel ist mein Favorit.

Es gab dann noch den ein oder anderen kleineren Tempel zu besichtigen:


Ein weiteres Highlight ist der Ta Prohm Tempel (Antjes Favorit). Dieser Temple wurde in Teilen so belassen, wie der der Urwald ihn sich zurückgeholt hatte. Die Würgefeige macht ihrem Namen alle Ehre. Wie Alienfinger schlängeln sich ihre Wurzeln durch die Steine hindurch. Sehr beeindruckend. Für diejenigen, die die ganzen Tempel hier freigelegt haben muss es eine unglaubliche Arbeit gewesen sein, erst die Bäume zu entfernen und dann die Steine wieder zusammenzupuzzeln.

Am Abend ging erst in ein weiteres rein veganes Restaurant, Hey Bong. Sehr lecker, sehr interessante Karte, sehr leer.

Danach sind wir zu Fuß ein paar hundert Meter weiter in die Altstadt mit der berühmten Pub Street. Auch hier war wenig los, zu besseren Zeiten schoben sich hier die Massen durch. Wir haben uns einen Platz in einer Bar auf der ersten Etage gesichert und von dort mit Mocktails das Treiben und die Kinder beobachtet, die hier auf die Straße geschickt werden um (sehr sehr hartnäckig) zu versuchen, nutzloses Zeug zu verkaufen. Die jüngsten (geschätzt) 5-6 Jahre, die älteren 12-14.

Hoi An -> Siem Reap – 24.09.24

Wir haben uns ja recht kurzfristig entschlossen, doch noch Ankor Wat mitzunehmen. Gerne wären wir deswegen von Da Nang direkt nach Siem Real in Kambodscha geflogen, aber es gab keinen Direktflug mehr zu buchen, also erst nach Ho Chi Minh City und dann von da aus nach Siem Reap.

Die Einreisemodalitäten hatte Antje vorab an Ihrem Handy übe die neue App eingestellt. Erst das Visum gebucht, wenn das genehmigt wurde, konnte das e-Arrival Dokument ausgefüllt werden. Beides wurde in der App gespeichert. Antje hatte sich zudem noch das genehmigte Visum per Mail schicken lassen. Sollte reichen. Eigentlich.

Erst mal ging es per Shuttle Service vom Hotel zum Flughafen von Da Nang. Wir sitzen im Flieger, auf einmal quietsch quietsch… Quietschekind war auch an Bord! Zum Glück weit hinter uns 😀

Problemlos ging alles weiter bis Siem Reap. Wir landeten auf dem erst im letzten Jahr eröffneten riesigen und sehr sehr leeren Flughafen, 52km (!) außerhalb der Stadt. Gebaut mit aktuell Kapazität von 7 Mio Passagieren im Jahr (ist damit so groß wie der in Stuttgart) und soll in den Jahren bis 2050 noch ausgebaut werden auf 20 Mio (und wäre damit größer als der in Düsseldorf). Die armen Tempel, wenn das mal voll ausgenutzt wird.

Mit allen notwendigen und in der App vorliegenden Dokumenten konnten wir direkt zur Kontrolle. Ich bin mehr oder weniger direkt freundlich durchgewunken worden. Etwas komisch war schon, dass in der App mein Visa und mein e-Arrival Dokument als gespeichert hinterlegt waren, aber von Antje nur das e-Arrival. Das fanden die Grenzbeamten dann auch komisch und wollten Antje erst mal nicht reinlassen. Nach und nach kamen drei hochrangig dekorierte Beamte dazu und beratschlagten sich. Das per Mail gesendet Visum wurde gezeigt, reichte nicht. Gut, dass wir auch noch Screenshots von dem bestätigten Zahlungsvorgang für die Visagebühren gemacht hatten. Der wurde dann auch noch mit deren Handys abfotografiert und per WhatsApp zu einem weiteren Beamten (vermutlich mit noch mehr Sternen) geschickt. Es blieben aber alle sehr freundlich, sie haben sich auch mehrfach entschuldigt, die App gäbe es erst seit ein paar Tagen. Irgendwann kam dann die Freigabe und wir konnten endlich raus zum bestellten Fahrer vom nächsten Hotel.

Hier im Eightfold Urban Resort haben wir es auch gut angetroffen. Die Empfehlung hierzu und die Vermittlung des TucTuc Fahrers Don für die Zeit hier haben wir schon frühzeitig zu Hause bekommen.

Hoi An – 23.09.24

Da der Tag trocken begann, haben wir direkt nach einem sehr guten Frühstück wieder einen Roller gemietet und sind zum Strand. Premiere: Baden im Südchinesischen Meer.

Viel mehr als entspannten Beachtag gab es heute nicht, kein großes Programm. Der Shuttle für morgen zum Flughafen ist bestellt, die nächsten Unterkünfte gebucht.

Beim zweiten Besuch wurden wir in der Chickpea Eatery schon wie Stammgäste behandelt und sind mit den Bedienungen ein wenig ins Gespräch gekommen, mit einer in Englisch, mit der anderen in Deutsch. Junge Frauen, die sich für Australien bzw. Deutschland um Visa bemühen, was wohl recht langwierig und schwierig zu bekommen ist. Khua will nach Deutschland zu ihren Eltern und dann Steuerfachgehilfin (!) lernen. Respekt!

Nach dem Essen haben wir dann einen Spaziergang über den Markt gemacht. Ein Stand wie der andere. Aber schöne Motive.

Zum Abschluss haben wir wieder die Cyclo’s Road Bar angesteuert, in der wir gestern schon etwas getrunken haben. Der Besitzer hat uns direkt wieder erkannt und sich gefreut, uns wiederzusehen. Als wir dann noch erzählten, dass das unser zweiter und letzter Abend, hat er sich noch mehr gefreut, dass wir den Abend bei ihm verbringen. Darauf wollte er unbedingt mit einem Whiskey anstoßen.

So kam Antje zu ihren ersten Whiskey überhaupt. Sehr empfehlenswert sind seine IPA Craft Biere!

Hoi An bleibt uns in guter und bunter Erinnerung!

Morgen geht es für ein paar Tage nach Kambodscha 🇰🇭!

Hue -> Hoi An – 22.09.24

Achtung, dieser Beitrag enthält möglicherweise verstörende Fotos!

Tour mit kleinem Bus gebucht für 300.000 p.P, der aber nicht auf dem schnellsten Weg nach Hoi An fuhr, sondern an vier Stationen Halt machte. Das gab uns die Möglichkeit, noch ein paar Eindrücke der Region mitzunehmen.

Erster Stopp: an einer alten und wirklich schönen Brücke mit angrenzendem Night-Market. Der öffnet schon morgens um vier (!).

Alles, was es dort gibt, ist wohl sehr frisch und manches lebt bis zum Verkauf. Fische werden in mit Wasser gefüllten Schüsseln am Leben gehalten und bei Kauf getötet und direkt ausgenommen. Kröten werden mit der Schere Köpfe und Beine abgeschnitten, schwer anzuschauen. Die hüpfende Kröte ohne Kopf wird mir noch was im Gedächtnis bleiben.

Zweiter Stopp: An einer Lagune. Ging so.

Dritter Stopp: Wolken-Pass. Den wollten wir unbedingt sehen und haben auch deswegen nicht den Expressbus genommen. Der Wolkenpass ist Wetterscheide (heute nicht wirklich) und natürliche Grenze zwischen dem südlichen und nördlichen Teil von Vietnam. Die Grenzanlage dort ließ schon der Kaiser Minh Mang bauen, um seinen Palast in Hue vor den Cham zu schützen, die im Süden lebten.

Vierter Stopp: Die fünf Marmorberge bei Da Nang, benannt nach den fünf Elementen der traditionellen östlichen Philosophie: Wasser, Erde, Metall, Feuer und Holz. Wir waren auf dem Wasserberg, mit Pagoden, Tempeln und Höhlen. Dazu unten am Fuß des Berges jede Menge Steinmetze, die Marmor (mittlerweile aus anderen Regionen) zu Hauf bearbeiten.

Nach insgesamt 6h sind wir in Hoi An angekommen und haben im La Siesta Resort & Spa eingecheckt. Sehr schöne Anlage mit vier Pools und wunderschönem Garten.


Im Regen ging es abends nach Hoi An in die berühmte Altstadt. Abendessen gab es in dem rein veganen Restaurant Chickpea Eatery. Das fühlte sich nach den Eindrücken vom Markt heute früh richtig gut an. Das Essen war hervorragend und mit schönem Ambiente.
Auf Dauer nicht sehr amüsant: die Familie mit dem Kind und den Quietsch-Schuhen … jeder Schritt ein Quietschen wie von Ernies Quietscheente. Und das Kind rannte ziemlich viel rum ! 🙉
Wir waren Gott sei Dank schon satt und zufrieden und sind weiter gezogen.

Am Fluss haben wir mit Cocktails das Treiben beobachtet. Schön bunt und laut. Und, wie vorhergesagt, sehr, sehr touristisch.

Hue – Tag 2 – 21.09.24

Wir haben den Roller auch für den heutigen Tag behalten, um ein wenig das Hinterland von Hue zu erkunden und ein paar weitere alte Steine anzuschauen.

Kaum aus Hue raus, sind wir an einem riesigen, über mehrere Hügel verteilten (buddhistischen?) Friedhof vorbeikommen. Man findet dort Gräber von sehr einfach bis geradezu pompös. Da lob ich mir doch ein Urnengrab. Aber es geht auch noch pompöser, allerdings muss man dazu Kaiser gewesen sein.

Es ging in Richtung des Grabes von Minh Mang, Kaiser von 1820 bis 1841. Die Navi-Software führte uns geradewegs, entsprechend auch der Schilder am Straßenrand, zu einem kleinen Haus, wo wir wirklich freundlich von einem Mann in gutem Englisch begrüßt wurden.

Der Roller bekam die Parklplatznummer 47 zugewiesen, gut dass wir dafür auch einen „Parkschein“ aus Metall bekommen haben. Wir hätten uns sonst schwer getan, den Roller wiederzufinden, es stand nämlich noch einer da, vermutlich sein eigener.

Wir haben uns nett unterhalten, Cola getrunken und dabei erfahren, dass der Tourismus auch dort seit Corona sehr zurückgegangen ist, vor allem weniger Europäer. Er sprach von 100 statt früher 500-600 Besuchern am Kaisergrab.
Danach ging es ca. 200m zum Eingang des Grabkomplexes. Dort war dann auch – wie schon längst vermutet – der „offizielle“ Parkplatz, direkt am Ticketcounter.

Die Grabanlage selber ist riesig, parkähnlich und nach Feng Shui angelegt. Um alle Aspekte dafür zu berücksichtigen, haben die Planer 14 (!) Jahre noch zu Lebzeiten des Kaisers gebraucht (!), Die ganze Anlage symbolisiert über mehrere Gebäude hinweg den Übergang von der irdischen in die himmlische Spähre.

Ein zweites kaiserliches Grab haben wir im Vorbeifahren entdeckt: das Grab von Thieu Tri., dem Sohn von Minh Mang. Der hatte nicht so viel Zeit, seine Grabanlage zu planen und wollte es auch etwas bescheidener. Genau so hat er es auch bekommen. Das hält an bis heute, die Anlage ist bei Weitem nicht in so guten Zustand wie die seines Vaters. Die Grundstruktur ist wiederum erkennbar, trotz der teilweise gar nicht mehr vorhandenen Gebäude. Fast ein „Lost place“

Dann kam der Regen und wir sind zurück in die Stadt, direkt wieder zu “Nina Café & Restaurant”.

Kurz was zum Roller fahren:

– Rechts abbiegen: einfach fahren, bloß nicht gucken

– Links abbiegen: möglichst früh rüber und ganz links halten, so links, dass man meint man fährt in England. Und dann die Lücke suchen, um nach rechts zu kommen. Oder so ähnlich.

– Am Allerwichtigsten aber gilt die Regel: fahren, fahren, fahren und zwar bei konstanter, eher langsamer Geschwindigkeit.

Ich habe es dem Roller neben mir nachgemacht

Zum Glück gilt nicht das Gesetz des stärkeren, sondern des Geschickteren und dem der besseren Hupe.

Hue – Tag 1 – 20.09.24

Der erwartete Tropensturm hat sich zum Glück nach Norden weggedreht, so dass wir einen halbwegs sonnigen, vor allem aber trocken Tag hatten. Wir haben uns spontan wieder einen Roller gemietet. Das geht hier mega problemlos:
An der Rezeption Bescheid gegeben, fünf Minuten später kommt jemand mit einem Roller vorbei, erklärt in zwei Sätzen die Tasten, nimmt 150.000 VND (5,50€) für die Tagesmiete in bar entgegen und verschwindet wieder. Dann erst mal durch den Stadtverkehr zur Tankstelle, der Tank war nämlich so gut wie leer und dann Richtung Zitadelle. Der Stadtverkehr ist hier zwar ruhiger als in Hanoi, aber deutlich mehr als im Dorf Phong Nha.

Die Alte Kaiserstadt in der Zitadelle ist in jedem Fall einen Besuch wert. Die Geschichte zu der ganzen Anlage und Stadt Hue ist wirklich interessant, mehr dazu auch hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Huế

Sehr beliebt bei den vor allem asiatischen Besuchern ist, sich in Kaiserlichen Gewändern zu kleiden und dann durch Fotografen in entsprechender Position ablichten zu lassen.

Gute drei Stunden haben wir in der verbotenen Stadt und den Anlagen ringsum verbracht, dann hatten wir genug.


Unzählige und schöne Details an den Gebäuden, die sich zwar immer ähneln, aber nie gleich sind.

Und noch ein paar Bilder von dem, was es u.a.noch dort zu sehen gibt:

Nach kurzer Pause im Hotel ging es dann mit dem Roller noch ein paar Kilometer am Parfümfluss entlang, zur Thien Mu Pagode. In dem dazugehörigen Tempel konnten wir auch noch ein paar buddhistische Mönche beim Gebet beobachten. Der letzte Stopp des Tages war bei den Überresten vom Literaturtempel Van Mieu Tempel.

Den Roller haben wir dann mit hinreichend Eindrücken vom Tag am Hotel wieder abgestellt. Kleine Pause heute inklusive Schulter und Nackenmassage für die Frau sind wir mit dem Taxi durch ein heftiges und lang andauerndes Gewitter zu einem kleinen Restaurant, Nina’s Café, gefahren. Essen war super, da werden wir noch mal hingehen.

Hue – Ankunft

Die Sleeper Busfahrt war auch dieses Mal entspannt, wir mussten ja auch nicht auf dem Boden liegen. Viel länger als die 4h Stunden hätten es auf dem engen Sitz aber auch nicht sein müssen.
Die Ankunft war wie gebucht in einem kleinen Busterminal in der Nähe von der Zitadelle, von da ging es mit dem Taxi zum Alba Spa Hotel. Dort ein schönes Zimmer im siebten Stock bekommen mit Blick über die Stadt.

An dem Nachmittag haben wir die Umgebung zu Fuß erkundet, hier und das gegessen und getrunken und das Treiben genossen. Im Vergleich zu Hanoi fast beschaulich.

Meine, warum auch immer plötzlich schmerzenden Füße, haben nach der Rückkehr zum Hotel noch kurzfristig eine 60minütige Massage bekommen! Ein meistens angenehmes, manchmal schon fast schmerzhaftes Prozedere in entspannter Umgebung in dem Spa Bereich.

Am Abend ging dann ein bisschen Zeit dafür drauf, die nächste Woche zu planen, denn ab Hue hatten wir bisher noch nicht konkret entschieden, wie es weitergehen soll. Angkor Wat und damit ein Ausflug nach Kambodscha oder nicht, das war die entscheidende Frage.

Nach der erfolgreichen Planung haben wir uns zum Ausklang des Abends um Mitternacht noch mal raus auf einen Cocktail in das immer noch sehr belebte Kneipenviertel gemacht.

Phong Nha

Die Sleeper Busfahrt verlief bis Dong Hoi weiter unspektakulär, zum Schluss wurde es noch mal spannend. Gebucht war Tam Coc, Büro Sapa Discovery Tours bis Dong Hoi, Thang Anh Hotel (direkt am Strand). Für dort hatten wir auch den Shuttle nach Phong Nha bestellt. In Tam Com (Ninh Bình) wurde wir vom Büro mit dem PKW zur Fernstraße gebracht, dort nahm uns dann der Bus auf.

Wir verfolgten die letzten KM nach Doing Hoi auf Google Maps. Nur fuhr der Bus nicht in Richtung Hotel, sondern blieb auf der Fernstraße. Plötzlich die Aufforderung, uns fertig zu machen, Doing Hoi wäre erreicht. Hektisch „schmissen“ sie uns aus dem Bus und ließen uns mitten auf einer vielbefahren Kreuzung stehen, nicht ohne vorher noch zu rufen, „Taxi 3km.“
Etwas naiv dachten wir noch, dass uns eins der an der Kreuzung stehenden Taxen dann zum Hotel bringt, analog der Vorgehensweise bei der Abfahrt. Ein Taxifahrer winkte uns freundlich zu. Allerdings war weder er noch einer der anderen Taxifahrer für uns bestellt. Nachdem das mühsam dank Google Übersetzer geklärt war, haben wir dann den (einzigen) freundlichen Taxifahrer genommen und sind die 6km für nur 3€ zum Hotel gefahren.

Wie vereinbart kam pünktlich um 19:00 der Fahrer vom Homestay „Lucky Homes“ und fuhr uns eine weitere Stunde nach Phong Nha.

Phong Nha – Tag 1

Phong Nha und der angrenzende National Park Phong Nha – Ke Bang sind bekannt für seine großen Höhlen, die auf unterschiedliche Art zu besichtigen sind. Entsprechend reichhaltig ist das Angebot an geführten Touren. Einige Höhlen gehen nur mit Führung, einige wenige sind auch auf eigene Faust gut zu erreichen und zu besichtigen. Die von allen als die schönste bezeichnete Paradise Cave ( Hang Thien Duong) ist im trockenen Teil zu Fuß zugänglich. Es gibt auch eine ganztägige Tour, die dann weitere KM teils per Kajak erkundet. Klang auch verlockend. Dem ggü. stand noch eine eine weitere (allerdings wohl nur für mich) verlockende Tour zur Ruc Mon Höhle.

Empfohlen wird häufig auch die Gegend mit dem Roller oder mit dem Fahrrad zu erkunden. Wir haben uns dann für den ersten Tag erstmal für eine RollerTour entscheiden, den Roller konnten wir direkt am Homestay für 120.000 VND (4,50€) / Tag mieten.

Beste Entscheidung! Kurz getankt (20.000VND / 0,75€ / Liter) und dann ab zur Paradise Cave. Parkgebühr von 5000 VND für Roller ist obligatorisch, Eintritt 270.000VND /p.P. ) für den freigänglichen Teil. Es war überraschend wenig los und in der Höhle hat es sich dann endgültig verlaufen, so dass wir gefühlt die ganze Höhle für uns alleine hatten.

Gigantisch, auch wenn es es nur ein kleiner Teil des mit über 31km langen längsten trockenen Höhlensystems Vietnams ist (Vergleich Postonja in Slowenien 24km)

Entdeckt wurde die Höhle erst im Jahr 2005 !

Wieder am Tageslicht sind wir noch mit dem Roller was über die Ho Chi Minh Road getuckert, die als eine der schönsten Straßen in Vietnam gilt.

Mit Abendessen in einem veganen Restaurant ein paar Meter weg vom Homestay, Pool und Kniffel am Fluss haben wir den Tag ausklingen lassen.

Phong Nha – Tag 2

Die Nacht war kurz und sehr unruhig: es gab ein super heftiges Unwetter mit Gewitter ab 01:00 Uhr. Teilweise ist der Strom (und damit die Klimaanlage) ausgefallen und die Donner ließen die Betten vibrieren. So haben wir ein Gewitter auch noch nicht „gespürt“.

Am Morgen war das Wetter so lala, die Aussichten aber noch halbwegs ok.

Nachdem uns das mit der Rollertour gut gefallen hat und meine Überzeugungskünste bzg. der Tour zur Rue Mon Höhle nicht ausreichend waren, sind wir erneut los, diesmal aber mit einem etwas stärkeren Roller. Wir wollten schauen, ob wir es durch den National Park über die Road 20 bis zur Grenze nach Laos schaffen. Die Straße war zu Beginn in einem guten und neuen Zustand.

Mitten im nichts eine größere Tempelanlage mit riesigem Parkplatz mit einer „Ausstellung“, augenscheinlich um den Vietnamkrieg, der auch hier in der Gegend ordentlich getobt hat.

Die Recherche später hat ergeben dass es sich bei der Ausstellung und den Tempel dazu ein paar Meter weiter um die „Eight Ladies Cave / ‘Hang Tám Cô’“handelt. Der Tempel wurde zum Gedenken an das tragische Schicksal von acht jungen Frauen errichtet, die nach einem Bombenangriff der Amerikaner 1972 in einer Höhle, in der sie Schutz gesucht hatten, durch einen großen Felsen verschüttet worden waren.. Rettunngssmaßnahmen sind mangels schwerem Gerät gescheitert. Die Schreie der Frauen sind nach neun Tagen verstummt. Die Leichen konnten erst 1996 geborgen werden.

Die Straße 20 führt durch den Dschungel und wurde erst im Jahr 2014 bis nach Laos „fertiggestellt“. Der Zustand der Straße wurde aber schlagartig nach dem Tempel viel schlechter, dazu kam eine lange ewige Baustelle. Auch gab es außer einem weiteren Tempel an der „Nurse Cave“ zum Gedenken an heroische Krankenschwestern und eben dichtem Dschungel rechts und links nichts zu sehen.

Dazu kam, dass das Wetter schlechter wurde und noch einige Berge vor uns lagen. Wir haben uns dann doch entschieden, umzukehren und sind durch viel Regen zurück zum Homestay gefahren.

Kleinigkeit essen, Pool ,lesen, wieder Essen und Kniffel und schon war der Tag rum .

Phong Nha ==> Hue, 3,5h Busfahrt

Mal wieder was zum Wetter: ein tropisches Tief liegt über der ganzen Gegend hier und ein Tropensturm nähert sich. Es sind extrem heftige Regenfälle für heute und morgen für Phong Nha, Dong Hoi, Hue und ggf. auch vielleicht bis runter nach Hoi An vorhergesagt. Aber der Bus fährt.

Aktuell tippe ich wieder im Sleeper Bus, diesmal aber die etwas unkomfortablere Version. Schmale Liegen in Dreierreihen. Vom Liegen/Sitzen her ist es ok, aber Platz für Handgepäck ist sehr knapp bemessen bzw. quasi nicht vorhanden. Dazu haben wir beide einen Platz oben zugewiesen bekommen, deutlich wackeliger als unten. Aber das Buspersonal lies nicht mit sich reden, um nach unten umzuziehen. Der Bus ist inzwischen voll besetzt und einige Reisende sitzen/liegen bereits im Gang. In diesem Fall ist oben doch nicht so schlecht.

Noch ein Fun Fact zum Schluss: Anzahl Mückenstiche bisher Antje >20 : Frank = 0

Und da war noch der kleine Welpe vom Homestay, 2 Monate, zu knuffig.

Ninh Bình und Ninh Binh -> Phong Nha

„Madame, give money“ so die unfreundliche und unmissverständliche Aufforderung der Ruderin am Ende der Tour, bevor sie uns wieder abgesetzt hat. Ich gebe gerne Trinkgeld, lass mich aber sehr ungern mit einem scharfen Ton dazu auffordern. Sie hat uns dann auch noch – genauso barsch – wissen lassen, wieviel sie eigentlich erwartet. Die schon zurecht gelegte Summe entsprach nicht ganz ihren Erwartungen. Wir reden hier über ein paar wenige Cent, aber die teilweise Aggressivität hier ging mir auf den „ihrwisstschon“. Noch aggressiver ging es zu, wenn man sich mit dem Fahrrad der Sehenswürdigkeit näherte. Schon hundert Meter vorher springen Frauen mit Trillerpfeife von ihrem Stuhl auf, rufen „Parking“ machen wilde Zeichen, deuten in Richtung ihrer Geländes. Wenn man die erste ignoriert, obwohl sie einem fast ins Fahrrad springt, kommt die nächste ein paar Meter weiter. Einfach weiterfahren ist die Devise.

Zurück zum Anfang des Tages: Erste Tat nach dem (nicht so guten) Frühstück im Hotel Le Clou du Fil: Fahrräder des Hotels leihen. Boah, was für Drahtesel. Einer schlimmer als der andere. Ob wir damit die vorgeschlagene Tour des Reiseführers schaffen?

Die ersten Meter führten zum Ableger für die Tour zu drei Höhlen. Zu dem Ticketcounter und wieder zurück mit einem Elektrotrolley. Warum nicht der Counter direkt am Ableger genutzt wird, erschließt sich uns nicht…. Von den drei Höhlen war aber wegen des Hochwasserstands nur eine durchfahrbar. Als Entschädigung wurde noch eine andere Tour zu der Bich Dong Cave inkludiert (die wir aber am Ende nicht mehr geschafft haben, weil zu spät angekommen).

Nur zu zweit stiegen wir in das Boot, aber nicht bevor Schwimmwesten angelegt wurden!

Faszinierend die Rudertechnik. Meistens wurde mit den Füßen gerudert! Irre Technik, ich bekomme schon einen Krampf beim Zugucken.

Die Tour über den Fluss war recht unspektakulär, die Landschaft ist schon schön, aber wir waren nicht überwältig. Die Eindrücke der Berge in denTagen davor waren noch zu sehr präsent.

Mit den Rädern ging es zur Mua Cave, einem Aussichtspunkt, von dem sich auf den zuvor befahrenen Fluss gucken lässt. Die Aussicht, die 400 Stufen in der prallen Sonne hoch zu steigen hat uns bewogen, das auf später zu vertagen. Irgendwie waren wir heute nicht besonders entspannt, deswegen haben wir auch den nächsten „Must See“ Spot, die „Trang An“ Höhlen ausgelassen Die Aussicht, drei Stunden auf so einem kleinen Boot in endloser Reihe mit anderen Booten durch die Gegend geschippert zu werden, fanden wir abschreckend. Die ganze Massenabfertigung hier ist so gar nicht unser Fall.

Also weiter zu der alten Hauptstadt Hoa Lu aus den Jahren 968-1009, schöne Tempelanlage.

Essenstechnisch wurden wir im „Trang An Riverside Garden Restaurant“ auf dem Rückweg fündig, Tofu in Orangensauce und Tofu mit Lemnongrass und Chili, dazu superleckere Smoothies.

So gestärkt ging es wieder zurück zur Mua Cave. Die 400 Stufen lagen jetzt größtenteils im Schatten. Die einzelnen Stufen sind teilweise verdammt hoch und es waren noch immer sehr heiß (>32° bei 70% Luftfeuchtigkeit) Das war kein reines Vergnügen! Oben angekommen, gab es zwar einen schönen Ausblick, aber hat es sich gelohnt? Wir sind uns da nicht so sicher.

Das letzte Ziel war dann die Bich Dong Pagode. Wir hatten eigentlich genug, sind dann aber doch noch einmal durch den Ort quasi am Hotel vorbei weitere 2,5km in die andere Richtung gefahren, um dann festzustellen, dass das Tor 8 Minuten zuvor abgeschlossen wurde. Ein voller Erfolg!

Die Fahrräder haben wir dann nach 34km wieder am Hotel abgestellt. Schnell den Dreck abspülen und an / in den Pool.

Eine Entscheidung stand noch aus Ha Long Bay oder nicht ? Damit taten wir uns echt schwer und schoben sie lange vor uns her. Seit dem 13ten ist die Gegend wieder für den Tourismus offen. Langes Geschreibe, kurzer Sinn: wir haben sie von der Liste genommen. Beim nächsten Mal 🙂

Also jetzt das nächste Ziel buchen: Phong Nha. Hotel Homestay über Booking.com gefunden und für drei Nächte gebucht. Als Transportmittel haben wir uns am Ende für den Sleeper Bus entschieden. Um ihn das erste Mal zu testen, fiel die Wahl auf einen Tag-Bus, keinen Nachtbus. Den heben wir uns – in Abhängigkeit der Erfahrung – für später auf.

Sehr leckeres Abendessen gab es im „Buddha Belly Vegetarian & Vegan Restaurant“ !

Den Abschiedscocktail haben wir bei Musik und Fußballspiel-Übertragung (Arsenal gegen Tottenham!) in etwa gleicher Lautstärke von hinten und Gegröle aus dem Karaoke Bus vor uns trotzdem genossen …. fühlt sich an wie Urlaub.

Jetzt ist Montag, 16.09. und wir sitzen / liegen im Sleeper Bus, Typ VIP22. Die Zahl steht für die Anzahl der Betten, mit mehr und weniger Plätzen. Diese Variante ist schon sehr komfortabel. Beim Einstieg kommen die Schuhe in eine Tüte, die Koje wird zugewiesen. Die ist eher auf vietnamesische Körpergrößen zugeschnitten, mit unseren Längen geht es aber noch gut, wobei ganz ausstrecken auch bei mir schon nicht mehr geht. Aber es ist breit, von daher alles gut. Massagefunktion, TV, Steckdosen, WLAN, Decken, Kissen, Wasser gehört dazu.

Nach jetzt vier Stunden im Bus können wir nur sagen, dass das eine sehr angenehme Art ist zu Reisen! Nach einem Fahrerwechsel wurde es allerdings etwas ruppiger.
Kosten für zwei Personen bei einer Fahrtdauer von ca. 7:30h und ungefähr 400km: 61€.

Mu Cang Chai -> Ninh Binh

Ky hat uns den gleichen Fahrer wie auf dem Hinweg besorgt, um uns nach Ninh Binh zu bringen. Die Zeit in Mu Cang Chai war super. Die langen Fahrten in eine Gegend, die erst seit 2016 touristisch erschlossen wird, haben sich absolut gelohnt.

Es ist in jedem Fall empfehlenswert, sich in der kurzen, zur Verfügung stehenden Zeit einen lokalen Führer zu nehmen. Die schönsten Spots (und die Wege dahin) sind sonst schwer zu finden. Nicht nur Ky’s Erläuterungen waren interessant, auch er war absolut wissbegierig, was das Leben in Deutschland / Europa betrifft.

Natürlich ist der persönliche Fahrer ein Luxus, die Alternative wäre der Sleeper Bus gewesen, der aber nur bis Hanoi fährt. Angesichts der Zustände der Straßen haben wir uns für für diese Variante entschieden. Auch gibt uns das die Möglichkeit, direkt nach Ninh Binh zu kommen, ohne eine weitere Nacht in Hanoi.

385km werden es am Ende sein, wahrscheinlich 9h Fahrt. Ein bißchen tut uns der Fahrer leid, der eine wirklich langen Tag haben wird.

Weil sonst nicht viel passiert ist noch ein paar Nachzüglerbilder:

Tschüß Ky, danke für alles!

Die Fahrt war bis Hanoi recht entspannt, dann wurde es voll und chaotisch. Hinter Hanoi haben wir bestimmt eine Stunde im Stau gestanden. Grund: überflutete Autobahn.

In Deutschland wäre sie wahrscheinlich gesperrt worden. Hier ging es weiter, wer am längsten rechts im hohen Wasser durchhielt hatte gewonnen. Das wurde für uns aber erst am Ende deutlich. Unser Fahrer hatte Angst um sein Auto, vor allem wenn ein Bus vorbeikachelte und noch ordentlich Wellen machte.

Im Dunkeln zu fahren ist noch mal anders spannend als schon Tagsüber. Roller ohne Licht, dafür auf der Autobahn die Autos immer mit Fernlicht an, LKWs mit ca. 30km/h auf der linken Spur. Ein Erlebnis!

Nach gut 10h waren wir dann am Hotel in Tam Coc bei Ninh Binh angekommen. Und wieder krasser Gegensatz: nach der Ruhe in den Bergen ist hier Kirmes.

Das Hotel ist eine andere Kategorie als das Homestay. Dazu kommt noch, dass wir einen schönen Zimmer Upgrade bekommen haben, weil das gebuchte Zimmer einen Wasserschaden hat.