Sitzen am Flughafen und warten. Die Übergabe der Wohnmobils bei Fraserway war problemlos. Wir sollten spätestens um 11:30 da sein, das haben wir so gerade geschafft, weil wir heute morgen doch etwas getrödelt haben. Es dauerte dann noch mal eine Stunde, bis wir alles ausgeräumt und in die Koffer und Taschen gepackt hatten.
Aber die Mitarbeiter dort waren sehr entspannt und brachten uns dann noch zum Flughafen. Uhrzeit jetzt: 14:25. Boarding 16:30 Uhr. Abflug 17:05 Uhr.
Es hieß Abschied nehmen von den Nationalparks. Gegen 08:00 Uhr ging es los, stramm nach Osten. Ziel: West Edmonton Mall. Der Kommerztempel ist die größte Mall Nordamerikas. Dagegen ist das Centro in Oberhausenrichtig niedlich!
Nach der ganzen Natur der letzten Wochen war das heute ein kleiner Kulturschock. Ich hätte rückwärts wieder rausgehen können 😀 Am Ende haben wir doch ein paar Stunden dort zugebracht, davon allerdings gute zwei Stunden im Kino: Top Gun Maverick. Cool!
Den letzten Campingplatz Centennial Park Campground hatten wir dann 60 weitere Kilometer von Edmonton Mall in Richtung Osten ausgewählt. Dafür sind es dann morgen bis zur Rückgabe-Station aber nur 30min.
Wir hatten einen schönen sonnigen Platz zum Abschluss. Ein wenig packen, dann Lagerfeuer an, lesen, Wolkengebilde bestaunen. Ausklingen lassen.
Für den heutigen letzten Tag im Nationalpark gab es zwei Möglichkeiten:
Class 3 White Water Rafting auf dem schnellen Strom des Sunwapta River oder zum Maligne Lake fahren.
Zu unserer großen Überraschung fiel die Entscheidung auf den See.
Unser Sohn hat in 10 Monaten Kanada keinen einzigen Bär gesehen. Lt. unserem Reiseführer ist die Chance darauf, einen Bär zu sehen, morgens auf der 50km langen Straße zu dem o.a. See sehr hoch. Das war verlockend genug, dass sich die Kids wahrhaftig gegen das Rafting und für die Tour zum See entschieden haben.
Also ging es – wieder einmal ohne Frühstück – um 7.45 Uhr los. Ein bisschen Sorge hatten Frank und ich, dass die Enttäuschung groß sein würde, sollten wir keinen Bär zu Gesicht bekommen.
Doch keine 10km, nachdem wir vom Highway abgebogen waren, trottete tatsächlich kurz vor uns eine Bärenmama mit ihrem Bärenjungen über die Straße. Was für ein Glück!
Bär 1 und 2
Den Rest der Strecke tauchte zwar kein Bär mehr auf, dafür aber noch ein Hirsch oder Wapiti (hier sind wir uns alle nicht schlüssig) und ein weiteres uns unbekanntes kleines Tier.
Am Medicine Lake gab es auf halber Strecke noch Adler. Safari Day.
Wer weiß, was das ist?
Angekommen am Maligne Lake gab’s erstmal Frühstück, anschl. sind die Großen auf eine kleine 3km Runde gegangen – das erste Stück beschaulich im Wald – ohne Bär aber dafür mit vier Weißwedelhirschen auf einer Lichtung.
Zurück am WoMo empfingen uns zwei aufgeregte Kids, die uns von zwei (!) Bären berichteten, die über den Parkplatz getrottet sind. Wie geil war das denn? Innerhalb zwei Stunden vier Bären für Nik.
Bär 3 und 4
Es sollte aber noch nicht alles sein. Auf dem Rückweg standen einige Autos am Straßenrand und man konnte in einiger Entfernung einen Bär sehen. Nr. 5!
Nach einem kurzen Zwischenstopp an der Sixth Bridge vom Maligne Canyon
close to Sixth Bridge
(die fehlte Frank und mir noch von unserer Tour von vor drei Wochen) ging es dann zu den Miette Hot Springs, wo wir das schwefelhaltige Wasser der heißen Quellen in Open-Air Pools genossen haben.
Die Ruhe währte nicht lange. Plötzlich kam Unruhe auf und alles strömte aus den Becken: eine Bärenmama mit ihrem Jungtier spazierte gemütlich über eine Grünfläche am Rande des Parkplatzes. Wir trauten unseren Augen nicht. Nr. 6 + 7! Und das Größte: das Jungtier war noch so richtig, richtig klein. Die Verzückung und Begeisterung bei allen war entsprechend groß.
Bär kommt!Bye!
Was für ein grandioses Finale im Nationalpark. Besser hätte es nicht kommen können.
Morgen verlassen wir die Natur und kehren zurück in die Zivilisation.
Da gleich zu Beginn des Tages ein weiteres Highlight auf uns wartete, sind wir ohne Frühstück um 7.45 Uhr bei strahlend blauem Himmel los.
Über einen fast leeren Highway kamen wir eine knappe Stunde später am Columbia Icefield des Athabasca Glacier an und konnten direkt am unteren, kleinen Parkplatz parken. Wir hatten drei Optionen: mit einem Spezialbus bis auf die Gletschermoräne fahren und kurz auf dem Eis „spazieren“ (für 125 C$ pro Person), eine geführte 3h Tour für 120C$ p.P. oder einfach vom Parkplatz weg losmarschieren über einen abgesteckten Trail bis zur Gletscherzunge.
reingezoomtFrüher Gletscher, jetzt Mondlanschaft
Eine Bustour auf den Gletscher kam für uns gar nicht in Frage, obwohl man dort relativ nah an der Abbruchkante gewesen wäre. Für eine geführte Tour gab es für heute keine Plätze mehr. Also sind wir selbst hochmarschiert, waren jedoch etwas enttäuscht, denn wir hatten doch gehofft, wenigstens etwas näher ans Eis dran zu kommen.
Aber es war ein imposanter Eindruck. Leider aber wird einem auch sehr deutlich vor Augen geführt, was die Erderwärmung bedeutet. Der Rückgang des Gletschers begann aber schon im Jahr 1906, damals reichte er noch bis zum oberen Parkplatz.
Für heute folgten noch drei weitere Wasserfälle: Tangle, Sunwapta und Athabasca. 12 Punkte bekommt von uns der Athabasca Fall, Sunwapta und Tangle kurz dahinter.
Tangle:
Tangle Falls
Sunwapta:
Sunwapta Falls
Athabasca
Athabasca Falls
Unterwegs immer wieder gestoppt, um die Ausblicke zu genießen.
Unterwegs
Gegen 17:00 Uhr waren wir in Jasper Town. Kein Vergleich zu Banff. Deutlich kleiner, beschaulicher, viel weniger Rummel, allerdings auch nicht besonders fotogen. Ein wenig die Beine vertreten, was gegessen und dann sind wir ein paar KM raus zu unserem heutigen, vorreservierten Campground Whistler.
steht in JasperJasper Town Wapiti
Was für ein Riesending! Über 800 Plätze! Wenn man allerdings auf dem reservierten Platz steht, sieht man davon nicht viel. Die einzelnen Plätze sind, wie eigentlich immer in den Parks, sehr großzügig. Schön ist es nicht, aber dafür mückenarm. Mit der Erfahrung der letzten Wochen hätten wir uns die Vorreservierungen sparen können. Es gab genug Plätze unterwegs, auf denen wir (unter der Woche) noch einen Platz bekommen hätten.
Gegen 10:00 Uhr ging es vom Mosquito Creek los, den Icefield Parkway, eine der Traumstraßen der Welt, vor uns.
Platz am Mosquito Creek
Wir konnten in einen trockenen Tag starten, es gab nur später am Tag heftigen Regen. Und der auch erst kurz vor Nordegg, das passte auch zu dem Ort 😉
Entlang des Parkways traumhafte Aussichten in alle Richtungen auf Berge, Seen und kleinere Gletscher. Immer wieder gab es mal kurze Stops für Fotos oder einfach nur zum Staunen.
Bow GlacierEntlang Icefield Parkway
Auf der Höhe des Bow Passes auf knapp 2.100 m ging es ab zum Peyto Lake. Zum Aussichtspunkt führt vom großen Parkplatz ein ca. 1km langer geteerter Fußweg. Es war recht voll, auch dort kommen Busladungen an weiteren Touristen an. Aber der Blick runter lohnt sich wirklich!
VerwechslungsgefahrDa kommt die Farbe herAm Peyto Lake
Nächster längerer Stop am Mistaya Canyon. Runter zum Canyon waren es ca. 500m Waldweg. Auch gut besucht, aber nicht mehr so voll.
Ein paar Kilometer weiter sind wir dann auf den Highway 11 nach Osten abgebogen. In allen Führern als eine Alternative oder gute Ergänzung zum Icefiled Parkway genannt. Eine wirklich schöne Strecke, lohnenswert bis zum Abraham Stausee, danach das Stück bis Nordegg war dann vergleichsweise langweilig
wie frisch gefaltetEntlang Highway 11
Der Ort Nordegg selber war ein totaler Reinfall. Es gibt zwar einen Golfplatz, zwei Tankstellen und einen General Store, der hatte aber generell nix außer Chips. Noch nicht mal Toast! Wir dachten, dass der erste Ort nach über 100km einen halbwegs sortierten Supermarkt hat , weil wir gerne noch was eingekauft hätten. Zudem haben wir dort auch auf Mobilfunk-Abdeckung gehofft, um die letzten beiden Tage in den Blog zu laden.
Aber so gab es weder das eine noch das andere, am Ende war es gute 60km Umweg für Nüsse.
Jetzt haben wir schon den dritten Tag in Folge, den wir mangels Netzwerk nicht am Blog arbeiten konnten. Und wenn es mal kurz einen Funknetzwerk auf dem HW 11 gab, war es nicht möglich, darüber irgendwas hochzuladen. Also sammeln wir weiter die Entwürfe offline und haben dann (in Jasper?) viel tun. Und außerdem hat es ja auch was Entschleunigendes.
Am Ende des Tages kamen wir nach dann doch 234km gegen 17:00 auf dem Thompson Creek PP an. Wir hatten schon schönere Plätze, aber er liegt super günstig für die morgige zweite Hälfte des Icefield Parkway bis Jasper. Es gibt sehr sehr viele Mücken, nach ein paar mückenlosen Tagen kam unser Anti- Mücken-Zelt mal wieder zum Einsatz und wir haben lange bei Lagerfeuer draußen sitzen können.
Nach einer ruhigen Nacht auf dem Two Jack Main Campground in Banff sind wir trotz einiger Zweifel ob des Wetters aufgebrochen zum Lake Louise. Es war zwar trocken, von dem wunderbaren Bergpanorama war jedoch leider absolut nichts zu sehen. Alles hing in den tiefen Wolken. Gut, dass wir bei Ankunft in Banff/Canmore am Samstag noch schönes Wetter hatten. Laut Wettervorhersage sollte es eigentlich den ganzen Tag regnen, daher haben wir uns vergleichsweise spät erst gegen 8.30 Uhr auf den Weg gemacht.
Am Lake Louise
Wider Erwarten haben wir sogar noch auf dem Upper Parkinglot einen Parkplatz gekriegt (12$ Tagesgebühr) und konnten uns somit den zeitaufwendigeren Shuttlebus schenken. Zunächst haben wir noch schnell gefrühstückt und sind dann auf die Tour vorbei an den Touristen-Massen direkt am Seeufer des Lake Louise weiter zu unserem Ziel am Lake Agnes gestartet. Es ging rund 3,5km stetig bergauf inkl. einem Stopp mit schönem Blick von oben auf den Lake Louise.
Mirror Lake
Angekommen auf ca. 2.200m am Lake Agnes, wo es schon seit den frühen 1920er-Jahren ein „Teahouse“ gibt, fing es dann doch noch an zu regnen. Es war letztlich ein kurzer, heftiger Schauer, aber danach klarte es auf und wir konnten zumindest ein bisschen was von dem Panorama drumherum sehen. Durch den Regen war das Teahouse direkt völlig überlaufen, zum Anstehen im Regen hatten wir dann aber auch keine Lust. Dafür lockte uns am anderen Ende des Sees noch ein Schneefeld. Mit einem Traumblick, sogar mit ein paar Sonnenstrahlen wurde der Extra-Schlenker belohnt.
Am Lake Agnes
Das Teahouse wird übrigens zu Saison-Beginn einmal per Hubschrauber mit allen Vorräten ausgestattet, der Nachschub kommt dann mit Pferden hoch.
Nach ziemlich genau 3 Std., 10km und knapp 400 Höhenmetern waren wir wieder zurück am WoMo. Weiter ging es noch mit einem Abstecher von der Hauptstraße ca. 11km zum Lake Moraine. Lt. Reiseführer soll er noch reizvoller sein, als der legendäre Lake Louise. Wir hatten schon wieder Glück und konnten auf dem sehr überschaubaren Parkplatz parken (ohne Gebühr). Durch diverse Busladungen war es trotzdem recht voll, aber der kurze Weg hoch zum Aussichtspunkt hat sich wirklich gelohnt. Der See hat eine atemberaubende Farbe und ist umrahmt von zehn 3.000ern, die wir dank des besser gewordenen Wetters auch alle sehen konnten.
Lake Moraine
Nun begann der spannende Teil, denn für heute und auch morgen müssen wir hier im Nationalpark auf eine sehr überschaubare Anzahl an Campingplätzen zurückgreifen, bei denen nicht vorreserviert werden kann. Es gilt First come, First serve. Der erste gleich im Ort Lake Louise war voll. Der nächste, Mosquito Creek Campground, liegt nur gute 20 Minuten entfernt und hatte erstaunlicherweise noch jede Menge freie Plätze. Allerdings auch sonst nix, auch keine Sani Station. Frisches Wasser konnten wir zumindest einen improvisierten Trichter zumindest ein bisschen nachtanken. Fürs Kochen und eine Katzenwäsche reicht es. Mehr aber auch nicht, weil jetzt auch der Abwassertank voll ist.
Auch heute ist leider kein Feuerchen am Platz, geschweige denn draußen sitzen möglich, denn inzwischen hat es sich wieder ordentlich eingeregnet.
Und auch die Netzabdeckung ist hier nicht vorhanden. Kommt also alles ein bisschen mit Verspätung.
Wer hatte behauptet, wir haben Glück mit dem Wetter?
Auf jeden Fall war es damit heute fürs erste vorbei. 12 Grad, immerhin noch bis zum Nachmittag trocken, danach leichter Regen, dann Dauerregen.
Als erstes stand Schlendern durch Banff auf dem Programm. Ich brauche solche Orte nicht. Er hatte zwar ein paar wirklich schöne Ecken, aber dominiert wird der Ort von Souvenirshops und Touristen, die mit frisch erworbenen Banff Hoodies und Jacken durch die Gegend laufen.
(Zugegeben: Zum Skifahren würde ich gerne noch mal hier hinkommen…)
Die Gondelfahrt auf einen der Berge haben wir uns beim den Wolken gespart, wir haben uns den „Cascade of Times Garden“ angeschaut und sind dem „Bow River Falls Trail“ gefolgt.
Cascade of Times GardenBow FallsBow Falls
Nach einem schnellen Lunch beim Vietnamesen und McD ging zum Tagesausflug in den Kootenay NP zum Marble Canyon. Kurzer 1,2 km Weg, spektakulärer Wasserfall am Ende des Canyon in die Schlucht hinein. Auf Fotos alleine sind diese ungeheuren Wassermassen kaum zu erfassen, darum heute auch die Wasserfall Videos.
Marble Canyon
Auf dem Rückweg nach Banff zum vorreservierten Campground kamen wir noch am Johnson Canyon vorbei. Einer der Hotspots, wird im Jahr von bis zu 1 Mio Menschen besucht. Es war mittlerweile 19:00 Uhr, der Parkplatz war zwar noch immer recht voll, aber erträglich.
Johnson Canyon
Die Kinder haben keine Lust mehr gehabt, sich noch ein weiteres mal einen Canyon im Regen anzuschauen. Also zu zweit los, aber nur die 1,2km bis zum unteren Wasserfall. Bis zum oberen wären noch mal 1,3km gewesen, aber das wäre uns dann zu spät geworden. Der Weg bis zu dem 1. Fall war wenig aufregend, aber der Wasserfall wieder grandios. In Summe hat uns der Marble Canyon bis zu diesem Punkt aber besser gefallen.
Wir sind in der Tat um kurz nach sechs vom CG gefahren. Kurzer Tankstopp, dann waren wir gegen 07:30 am Emerald Lake im Yoho NP. Der Parkplatz war wie versprochen sehr leer, wir waren das erste Wohnmobil.
Early morning
Erst mal gefrühstückt, dann sind wir die 5km Seerunde gegangen. Tolle Aussichten auf die grandiose Bergwelt ringsherum, wieder mal hatten wir Riesenglück mit dem Wetter!
Emerald Lake – einfach von allen Seiten schön
Nach dieser kleinen Wanderung ging es noch kurz vom gleichen Parkplatz aus in die andere Richtung zu dem Hamilton Falls. Hätten wir uns sparen können, lohnte nicht.
wir sind jetzt besseres gewöhnt !
Nächster Stopp: Natural Bridge. Durch einen sehr schmalen Spalt zwängt sich das Wasser. An sich ist der Spalt so schmal, dass man locker mit einem Schritt drüber springen kann, an einer Stelle sogar gehen. Angesicht der gewaltigen Wassermassen unten und der nassen Felsen oben fehlte mir dazu der Mut.
Nur der Schatten ging hinüber
Noch ein weiterer Zwischenstop bei den Spiral Tunnels. Die Zeit bis zum nächsten Zug haben wir für einen kurzen Lunch genutzt. Am Tag fahren ca. 30 Züge durch die Tunnel, einen sehr langen haben wir an drei Stellen gleichzeitig beobachten können.
Die Zeilen schreiben wir schon mal im Stau, wir stehen seit 13:15 schon gut 35 Minuten in einer Vollsperrung des HW 1 zurück nach Golden.
Zeitsprung: 18:20 Uhr. Wir stehen in Canmore auf dem kleinen Wapiti Campground zwischen Highway und Railway. Der Plan, früh zurück in Golden zu sein, dann zu chillen und am Abend noch eine 9-Loch Runde Golf zu spielen hat sich völlig zerschlagen. Im Stau sprach es sich rum, dass der Highway vermutlich bis zu sieben Stunden gesperrt sein wird, schwerer Unfall mit Toten. Das drückte natürlich auf die Stimmung. Das, was als Tagesausflug von Golden aus geplant war, nahm dann ein anderes Ende. Wir haben wie alle gewendet und sind dann in Richtung Banff. Dort wollten wir eigentlich erst morgen sein. Problem: Der Yoho NP grenzt nahtlos an den Banff NP an. Die Chance, um 15:00 Uhr noch einen freien „First Come-first Serve“ Stellplatz in den Parks zu finden, haben wir an dem langen Canada Day Wochenende als aussichtslos eingestuft. Nur wohin? Im Süden nahtlos der Kootenay NP, gleiches Thema.
Also durch Banff durch und direkt nach dem NP kommt Canmore. Etwas übermüdet und und auch schlecht gelaunt kamen wir dort gegen 16:00 Uhr nach 240km an. Leider hat der Platz, obwohl ok, erstmal wenig mit dem ursprünglichen Platz in Golden gemein. (Den Platz konnten wir der Umstände wegen stornieren und haben sogar unerwartet das Geld erstattet bekommen!)
Jetzt gilt es, einen neuen Plan zu machen. Mal sehen was wir draus machen werden.
Es ist schon spät, der Zeitzonenwechsel hat uns heute eine Stunde gekostet. Dabei hätten wir die doch auch noch gut gebrauchen können!
Der Tag begann auch bei uns mit Pancakes!
Der Familienrat hat gestern Abend noch entschieden, der Canada Day Parade in Revelstoke beizuwohnen. Die startete aber erst um 13:00 Uhr. Also haben wir vorher noch einen kleinen Trail zu den Moses Falls eingeschoben, nachdem wir erst um 10:30 Uhr vom Campground runter sind.
Moses Falls
Steiler Weg zu den Falls, aber der hat sich gelohnt. Leider ohne Sohn, der fühlte sich heute morgen wieder sch… (zum Glück wurde es im weiteren Tagesverlauf besser!)
Nach dem Trail war noch kurz Zeit für das Eisenbahnmuseum in Revelstoke. Das war interessant, echt schön gemacht und gehört in die Kategorie lohnenswert.
Wife wondering
Und dann die Parade. Wir wussten zwar nicht, was genau uns erwartet, aber da die Canada Day Parade immer wieder erwähnt wurde, hatten wir uns schon was Besonderes vorgestellt. Es war auch ein besonderes Sammelsurium an Wagen, richtige Stimmung kam aber nicht auf (keine Musik, keine Gesänge). Ein wenig enttäuscht sind wir dann aus Revelstoke abgezogen und haben uns auf die gut 150km nach Golden gemacht.
Auf dem Weg nach Golden liegt der Glacier NP. Wir hatten uns vorher mit der Alltrails App schlau gemacht, welche kurzen Trails wir ggf. noch machen können. Schon aus der App und den Kommentaren konnten wir entnehmen, dass viele Trails immer noch geschlossen sind, teils wegen Lawinen, Schnee oder weggespült. Es blieben zwei Trails über, die aufgrund der Zeit noch in Frage kamen: Rockgarden und Bear Creek Falls.
Nach einem kurzen Abstecher in das hochgelobte Discovery Center am Rogers Pass (auch enttäuschend, zumal der Projektor im Kino-Saal auch noch kaputt war 🙁 ) 9km zurück zum Rockgarden (bei der ersten Vorbeifahrt glatt übersehen). Netter, kurzer Trail!
Bei den Bear Creek Falls sind wir dann richtig nass geworden. Innerhalb von Sekunden hat uns die Gischt durchnässt. Sehr beeindruckend, welche Wassermassen dort runter geschossen kommen.
Family getting wetBear Creek Falls
Knapp 60 km weiter sind wir am heutigen Ziel, dem Golden Golf Club RV Park angekommen.
Für eine Runde Golf heute viel zu spät, aber nach einem Snack und Absacker hat es noch für eine Minigolf-Runde gereicht.
Supertoller GolfplatzSupertolle Minigolfanlage
Ahja, der gute Mann im Pro-Shop hat uns dringend dazu geraten, morgen sehr sehr früh im Yoho NP zu sein. Sehr sehr früh gleich sechs Uhr Abfahrt! The kids are not amused!
Schon um 9 Uhr haben wir uns schweren Herzens auf den Weg gemacht. Es hätte noch einiges gegeben, was uns in Logan Lake interessiert hätte, aber es sollte nicht sein. Für die geführte Tour in der Kupfermine, die anlässlich des 50-jährigen Jubiläums von Logan Lake angeboten wird, hat sich leider niemand auf unsere Anfrage gemeldet. Und die Lady vom Campground war leider auch keine Hilfe. Ebensowenig kamen wir über sie an vernünftige Infos zu den im Festprogramm aufgeführten ATV-Tours (Touren mit Quads). Da zudem Nik ein wenig kränkelte, kam auch keiner der nahegelegenen, sehr interessant klingenden Trails in Frage.
So sind wir also los Richtung Kamloops, wo wir auf den TCH (Trans Canada Highway) gen Osten und somit gen Rocky Mountains gestoßen sind. Im Sicamous Beach Park sollte es unsere fast schon tägliche „Lunch & Swim Break“ geben. Es wurde aber lediglich eine Lunch-Break und essen mussten wir auch noch quasi auf dem Parkplatz am Auto, weil der ganze Uferbereich des Parks überflutet war. Zudem war das Wasser eiskalt und nicht wirklich einladend.
Nette Häuser am Ufer!Sicamous
Weiter ging es dann Richtung Tagesziel Revelstoke auf wunderschöner Strecke weiter in die Rockies rein.
1885, der letzte Nagel…Unterwegs
Wir waren früh dran und da die Campingplätze ja seit gestern alle vorgebucht sind, sind wir zunächst durchgefahren zum Mount Revelstoke National Park, um den Meadows in the Sky Parkway hoch zum Mount Revelstoke zu fahren. Leider eine große Enttäuschung, denn wir sind nicht einmal bis zur Hälfte gekommen, da weiter oben alles aufgrund von anhaltendem Schnee gesperrt ist. Somit ist uns der spektakulärste Teil der Strecke leider verwehrt geblieben. Wir haben drei kleinere Stopps gemacht, einer davon führte uns ca. 600 m rein in den Wald zur Nels Nelson Skisprung-Schanze. Dem kanadischen Skispringer norwegischer Herkunft wird zugerechnet, den Skisprung nach Kanada gebracht zu haben.
Block auf Revelstoke
Anschließend sind wir noch über eine für meinen Geschmack (viel zu) abenteuerliche Piste zu den Begbie Falls gefahren.
Begbie Falls, sind größer als es aussieht
Nach ca. 300km haben wir den Lamplighter Campground erreicht. Er ist schön, hat aber mit den Provincial Parks, die wir bisher hatten so gar nichts gemein. Sehr gepflegt, aber voll und eng gestellt. Die Züge sind in Hör- und Spürweite! Gestört haben sie aber nachts nicht. Die sanitären Anlagen tippitoppi. Die Ortsnähe ist praktisch und als Abwechslung nach den Provincial Parks mal sehr willkommen.
Family walking
Nach einem 20 Minuten Marsch auf die andere Seite des Columbia River sind wir in der „Mountain View School“ eingekehrt und haben sehr lecker gegessen.
Restaurant „Old School Eatery“
Danach ein kleiner Rundgang durch das Örtchen, was uns echt begeistert hat. Am Campground ist um halb elf Stille, weil vermutlich alle schon im Bett liegen, um morgen schnellstmöglich aufzubrechen und zeitig an den ersten Highlights zu sein.
Daughter standingRevelstokeMount Begbie, 2743m
Die nächsten Tage werden eine große Herausforderung für uns. Uns erwarten volle Plätze, und überfüllte Sightseeing-Points. Wir sind gespannt.