Zu einem längeren Beitrag reicht die Zeit heute nicht, wir sind noch eine ganze Weile hier in Guédelon.
On the road again
Hilft ja nix, irgendwann müssen wir ja doch da wieder weg. Schweren Herzens haben wir den Lac des Settons heute morgen um acht in Richtung Westen verlassen.
Auf dem Weg zu unserem heutigen Übernachtungsziel war Kultur angesagt, wenigstens ein bißchen.
Erster Halt war am Schloss Bazoches-du-Morvan. Das Schloss war bei unserer Ankunft noch geschlossen, darum haben wir erst mal in Ruhe auf dem noch leeren Parkplatz gefrühstückt.
24€ Eintritt, die sich sehr gelohnt haben. Im 12. Jahrhundert erbaut, im Jahr 1675 von Marschall von Vauban erworben. Dieser war ein ausgesprochen helles Köpfen, interessante Vita. Erfinder von Waffen, Wehranlagen, viel bereist, Verfasser unzähliger Bücher, immer im Dienst König Ludwig XIV. Mit der Eintrittskarte gab es eine umfangreiche (deutsche!) Beschreibung von Schloss und Marschall, in jedem Fall lesenswert.
Mit am beeindruckendsten war die Karte von Paris aus dem Jahr 1739 (Plan de Turgot). Mehrere Jahre war der Zeichner in Paris unterwegs, um die ganzen Gebäude Maß zu nehmen. Irre, die Details.
Nach dem Schloss ging es über Pierre-Perthuis (zwei alte Bücken über die Cure gucken, kann man, muss man nicht) nach Vézelay, um dort die Basilika anzuschauen. Geparkt ausserhalb der Ortes, und dann bei 40 Grad durch die alte Stadt hoch zum Weltkulturerbe https://de.wikipedia.org/wiki/Ste-Marie-Madeleine_(Vézelay). Leider war das Portal eingerüstet, aber innen war es auch sehr beeindruckend.
Anschliessend sind wir noch in ein kleines Restaurant, Galette und Crêpe für alle.
Jetzt stehen wir auf dem Camping am Lac du Bourdon. Der Platz ist bei weitem nicht so schön wie der letzte. Schnell sind wir nach der Ankunft noch in den See (über die Strasse hinweg), aber statt ersehnter Abkühlung erinnerte er uns doch sehr an eine Badewanne. Egal, der Platz liegt günstig für unsere beiden Ziele morgen.
Hängematte und Freiwasserschwimmen
Alles aufgebaut, Buch in der Hand, Blick auf den See, so sollte der Tag seinen Lauf nehmen … bis die erste von gefühlt sämtlichen Jugend-Feriengruppen Frankreichs ankamen und nicht nur sichtlich sondern vor allem hörbar ihren Spaß hatten.
Die Betreuer hatten eindeutig militärischen Hintergrund 🙂 ein Schlachtruf jagte den nächsten, intoniert mit Trillerpfeife. Erinnerte mich an Full Metal Jacket.
Dann eben schwimmen und paddeln, bei recht angenehmen 33°.
Wer hat was von Hitze gesagt?
Planänderung
Wir sitzen hier fest. Kommen hier einfach nicht los. In Anbetracht der angekündigten Hitze morgen und übermorgen bleiben wir noch eine Nacht länger und schieben das Sightseeing ganz ans Ende.
Heute bin ich noch früher raus als gestern, es gibt nicht viel zu fotografieren hier, darum immer wieder das Gleiche, etwas anders.
Ansonsten ist recht wenig passiert, 15 KM MTB Tour, ohne Sohn. Schon schön, aber unspektakulär.
Hier die Impressionen des Tages:
Wiederholung
Mit dem Rad ging es heute morgen über die Staumauer zum kleinen Supermarkt, den wir zum Glück entdeckt haben, um dort Brot, Baguette und Croissants zu holen.
Highlight des Tages: Die Radtour um den See. Schöner Weg für MTB, 15km lang, immer wieder vorbei an kleinen Buchten und Sandstränden. Aber einsam ist man nie, obwohl heute deutlich weniger los war als am gestrigen Sonntag.
Ansonsten gepaddelt (heute waren dann alle mal dran) und dann nochmal 10km mit dem Rad, um nochmal Hamburger zu essen.
Es steht jetzt auch grob der Plan für die wenigen verbleibenden Tage. Dieser sieht vor, dass wir noch zwei Nächte hier bleiben, um dann noch ein paar Orte anzuschauen und zu einem anderen See zu wechseln.
Angekommen
Mit Baguette und Croissant, so fing der erste richtige Urlaubstag in Frankreich an, wie es sich gehört.
Kein großes Programm heute, außer Stand Up Paddling!
Das hat deutlich besser geklappt als befürchtet. Sohn und ich hatten heute unseren Spaß damit. Zum Glück war der See ruhig und berechenbar, für uns Anfänger genau das Richtige.
Sonst nur noch eine kleine Tour mit dem Rad, um einen Burger zu futtern. Dann nur noch eine weitere Tour mit dem Standup Paddle, grillen, siedeln, lesen, schlafen.
Herrlich!
Bis in den Morvan
Gegen 10:00 haben wir Irrel verlassen und es ging nach ein paar KM durch Luxemburg weiter nach Frankreich.
Es ging, auch wegen des starken Gegenwinds, quälend langsam durch eintönige Landschaft, vorbei an riesigen Getreidefeldern, die alle zu Hauf abgemäht wurden. Wir wollten unbedingt noch zu einem See, deswegen wurde die Fahrt länger und länger. Den Geheimtipp aus unserem (sehr aktuellen) „WoMo-Reiseführer Burgund“ in Saint-Agnan wollten wir noch erreichen.
Da standen wir dann auch, allerdings erst gegen 18:00 Uhr.
Es hieß ja in der Beschreibung, dass die Ausstattung eher schlecht sei, auch vergleichsweise teuer, dafür die Lage um so besser.
Aber sooo schlecht? Irritiert gingen wir durch sehr hohes Gras, vorbei an Trampolingestängen, der Blick ins Waschhaus lies uns gruseln. Die Rezeption nicht besetzt, aber Kasse war noch an? Seltsam, seltsam. Der Platz kann doch im Leben nicht in Betrieb sein?
Schlussendlich haben wir dann noch, sehr versteckt, den Kreidetext „Fermentation“ gefunden.
Wenig begeistert und sehr genervt sind wird dann noch 30min länger zum Lac des Settons weiter und hatten Glück, auf dem Camping „Plage des Settons“ noch den letzten Platz zu bekommen.
10 Tage, ab jetzt
Der erste unserer beiden Sommerkurztrips ist gestartet. Kurz vor 18:00 sind wir weggekommen, nicht ohne uns von unserer Großen verabschiedet zu haben, die leider diesmal und zum ersten Mal nicht dabei ist.
Zu Dritt also los Richtung Burgund. Nach ca. 220km und gegen 2100 Uhr haben wir unseren ersten Stop auf dem Camping Südeifel in Irrel eingelegt.
Typisch deutscher Campingplatz, aber mit schönen „Touristen“-Stellplätzen. Hier stehen wir, direkt an der Prüm. Nichts zu fotografieren, außer einem Plastik Dino im Ort.
NYC 2-6
Um 10:00 waren wir in der Bronx! Da es doch eine ganze Ecke weg ist und wir den letzten Tag noch auskosten wollten, sind wir früh los. Alexandra, unsere Vermieterin und ihr Partner haben uns noch ein paar Tipps gegeben, er hat eine Werkstatt dort und kennt sich aus. Erste Anlaufstelle war der Bronx Zoo, der größte städtische Zoo innerhalb der USA. 128$ für uns vier waren uns dann aber doch zu viel, Elefanten können wir auch in Wuppertal anschauen. Also weiter in Richtung Norden zum Botanischen Garten. Anfängliche Skepsis, vor allem bei den Kids, aber am Ende fanden wir es alle gut! Toller Park, den wir dort nicht vermutet hätten, die 60$ für uns vier waren es wert.
Über den Campus der Fordham University ging es dann nach Little Italy. Der Uni Campus sehr feudal, tolle Sporteinrichtung, wir konnten noch kurz beim Volleyballspiel zweier Uni-Mannschaften zugucken – in einer Halle, die jeder deutschen Stadt für diesen Sport gut zu Gesicht stände.
Little Italy in der Bronx ist mit dem in Manhattan nicht zu vergleichen. Touristen sind dort eher eine Seltenheit, die Atmosphäre sehr entspannt! Mittagssnack in der Full Moon Pizzeria, Kaffee anschl. in der Egidio Pastry. Sehr schön die kleine Markthalle in der Arthur Ave., in der man u.a. Zigarrendrehern bei der Arbeit zuschauen kann.
Mittlerweile war es schon 16:00, wir sind dann noch einen KM durch die Bronx zur nächsten Subway Station gelaufen, haben kurz am Yankee Stadion angehalten und uns nach ein paar Stationen noch vom Central Park und Manhattan verabschiedet.
Der letzte Punkt auf der Liste für heute war das Museum of Moving Images in unserem Bezirk Astoria. Freitags ist es, bei freiem Eintritt, bis 20:00 Uhr geöffnet. Kleines, sehenswertes, Museum neben den Kaufman Astorias Filmstudios mit einigen alten Bekannten.
Zu guter Letzt:
NYC 2-5
Heute vormittag haben wir noch einmal ein paar Stunden in Shops im Bereich des Herald Square verbracht.
Dann kurz zurück in die Wohnung, bei Leo’s direkt an unserer Subway Station 36th Ave. noch ein Pizza Stück gegessen ( war nicht das erste Mal, die ist aber auch super!)
Taschen abgelegt und dann wieder zurück nach Manhattan bis ganz in den Süden, um mit der Staten Island Ferry abzulegen.
Hin hatten wir Pech, die Fähre hatte kein Außendeck, daher war der Blick auf die Freiheitsstatue nur durch sehr sehr dreckige Scheiben möglich. Eine halbe Stunde später ging es mit mehr Glück wieder zurück, diesmal konnten wir draußen stehen und die Anfahrt auf Manhattan genießen.
Leider war es dann doch schon recht spät und es wurde in den Straßenschluchten schon dunkel. Von der Broadstreet sind wir mit der Subway bis zur Delancy gefahren, um von dort aus noch ein wenig durch Lower East Side bis zum East Village zu schlendern. Eine Ecke, die mir von NYC immer noch mit am besten gefällt und leider wieder zu kurz gekommen ist.
Und hier, wie immer das Tagesvideo: