Entwarnung Çanakkale Merkez, Türkei
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Çanakkale Merkez, Türkei
Es viel passiert in den letzten beiden Tagen, deswegen der Versuch eines etwas ausführlicheren Berichtes. Wir haben uns also entschlossen gehabt, ein Krankenhaus in Çanakkale aufzusuchen, nach Rücksprache mit einem Freund in D soll es dort eine gute Privatklinik geben. Vom Platz am Strand bis Çanakkale auf der asiatischen Seite ca. noch 140km. Zum Glück ist die D550 gut ausgebaut und trotz Baustellen schnell zu befahren. Auf der Fähre hat (sie) einen Türken mit deutschem Auto angesprochen, der sich freundlicherweise bereit erklärt hat, uns zum Krankenhaus zu begleiten. Der Mann mit seiner Frau war ein echter Glücksgriff. Als wir dann in der Privatklinik ankamen hat er auch die Formalitäten erledigt und nach wenigen Minuten waren wir im Behandlungszimmer eines Kinderarztes. Der Arzt hat unsere Befürchtungen auf Blinddarmentzündung bestätigt, uns aber empfohlen, die weiteren Untersuchungen in der städtischen Klinik machen zu lassen, da dort dann ggf. auch direkt operiert werden könnte. Also mit dem WoMo hinter dem Auto unseres freundlichen Begleiters her quer durch die Stadt zum nächsten KKH. Dort waren wir wieder sehr dankbar, dass wir nicht alleine waren und dank Huseyin recht schnell durch die Anmeldung durch waren. Bevor Huseyin sich verabschiedet hat, hat er uns eine neue „Dolmetscherin“ (Ferhan) besorgt, der zweite Glücksgriff an diesem Tag. Während ich noch mit Tochter auf der Suche nach einem Parkplatz durch recht enge Gassen gegurkt bin ( dank der Hilfe meiner Tochter ohne anzuecken), wurde im KKH erklärt, dass wir in ein anderes Haus müssen, ins KinderKKH von Çanakkale. Ferhan nahm auf dem Beifahrersitz platz und wieder ein Stück weiter in den Norden der Stadt. Ferhan hat vor Ort alles geregelt und uns abermals in gute Hände gegeben, nämlich in die von der in D aufgewachsenen Zehra. Blut und Urin Untersuchung, dann war es kurz vor fünf. Alle Werte ok, also doch keine Entzündung? Ultraschall war schon geschlossen (um fünf ist für alle Feierabend!), zur Beobachtung mussten wir dann da bleiben. (sie) und Sohn bezogen Quartier im Zimmer. Wir wurden wohl sehr bevorzugt behandelt, die beiden blieben die Nacht unter sich (es wurde halbstündl., Nachts mit größeren Abständen Fieber gemessen und insges. 3x der Beutel mit Elektolytlösung gewechselt). Ich habe derweil das WoMo auf dem Parkplatz des KKH positioniert. Um fünf wurde der Parkplatz schlagartig leer, Feierabend. Ich habe noch am Abend versucht, eine PrePaid Karte zu besorgen, um wieder halbwegs online zu sein, aber das ist ein anderes Kapitel. Als ich dann gegen 21:30Uhr eigentlich nur noch schlafen wollte, wurde der Parkplatz auf einmal wieder knallvoll, LKWs, kleiner Bus, PKWs – Besuchszeit. Heidenlärm bis ca. 01:00 Uhr, aus allen Himmelsrichtungen schienen die Besucher zu kommen, ist halt auch die Geburtsklinik ( das konnte ich nachts auch bis auf den Parkplatz hören, als ich Ohrenzeuge einer langen Geburt wurde) Heute morgen ging es dann noch einmal in das Hauptgebäude, weil da der Ultraschall besser gemacht wurde, zum Glück mit Fahrdienst. Vor Ort wieder Ferhan, die uns an allen Schlangen vorbei gebracht hat und so hatten wir schnell die Diagnose, dass mit dem Blinddarm doch alles in Ordnung ist, d.h. Zum Glück keine OP vor Ort! Letztendlich ist es ein Schwellung der Lymphen im gleichen Bereich Das KKH haben wir verlassen, Sohn geht es soweit gut, auch wenn es ihm immer noch weh tut. Achja, eins noch: Kurz bevor wir losfahren wollten kam der Techniker des KKH zum Wohnmobil, ausgestattet mit Langenscheidt und Obst (Erdbeeren, Weintrauben, Pflaumen) und Gemüse (Gurke und Tomaten). Er war wohl sehr besorgt und hat mir noch angeboten, im Technikraum zu duschen, nebst Tee und Wasser. den Tee habe ich noch mit ihm getrunken und wir haben uns mit wenigen Brocken auf Deutsch unterhalten Wir stehen jetzt wenige Kilometer südlich auf einem kleinen CP (Camping SunSan, 26 TL = 10€, ist auch keinen Cent mehr wert) direkt an der Meerenge, die Kids waren schon im Meer, kaum das der Motor aus war. Jetzt erst mal wieder runter kommen und dann werden wir unseren Reiseplan einmal überarbeiten. Fazit: Ohne so viel Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft wären wir ziemlich aufgeschmissen gewesen. Jeder, der schon einmal in einem fremden Land in einem KKH war und kein Wort der lokalen Sprache spricht, kann vielleicht nachvollziehen, wie dankbar wir sind… (er)
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