Ninh Bình und Ninh Binh -> Phong Nha

„Madame, give money“ so die unfreundliche und unmissverständliche Aufforderung der Ruderin am Ende der Tour, bevor sie uns wieder abgesetzt hat. Ich gebe gerne Trinkgeld, lass mich aber sehr ungern mit einem scharfen Ton dazu auffordern. Sie hat uns dann auch noch – genauso barsch – wissen lassen, wieviel sie eigentlich erwartet. Die schon zurecht gelegte Summe entsprach nicht ganz ihren Erwartungen. Wir reden hier über ein paar wenige Cent, aber die teilweise Aggressivität hier ging mir auf den „ihrwisstschon“. Noch aggressiver ging es zu, wenn man sich mit dem Fahrrad der Sehenswürdigkeit näherte. Schon hundert Meter vorher springen Frauen mit Trillerpfeife von ihrem Stuhl auf, rufen „Parking“ machen wilde Zeichen, deuten in Richtung ihrer Geländes. Wenn man die erste ignoriert, obwohl sie einem fast ins Fahrrad springt, kommt die nächste ein paar Meter weiter. Einfach weiterfahren ist die Devise.

Zurück zum Anfang des Tages: Erste Tat nach dem (nicht so guten) Frühstück im Hotel Le Clou du Fil: Fahrräder des Hotels leihen. Boah, was für Drahtesel. Einer schlimmer als der andere. Ob wir damit die vorgeschlagene Tour des Reiseführers schaffen?

Die ersten Meter führten zum Ableger für die Tour zu drei Höhlen. Zu dem Ticketcounter und wieder zurück mit einem Elektrotrolley. Warum nicht der Counter direkt am Ableger genutzt wird, erschließt sich uns nicht…. Von den drei Höhlen war aber wegen des Hochwasserstands nur eine durchfahrbar. Als Entschädigung wurde noch eine andere Tour zu der Bich Dong Cave inkludiert (die wir aber am Ende nicht mehr geschafft haben, weil zu spät angekommen).

Nur zu zweit stiegen wir in das Boot, aber nicht bevor Schwimmwesten angelegt wurden!

Faszinierend die Rudertechnik. Meistens wurde mit den Füßen gerudert! Irre Technik, ich bekomme schon einen Krampf beim Zugucken.

Die Tour über den Fluss war recht unspektakulär, die Landschaft ist schon schön, aber wir waren nicht überwältig. Die Eindrücke der Berge in denTagen davor waren noch zu sehr präsent.

Mit den Rädern ging es zur Mua Cave, einem Aussichtspunkt, von dem sich auf den zuvor befahrenen Fluss gucken lässt. Die Aussicht, die 400 Stufen in der prallen Sonne hoch zu steigen hat uns bewogen, das auf später zu vertagen. Irgendwie waren wir heute nicht besonders entspannt, deswegen haben wir auch den nächsten „Must See“ Spot, die „Trang An“ Höhlen ausgelassen Die Aussicht, drei Stunden auf so einem kleinen Boot in endloser Reihe mit anderen Booten durch die Gegend geschippert zu werden, fanden wir abschreckend. Die ganze Massenabfertigung hier ist so gar nicht unser Fall.

Also weiter zu der alten Hauptstadt Hoa Lu aus den Jahren 968-1009, schöne Tempelanlage.

Essenstechnisch wurden wir im „Trang An Riverside Garden Restaurant“ auf dem Rückweg fündig, Tofu in Orangensauce und Tofu mit Lemnongrass und Chili, dazu superleckere Smoothies.

So gestärkt ging es wieder zurück zur Mua Cave. Die 400 Stufen lagen jetzt größtenteils im Schatten. Die einzelnen Stufen sind teilweise verdammt hoch und es waren noch immer sehr heiß (>32° bei 70% Luftfeuchtigkeit) Das war kein reines Vergnügen! Oben angekommen, gab es zwar einen schönen Ausblick, aber hat es sich gelohnt? Wir sind uns da nicht so sicher.

Das letzte Ziel war dann die Bich Dong Pagode. Wir hatten eigentlich genug, sind dann aber doch noch einmal durch den Ort quasi am Hotel vorbei weitere 2,5km in die andere Richtung gefahren, um dann festzustellen, dass das Tor 8 Minuten zuvor abgeschlossen wurde. Ein voller Erfolg!

Die Fahrräder haben wir dann nach 34km wieder am Hotel abgestellt. Schnell den Dreck abspülen und an / in den Pool.

Eine Entscheidung stand noch aus Ha Long Bay oder nicht ? Damit taten wir uns echt schwer und schoben sie lange vor uns her. Seit dem 13ten ist die Gegend wieder für den Tourismus offen. Langes Geschreibe, kurzer Sinn: wir haben sie von der Liste genommen. Beim nächsten Mal 🙂

Also jetzt das nächste Ziel buchen: Phong Nha. Hotel über Booking.com gefunden und für drei Nächte gebucht. Als Transportmittel haben wir uns am Ende für den Sleeper Bus entschieden. Um ihn das erste Mal zu testen, fiel die Wahl auf einen Tag-Bus, keinen Nachtbus. Den heben wir uns – in Abhängigkeit der Erfahrung – für später auf.

Sehr leckeres Abendessen gab es im „Buddha Belly Vegetarian & Vegan Restaurant“ !

Den Abschiedscocktail haben wir bei Musik und Fußballspiel-Übertragung (Arsenal gegen Tottenham!) in etwa gleicher Lautstärke von hinten und Gegröle aus dem Karaoke Bus vor uns trotzdem genossen …. fühlt sich an wie Urlaub.

Jetzt ist Montag, 16.09. und wir sitzen / liegen im Sleeper Bus, Typ VIP22. Die Zahl steht für die Anzahl der Betten, mit mehr und weniger Plätzen. Diese Variante ist schon sehr komfortabel. Beim Einstieg kommen die Schuhe in eine Tüte, die Koje wird zugewiesen. Die ist eher auf vietnamesische Körpergrößen zugeschnitten, mit unseren Längen geht es aber noch gut, wobei ganz ausstrecken auch bei mir schon nicht mehr geht. Aber es ist breit, von daher alles gut. Massagefunktion, TV, Steckdosen, WLAN, Decken, Kissen, Wasser gehört dazu.

Nach jetzt vier Stunden im Bus können wir nur sagen, dass das eine sehr angenehme Art ist zu Reisen! Nach einem Fahrerwechsel wurde es allerdings etwas ruppiger.
Kosten für zwei Personen bei einer Fahrtdauer von ca. 7:30h und ungefähr 400km: 61€.

Mu Cang Chai -> Ninh Binh

Ky hat uns den gleichen Fahrer wie auf dem Hinweg besorgt, um uns nach Ninh Binh zu bringen. Die Zeit in Mu Cang Chai war super. Die langen Fahrten in eine Gegend, die erst seit 2016 touristisch erschlossen wird, haben sich absolut gelohnt.

Es ist in jedem Fall empfehlenswert, sich in der kurzen, zur Verfügung stehenden Zeit einen lokalen Führer zu nehmen. Die schönsten Spots (und die Wege dahin) sind sonst schwer zu finden. Nicht nur Ky’s Erläuterungen waren interessant, auch er war absolut wissbegierig, was das Leben in Deutschland / Europa betrifft.

Natürlich ist der persönliche Fahrer ein Luxus, die Alternative wäre der Sleeper Bus gewesen, der aber nur bis Hanoi fährt. Angesichts der Zustände der Straßen haben wir uns für für diese Variante entschieden. Auch gibt uns das die Möglichkeit, direkt nach Ninh Binh zu kommen, ohne eine weitere Nacht in Hanoi.

385km werden es am Ende sein, wahrscheinlich 9h Fahrt. Ein bißchen tut uns der Fahrer leid, der eine wirklich langen Tag haben wird.

Weil sonst nicht viel passiert ist noch ein paar Nachzüglerbilder:

Tschüß Ky, danke für alles!

Die Fahrt war bis Hanoi recht entspannt, dann wurde es voll und chaotisch. Hinter Hanoi haben wir bestimmt eine Stunde im Stau gestanden. Grund: überflutete Autobahn.

In Deutschland wäre sie wahrscheinlich gesperrt worden. Hier ging es weiter, wer am längsten rechts im hohen Wasser durchhielt hatte gewonnen. Das wurde für uns aber erst am Ende deutlich. Unser Fahrer hatte Angst um sein Auto, vor allem wenn ein Bus vorbeikachelte und noch ordentlich Wellen machte.

Im Dunkeln zu fahren ist noch mal anders spannend als schon Tagsüber. Roller ohne Licht, dafür auf der Autobahn die Autos immer mit Fernlicht an, LKWs mit ca. 30km/h auf der linken Spur. Ein Erlebnis!

Nach gut 10h waren wir dann am Hotel in Tam Coc bei Ninh Binh angekommen. Und wieder krasser Gegensatz: nach der Ruhe in den Bergen ist hier Kirmes.

Das Hotel ist eine andere Kategorie als das Homestay. Dazu kommt noch, dass wir einen schönen Zimmer Upgrade bekommen haben, weil das gebuchte Zimmer einen Wasserschaden hat.

Mu Cang Chai – Zweiter Tag

Heute stand Ausflug mit dem Roller auf dem Programm! Um 09:00 Uhr ging es wieder los, Ky und Hu waren die Guides und Fahrer für den Tag. Nachdem der halbwegs passende Helm ausgewählt war, ging es los.

Am Ende waren es knapp 100km und wir waren erst um 17:00 Uhr zurück. Und es war ein absolut fantastischer Tag! Dazu hat sicher ach das Wetter beigetragen, keinen Tropfen Regen und immer wieder Sonne.

Zuerst ging es über den Khau Pha Pass auf 1576m in ein kleines Dorf, welches hauptsächlich von Thai bewohnt ist. Unterscheidungsmerkmale: Die Frauen tragen schwarze satt bunte Röcke und die Häuser sind auf Stelzen gebaut, der Wohnbereich ist auf der oberen Etage.

Wir hatten dort auch einen Platten und waren froh, dass die Werkstatt nur 50m weg war. Auf dem Weg zum Pass wäre ziemlich blöd gewesen. Nach 20 Minuten war der Reifen repariert und wir fuhren zurück über den Pass in Richtung La Pan Tan.

Über einen sehr schmalen Weg ging es zum Lunch ans Ende des Tals. Der Platz am Fluss war viel schöner als der am Tag zuvor im Bambuswald.

Damit wir auch die Chance haben, genügend Fotos zu machen, sind wir den Weg aus dem Tal zurück gelaufen. Hu ist ein paar Mal hin- und hergerannt, um beider Roller zurückzubringen. Ky ist es sehr wichtig, seinen Gästen die besten Fotospots zu zeigen. Aber auch er mag es, zu fotografieren und hat ebenso drauf gehalten.

Es ändern sich zu dieser Zeit auch ständig die Farben von Grün (Reis reift noch) zu gelb (Reis ist erntereif) zu braun (Reis ist weg). Ky erklärte uns, dass dieses Tal in ca. einer Woche abgeerntet sein wird und dann natürlich nur halb so schön. Prime Time für die Gegend ist daher Mitte September und wir waren mittendrin!

Das dritte Ziel des Tages und vielleicht das Highlight war der Raspberry Hill. Von da aus hatten wir einen wirklich sagenhaften Ausblick! Der Reis hier hat noch ein paar Wochen, deswegen noch alles sattgrün soweit das Auge reicht. Sensationell!

Nach dem heutigen Tag fiel die Auswahl der Fotos noch schwerer als gestern, hier noch ein paar SW Varianten.

Ein bißchen Farbe kam am Ende auch noch dazu. Zwei junge Frauen in der traditionellen Festtagstracht der Hmong waren auch zur Fotosession auf dem Hügel. Ich durfte sie fotografieren!

Vielen Dank an Ky and Hu

Mu Cang Chai – Erster Tag

Noch ein Nachtrag zu gestern: Die Straße zum Homestay hoch hat eine Steigubg von 23% bis zu 36%. Nachvollziehbar, warum der Fahrer gestern etwas angespannt geguckt hat.

Kommt auf dem Foto natürlich nicht rüber, wie steil es ist

Nach dem Frühstück starteten wir mit allen sechs Gästen des Homestays auf die Trekking Tour. Es ging direkt vom Haus weg, bei trockenem Wetter. Das blieb es auch, bis auf paar Minuten Regen gegen Mittag.

Zu Begin wurden wir jeder mit einem Wanderstock ausgestattet. Das war im Nachhinein sehr hilfreich, denn der Boden, egal ob auf Beton oder Lehm, war stellenweise glatt wie Seife. Auch ging es streckenweise ordentlich auf – und ab. Dort, wo auch der Stock möglicherweise nicht mehr geholfen hätte, hat Ky mit einer Machete Stufen in den Lehm gehackt. Überhaupt der Lehm. Selten mal Steine oder Felsen, fast alles ist Lehm, auch wenn eine solche Wand machmal aussieht wie eine Felswand.

Roter Fels oder roter Lehm?

Unser Host Ky lebt hier schon immer, kennt die Gegend wie seine Westentasche und hat uns zu vielen wunderschönen Ausblicken geführt. Es ging durch sechs Dörfer der Bevölkerung der ethnischen Gruppe der H’mong, die hier ein sehr genügsames Leben führen. Wir haben viel über die Reisfelder gelernt, z.B. welche Farbe auf den Reifegrad hinweist, wie geerntet wird und auch, dass die Reisfelder immer weiter von unten nach oben in die Berge wachsen, weil die Familien wachsen und entsprechend mehr Reis brauchen (ca. 350kg Reis / pro Person / Jahr, und jeder qm bringt ca. 0,5kg Reis – was die Vielzahl der Reisfelder erklärt).


Alles, was hier angebaut wird, ist für den Eigenbedarf und wird nicht weiter verkauft. Eher wird noch dazu gekauft.

Lunch gab es in einem Bambuswald, Kys‘ Frau kam mit dem Essen auf dem Roller dorthin. Es gab Reis auf Bananenblatt mit gerösteten Erdnüssen, Gurke, Apfel, Drachenfrucht (pink edition), Eier (für die anderen) und Bananen. Alles entweder aus dem eigenen Garten oder vom Nachbarn.

Nach insgesamt rund 13km wurden wir in einem kleinen Ort abgeholt und zurück zur Unterkunft gefahren. Zum Ende des Tages kam noch einmal die Sonne raus, bevor sie um kurz nach sechs unterging und wir in geselliger Runde gemeinsam zu Abend gegessen haben.

Und zum Schluss viel zu viele Bilder von den Reisfeldern:

Hanoi – Mu Cang Chai

Den Transport in den Norden haben wir mit einem privaten Fahrer zurückgelegt, der uns um kurz nach 09:00 Uhr am Hotel abgeholt hat. Was wir da nicht wussten: Für Hanoi gab es für diesen Tag noch eine Hochwasserwarnung, auch für die Altstadt.

Im strömenden Regen ging es los auf die 285 km lange Strecke in die Berge. Zwei Tage vorher wäre die Fahrt nicht möglich gewesen, unterwegs wurde auch klar warum.

Da der Fahrer kein Wort Englisch verstand, war es eine recht ruhige Fahrt. Die ersten zwei Stunden waren sehr öde und trostlos, nach 3h wurde es etwas besser. gegen 12:00 Uhr ging es einmal rechts ran zum Mittagessen. Einfach, aber lecker!

Danach fingen langsam die Berge an, es gab zahlreiche größere und kleinere Bergrutsche. Einspurig ging es aber immer noch vorbei.

Immer zahlreicher wurden auch die Hunde und Hühner bei und in den vielen kleinen Dörfern auf der Straße – nachher leider auch mit einem Huhn weniger …. dem konnte unserer Fahrer nicht mehr ausweichen.

Als wirr dann nach 8h Fahrzeit gegen 17:00Uhr an den Abzweig zu dem Homestay kamen, wurde der Fahrer zum ersten mal etwas blass und ein paar Kurven weiter noch ein wenig mehr, weil die Straße nicht nur sehr schmal und eng sondern zudem auch extrem steil wurde.

Oben angekommen wurden wir sehr freundlich begrüßt vom Gastgeber unseres Homestays, Kim.

Der Regen hat heute Nachmittag ein wenig nachgelassen, morgen soll es besser werden, übermorgen noch etwas mehr. Also wieder den Plan geändert und um einen Tag verlängert. Auch, weil die Ha Long Bucht zur Zeit kein empfehlenswertes Reiseziel ist und deswegen vermutlich von unserer Reiseliste fliegt. Die Aussagen sind etwas widersprüchlich, aber die Fahrten in die Bucht sind wohl für die nächsten Tage von Amts wegen verboten. Es scheinen aber doch noch ein paar Boote zu fahren, so ganz genau weiß man es nicht. Aber es ist viel kaputt und voller Müll. Mal sehen, morgen erst mal auf Trekking Tour.

Hanoi – Zweiter Tag

Nach dem Frühstück ging es wieder los, zuerst in einen der vielen kleinen Lädchen – Schirme kaufen. Regenjacke ist ok, aber Schirm ist besser, solange sich der Regen in Grenzen hält. Haben ist besser als brauchen, am Ende haben wir zumindest heute die Schirme kaum gebraucht.

Zu Fuß ging es in Richtung Westsee. Immer wieder staunen wir über das Straßenleben hier, auch über eine ältere Frau, die kurz 3 Meter von ihrem Verkaufsstand wegging, sich quasi vor uns hockte, Hose runter und mal schnell pullert. Ungewohnt.

Über den Westsee gab es einen Blick in Richtung des neueren Hanoi und auf einen kleinen Tempel von außen.

Von dort aus ging es dann durch das Botschafts- und Parlamentsviertel in Richtung Ho Chi Minh Mausoleum. In der ganzen Region war fotografieren verboten, das ganze mutete mit den vielen Soldaten, breiten Straßen und Gebäuden sehr sozialistisch an.

Vor dem Mausoleum gab es eine Sicherheitsschleuse, durch die ich zwar gekommen wäre, aber meine Frau leider nicht. Sie zeigte zu viel Bein. Eine umgebundene Jacke hat das Problem nur vorderseitig gelöst. Nix zu machen, wir mussten uns die Gedenkstätte von weitem angucken. Nicht schlimm, war eh schon zu.

Der Hunger trieb uns dann mit dem Taxi (1€) zu einem weiteren Tipp aus unserem Reiseführer, zu Veganer Banh Mi, gefüllte Baguette. Auch das winzige Restaurant mit drei Tischen im Flur hätten wir sonst nicht gefunden. Meins war lecker, Antjes nicht so lala.

Danach noch durch das französische Viertel und wieder zurück zur Altstadt zum Wasserpuppentheater.

Das steht auf der Liste aller Reiseanbieter für Hanoi. Wir haben es uns bis zum Schluss offen gelassen. Aber es waren noch Karten für die nächste Vorstellung um 16:10 Uhr zu haben (zusamen 11€). Also rein. Die Show war kurzweilig und im positiven Sinne nett. Wie das Augsburger Puppentheater, nur statt an Seilen hängend wurden die Puppen an Stangen im Wasser bewegt. Für die im Wasser stehenden Puppenspieler sicher anstrengend!

Mit der Rikscha haben wir uns das kurze Stück für 3€ zum Hotel fahren lassen.

Der zweite Tage endete mit einem Abendessen in der Altstadt, sehr lecker. Veganes „Chicken“ mit Reis, vier große Frühlingsrollen mit veganen „Shrimps“ und Nudeln mit Gemüse. Dazu Bier und Cola. Hat dann aber auch 7,50€ gekostet!

(Geschrieben im Auto auf dem langen Weg in den Norden, dazu dann morgen (?) mehr)

Hanoi – Erster Tag

Wir haben ein tolles Hotel mit sehr freundlichen und entspannten Menschen, die es uns leicht machen, anzukommen

Wir staunen über das Gewusel auf den Straßen … schwer zu vermitteln, wenn man es nicht selbst erlebt hat. Die Farben der Ampel sind eher als Empfehlung zu verstehen, der Sinn und Zweck von Zebrastreifen bleibt ebenso unerschlossen wie ein Einbahnstraßenschild. Bürgersteige sind natürlich nicht für Fußgänger, sondern Parkplätze für Roller, Esstische, Küchen uvam. Also gehen wir wie die anderen wenigen Fußgänger auch auf der Straße. Es funktioniert!

Zurück zur Ankunft in Hanoi. Wir haben die Taschen mit den Rucksäcken vom Band genommen, auf einen Wagen gestellt und noch gedacht, dass die (neue) Tasche für dir Rücksäcke ganz schön gelitten hat, weil sie Risse hatte. Am Ausgang haben wir nach ein paar Minuten auch „unseren“ Fahrer zum Hotel mit dem entsprechenden Schild gefunden. Wir haben die Taschen in das Auto geladen und uns dabei gewundert, wie schwer die Tasche war. Nach ca. 40min sind wir am Hotel angekommen und kaum waren wir im WLAN eingebucht, zeigte WhatsApp drei Anrufe von einer unbekannten Nummer aus Tschechien an. Es folgte kurz darauf eine Textnachrichten mit „Wir warten mit ihrem Gepäck am Flughafen“. So ganz langsam fiel der Groschen im müden Gehirn. Und beim genaueren Hinsehen stellten wir fest, dass meine Tasche wohl noch am Flughafen war und wir dafür eine andere hier bei uns im Hotel hatten.

Shit!

So lernten wir Pavel kennen. Schnell war klar, dass sein Hotel nicht weit von unserem war. So warteten wir, bis er sich meldete und haben dann seine Tasche zu seinem Hotel gebracht. Wir hätten ihn auch gerne zu einem Getränk eingeladen, aber er war genauso durch, wie wir es eigentlich waren. Auf jeden Fall war er mega entspannt und hat überhaupt kein Aufsehen um das Ganze gemacht.

Viel ist danach nicht mehr passiert, ein kurzer Spaziergang durch das Altstadtviertel und ein Absacker an der wirklich schönen Rooftop Bar unseres Hotels.

Am nächsten Morgen haben wir das hervorragende Frühstücksbuffet genossen und dann erst mal unsere Reisepläne geändert. Wir werden eine Nacht länger in Hanoi bleiben und erst am Mittwoch in die Berge fahren. Ob wir danach überhaupt noch in die Ha Long Bucht fahren wissen wir nicht nicht. Der Taifun hat dort wohl auch ordentlich Schäden hinterlassen.

Nach dem Frühstück haben wir erst mal eine eSIM Karte bei Viettel besorgt, wirklich günstig: 9€ für 30 Tage, 8GB pro Tag (!) sollten reichen.

Der erste Tempel (Jade Tempel) war in unmittelbarer Nähe und von dort aus ging es dann entlang der empfohlen Route unseres Reiseführers weiter.

Erst zum Hao La Gefängnis, mit einer Geschichte die zurück reicht bis in die Anfänge der französischen Kolonialzeit. Es war kein schöner Ort für die, dort einsitzen mussten. Das Ende der Ausstellung hatte für meinen Geschmack etwas (zu) viel kommunistischen Pathos.

Mittagessen gab es in einem Restaurant, welches wir im Leben nicht ohne den Reisführer gefunden hätten. Sehr leckeres (veganes) Essen. Ungewohnt war, dass, bevor man in den zweite Stock gehen konnte/durfte, aufgefordert wurde, die Schuhe auszuziehen. Barfuss ging es also hoch, durch die Küche in den gemütlichen und eigentlichen Restaurantbereich.

Gestärkt sind wir dann, vorbei an der Train Road (ohne Train) zum Tempel der Literatur gelaufen. Eine sehr große und schönen Anlage, in der man von dem Trubel der Stadt fast nichts mitbekommen hat.

Blöd war, dass dann die Rückseite des Taifuns zwar ohne Wind, aber dafür mit Gewitter und sehr viel Regen ankam.

Ein Taxi kam leider auch nicht, so dass wir dann schließlich die 2km durch Starkregen zurückgelaufen sind.


Pitschnass kamen wir im Hotel an und haben den Abend wieder auf der Rooftop Bar ausklingen lassen, während es weiterhin regnete und gewitterte.

Dubai & Yagi

Pünktlich am Flughafen und pünktlich gestartet ging es in die erste Nacht. Obwohl wir eine Vierreihe für uns hatten und uns etwas ausbreiten konnten, war an schlafen kaum zu denken. Entsprechend müde kamen wir in Dubai morgens um 07:00 Uhr im gebuchten Hotel in der Nähe des Airports an.  

Den Early Check-In haben wir nachgebucht, um im Zimmer noch mal kurz versuchen zu schlafen. Aber das wollte dann auch nicht klappen. Wir haben dann um 09:30 Uhr den Shuttle vom Hotel genutzt und sind zur Dubai Mall am Fuße des Burj Khalifa gefahren. Die Mall ist die größte der Welt, vermutlich ist jede Marke der Welt dort vertreten. 

Wir schlenderten ein paar Stunden drinnen rum, vorbei an Eislaufflächen, Aquarien, Dinosauriern, Wasserfällen, Panda Bären, Pink Unicorns … Alles in allem schon beeindruckend, aber am Ende doch nur eine Mall.

Die Entfernungen in Dubai sind schon groß, zu groß, um von einer Sehenswürdigkeit zu der nächsten zu laufen. Und draußen bei Temperaturen von um die 40° in der prallen Sonne auch nichts, was wirklich Freude macht. Dazu kam, dass die Luftfeuchtigkeit viel höher als üblich war. Einen Ausflug haben wir dann zu dem in einigen Online Reiseführer angepriesenen Gold Markt (Gold Souk) gemacht. Um dorthin mit der Metro zu fahren mussten wir aber erst mal zu der Metrostation der Malll laufen. Unendlich langer Weg durch zwar klimatisierte Röhren, aber offensichtlich ist die Metro nicht das bevorzugte Verkehrsmittel für Shopper, sonst wäre die Station nicht so weit weg. 

An der Station schnell in die abfahrbereite Metro gesprungen. Ein paar Minuten nach der Abfahrt wunderte ich mich, dass in der Metro nur Frauen waren. Als einziger Mann fühlte sich das komisch an – zu recht, der Abschnitt ist nur für Frauen reserviert. Und obendrein droht Männern bei Nichteinhaltung sogar ein saftiges Bußgeld.

Der Gold Souk war dann eine Enttäuschung. Eigentlich gefiel mir (nur mir) der ältere Teil gut, hatte was authentisches und weniger Glimmer. Aber kein Vergleich zu den Basaren in Istanbul oder Marrakesch. Im Souk selber war nicht viel los, deswegen wurden wir auch dort und auf den direkt angrenzenden anderen Märkten von  nahezu jedem der Standbesitzer angesprochen, um Gold, Silber, Parfüm, Kräuter oder Rolex zu kaufen. Und es gibt viele kleine Stände dort, wenn man auch nur kurz stehen blieb, hatte man ganz verloren. Auf Dauer ziemlich nervig.

Wir sind dann recht schnell wieder zurück zur Metro und dann zur Mall. Leider wieder die elend langen Gänge – immerhin über Laufbänder – zurück. Taxi wäre komfortabler, aber wir wollten nun auch mal mit der Metro dort gefahren sein.

Von der Mall aus ging es dann um 17:30 Uhr zum Burj Khalifa, den Timeslot zum Sonnenuntergang auf Etage 148, 125 und 124 hatten wir bereits von zu Hause aus gebucht.

Wie hoch die Luftfeuchtigkeit war, konnten wir dann richtig sehen, als wir oben auf xxxm waren und kaum Weitsicht hatten. Schade, aber trotzdem schön.

Die Wasserspiele konnten wir dann einmal von oben sehen, später dann von unten, per Facetime haben wir auch auch einmal live nach Hause gestreamt.

Es wurde abends richtig voll, kaum war die Sonne weg waren auch die Terrassen der Restaurants rund um den kleinen See mit den Wasserspielen gut besucht. Schöne Stimmung dort. Die Müdigkeit kam dann mit Wucht zurück, wir sind gegen 21:30 mit dem Shuttle zurück zum Hotel.

Dubai – Tag 2

Nach knapp 11 Stunden Schlafen haben wir den Tag erst mal im Pool auf dem Dach gestartet. Es gibt sicher unzählige schönere Pools in Dubai, aber es war trotzdem sehr angenehm und auszuhalten.

Anschließend ging es mit dem Taxi zur Palm Jumeirah. Dort in der Nakheela Mall erst mal zu Starbucks frühstücken. Von da aus dann zum Palm Tree View. Die Show / Führung zum Bau bzw. Anlage der Palme war definitiv ansprechender als die zum Burj Kalifa.

Als Projekt ist die Palme schon einzigartig und irgendwie auch ziemlich verrückt. Gleichzeitig ist der Überfluss und Luxus in vielerlei Hinsicht grenzwertig.

 Den Ausblick gab es von einer Außenterrasse. Nach ein paar Minuten waren wir in der Sonne durchgeschwitzt, bei 40° im Schatten und um die 70% Luftfeuchtigkeit unvermeidbar. Auch heute war der Blick leider wieder stark getrübt

Die Monorail, die den Stamm der Palme rauf und runter fährt, brachte uns zum äußeren Rand. Wir wollten mal kurz die Füsse ins Wasser halten. Lustig. War überhaupt nicht dran zu denken, denn zum Persischen Golf hin gab es einen großen Steinwall.

Ein bißchen schwitzend rumgelaufen, aber dann auch schnell wieder mit der Bahn zurück zur Mall, Abendessen und dann ein weiteres Mal mit der Bahn zum Fuß der Palme. Von da aus sind wir zu Fuß (war ja immerhin keine Sonne mehr da, aber trotzdem 35°C) zur Marina gelaufen. Vorbei an noch wachsenden Wolkenkratzern, einem kleinen See bis zum Marina Becken. Dort haben wir uns E-Bikes geliehen und sind einmal um die Marina geradelt, 7km. Schön, aber recht leer. Voll war es dann am „the Beach“, eine Freizeit Kirmes Meile, im Hintergrund das weltweit größte Riesenrad. 

Kurz vor Ende der Runde haben wir dann eine Nachricht von Emirates bekommen, dass unser Flug verspätet startet wird, Grund ist der Super Taifun Yagi, der zuerst in China und heute dann u.a. auch in Hanoi gewütet hat. 

Mit dem Taxi ging es dann zurück und anstatt direkt zum Flughafen zu fahren konnten wir die zusätzlichen 3h nutzen, um noch ein klein wenig Schlaf zu bekommen.