Hue -> Hoi An – 22.09.24

Achtung, dieser Beitrag enthält möglicherweise verstörende Fotos!

Tour mit kleinem Bus gebucht für 300.000 p.P, der aber nicht auf dem schnellsten Weg nach Hoi An fuhr, sondern an vier Stationen Halt machte. Das gab uns die Möglichkeit, noch ein paar Eindrücke der Region mitzunehmen.

Erster Stopp: an einer alten und wirklich schönen Brücke mit angrenzendem Night-Market. Der öffnet schon morgens um vier (!).

Alles, was es dort gibt, ist wohl sehr frisch und manches lebt bis zum Verkauf. Fische werden in mit Wasser gefüllten Schüsseln am Leben gehalten und bei Kauf getötet und direkt ausgenommen. Kröten werden mit der Schere Köpfe und Beine abgeschnitten, schwer anzuschauen. Die hüpfende Kröte ohne Kopf wird mir noch was im Gedächtnis bleiben.

Zweiter Stopp: An einer Lagune. Ging so.

Dritter Stopp: Wolken-Pass. Den wollten wir unbedingt sehen und haben auch deswegen nicht den Expressbus genommen. Der Wolkenpass ist Wetterscheide (heute nicht wirklich) und natürliche Grenze zwischen dem südlichen und nördlichen Teil von Vietnam. Die Grenzanlage dort ließ schon der Kaiser Minh Mang bauen, um seinen Palast in Hue vor den Cham zu schützen, die im Süden lebten.

Vierter Stopp: Die fünf Marmorberge bei Da Nang, benannt nach den fünf Elementen der traditionellen östlichen Philosophie: Wasser, Erde, Metall, Feuer und Holz. Wir waren auf dem Wasserberg, mit Pagoden, Tempeln und Höhlen. Dazu unten am Fuß des Berges jede Menge Steinmetze, die Marmor (mittlerweile aus anderen Regionen) zu Hauf bearbeiten.

Nach insgesamt 6h sind wir in Hoi An angekommen und haben im La Siesta Resort & Spa eingecheckt. Sehr schöne Anlage mit vier Pools und wunderschönem Garten.


Im Regen ging es abends nach Hoi An in die berühmte Altstadt. Abendessen gab es in dem rein veganen Restaurant Chickpea Eatery. Das fühlte sich nach den Eindrücken vom Markt heute früh richtig gut an. Das Essen war hervorragend und mit schönem Ambiente.
Auf Dauer nicht sehr amüsant: die Familie mit dem Kind und den Quietsch-Schuhen … jeder Schritt ein Quietschen wie von Ernies Quietscheente. Und das Kind rannte ziemlich viel rum ! 🙉
Wir waren Gott sei Dank schon satt und zufrieden und sind weiter gezogen.

Am Fluss haben wir mit Cocktails das Treiben beobachtet. Schön bunt und laut. Und, wie vorhergesagt, sehr, sehr touristisch.

Hue – Tag 2 – 21.09.24

Wir haben den Roller auch für den heutigen Tag behalten, um ein wenig das Hinterland von Hue zu erkunden und ein paar weitere alte Steine anzuschauen.

Kaum aus Hue raus, sind wir an einem riesigen, über mehrere Hügel verteilten (buddhistischen?) Friedhof vorbeikommen. Man findet dort Gräber von sehr einfach bis geradezu pompös. Da lob ich mir doch ein Urnengrab. Aber es geht auch noch pompöser, allerdings muss man dazu Kaiser gewesen sein.

Es ging in Richtung des Grabes von Minh Mang, Kaiser von 1820 bis 1841. Die Navi-Software führte uns geradewegs, entsprechend auch der Schilder am Straßenrand, zu einem kleinen Haus, wo wir wirklich freundlich von einem Mann in gutem Englisch begrüßt wurden.

Der Roller bekam die Parklplatznummer 47 zugewiesen, gut dass wir dafür auch einen „Parkschein“ aus Metall bekommen haben. Wir hätten uns sonst schwer getan, den Roller wiederzufinden, es stand nämlich noch einer da, vermutlich sein eigener.

Wir haben uns nett unterhalten, Cola getrunken und dabei erfahren, dass der Tourismus auch dort seit Corona sehr zurückgegangen ist, vor allem weniger Europäer. Er sprach von 100 statt früher 500-600 Besuchern am Kaisergrab.
Danach ging es ca. 200m zum Eingang des Grabkomplexes. Dort war dann auch – wie schon längst vermutet – der „offizielle“ Parkplatz, direkt am Ticketcounter.

Die Grabanlage selber ist riesig, parkähnlich und nach Feng Shui angelegt. Um alle Aspekte dafür zu berücksichtigen, haben die Planer 14 (!) Jahre noch zu Lebzeiten des Kaisers gebraucht (!), Die ganze Anlage symbolisiert über mehrere Gebäude hinweg den Übergang von der irdischen in die himmlische Spähre.

Ein zweites kaiserliches Grab haben wir im Vorbeifahren entdeckt: das Grab von Thieu Tri., dem Sohn von Minh Mang. Der hatte nicht so viel Zeit, seine Grabanlage zu planen und wollte es auch etwas bescheidener. Genau so hat er es auch bekommen. Das hält an bis heute, die Anlage ist bei Weitem nicht in so guten Zustand wie die seines Vaters. Die Grundstruktur ist wiederum erkennbar, trotz der teilweise gar nicht mehr vorhandenen Gebäude. Fast ein „Lost place“

Dann kam der Regen und wir sind zurück in die Stadt, direkt wieder zu “Nina Café & Restaurant”.

Kurz was zum Roller fahren:

– Rechts abbiegen: einfach fahren, bloß nicht gucken

– Links abbiegen: möglichst früh rüber und ganz links halten, so links, dass man meint man fährt in England. Und dann die Lücke suchen, um nach rechts zu kommen. Oder so ähnlich.

– Am Allerwichtigsten aber gilt die Regel: fahren, fahren, fahren und zwar bei konstanter, eher langsamer Geschwindigkeit.

Ich habe es dem Roller neben mir nachgemacht

Zum Glück gilt nicht das Gesetz des stärkeren, sondern des Geschickteren und dem der besseren Hupe.

Hue – Tag 1 – 20.09.24

Der erwartete Tropensturm hat sich zum Glück nach Norden weggedreht, so dass wir einen halbwegs sonnigen, vor allem aber trocken Tag hatten. Wir haben uns spontan wieder einen Roller gemietet. Das geht hier mega problemlos:
An der Rezeption Bescheid gegeben, fünf Minuten später kommt jemand mit einem Roller vorbei, erklärt in zwei Sätzen die Tasten, nimmt 150.000 VND (5,50€) für die Tagesmiete in bar entgegen und verschwindet wieder. Dann erst mal durch den Stadtverkehr zur Tankstelle, der Tank war nämlich so gut wie leer und dann Richtung Zitadelle. Der Stadtverkehr ist hier zwar ruhiger als in Hanoi, aber deutlich mehr als im Dorf Phong Nha.

Die Alte Kaiserstadt in der Zitadelle ist in jedem Fall einen Besuch wert. Die Geschichte zu der ganzen Anlage und Stadt Hue ist wirklich interessant, mehr dazu auch hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Huế

Sehr beliebt bei den vor allem asiatischen Besuchern ist, sich in Kaiserlichen Gewändern zu kleiden und dann durch Fotografen in entsprechender Position ablichten zu lassen.

Gute drei Stunden haben wir in der verbotenen Stadt und den Anlagen ringsum verbracht, dann hatten wir genug.


Unzählige und schöne Details an den Gebäuden, die sich zwar immer ähneln, aber nie gleich sind.

Und noch ein paar Bilder von dem, was es u.a.noch dort zu sehen gibt:

Nach kurzer Pause im Hotel ging es dann mit dem Roller noch ein paar Kilometer am Parfümfluss entlang, zur Thien Mu Pagode. In dem dazugehörigen Tempel konnten wir auch noch ein paar buddhistische Mönche beim Gebet beobachten. Der letzte Stopp des Tages war bei den Überresten vom Literaturtempel Van Mieu Tempel.

Den Roller haben wir dann mit hinreichend Eindrücken vom Tag am Hotel wieder abgestellt. Kleine Pause heute inklusive Schulter und Nackenmassage für die Frau sind wir mit dem Taxi durch ein heftiges und lang andauerndes Gewitter zu einem kleinen Restaurant, Nina’s Café, gefahren. Essen war super, da werden wir noch mal hingehen.

Hue – Ankunft

Die Sleeper Busfahrt war auch dieses Mal entspannt, wir mussten ja auch nicht auf dem Boden liegen. Viel länger als die 4h Stunden hätten es auf dem engen Sitz aber auch nicht sein müssen.
Die Ankunft war wie gebucht in einem kleinen Busterminal in der Nähe von der Zitadelle, von da ging es mit dem Taxi zum Alba Spa Hotel. Dort ein schönes Zimmer im siebten Stock bekommen mit Blick über die Stadt.

An dem Nachmittag haben wir die Umgebung zu Fuß erkundet, hier und das gegessen und getrunken und das Treiben genossen. Im Vergleich zu Hanoi fast beschaulich.

Meine, warum auch immer plötzlich schmerzenden Füße, haben nach der Rückkehr zum Hotel noch kurzfristig eine 60minütige Massage bekommen! Ein meistens angenehmes, manchmal schon fast schmerzhaftes Prozedere in entspannter Umgebung in dem Spa Bereich.

Am Abend ging dann ein bisschen Zeit dafür drauf, die nächste Woche zu planen, denn ab Hue hatten wir bisher noch nicht konkret entschieden, wie es weitergehen soll. Angkor Wat und damit ein Ausflug nach Kambodscha oder nicht, das war die entscheidende Frage.

Nach der erfolgreichen Planung haben wir uns zum Ausklang des Abends um Mitternacht noch mal raus auf einen Cocktail in das immer noch sehr belebte Kneipenviertel gemacht.

Phong Nha

Die Sleeper Busfahrt verlief bis Dong Hoi weiter unspektakulär, zum Schluss wurde es noch mal spannend. Gebucht war Tam Coc, Büro Sapa Discovery Tours bis Dong Hoi, Thang Anh Hotel (direkt am Strand). Für dort hatten wir auch den Shuttle nach Phong Nha bestellt. In Tam Com (Ninh Bình) wurde wir vom Büro mit dem PKW zur Fernstraße gebracht, dort nahm uns dann der Bus auf.

Wir verfolgten die letzten KM nach Doing Hoi auf Google Maps. Nur fuhr der Bus nicht in Richtung Hotel, sondern blieb auf der Fernstraße. Plötzlich die Aufforderung, uns fertig zu machen, Doing Hoi wäre erreicht. Hektisch „schmissen“ sie uns aus dem Bus und ließen uns mitten auf einer vielbefahren Kreuzung stehen, nicht ohne vorher noch zu rufen, „Taxi 3km.“
Etwas naiv dachten wir noch, dass uns eins der an der Kreuzung stehenden Taxen dann zum Hotel bringt, analog der Vorgehensweise bei der Abfahrt. Ein Taxifahrer winkte uns freundlich zu. Allerdings war weder er noch einer der anderen Taxifahrer für uns bestellt. Nachdem das mühsam dank Google Übersetzer geklärt war, haben wir dann den (einzigen) freundlichen Taxifahrer genommen und sind die 6km für nur 3€ zum Hotel gefahren.

Wie vereinbart kam pünktlich um 19:00 der Fahrer vom Homestay „Lucky Homes“ und fuhr uns eine weitere Stunde nach Phong Nha.

Phong Nha – Tag 1

Phong Nha und der angrenzende National Park Phong Nha – Ke Bang sind bekannt für seine großen Höhlen, die auf unterschiedliche Art zu besichtigen sind. Entsprechend reichhaltig ist das Angebot an geführten Touren. Einige Höhlen gehen nur mit Führung, einige wenige sind auch auf eigene Faust gut zu erreichen und zu besichtigen. Die von allen als die schönste bezeichnete Paradise Cave ( Hang Thien Duong) ist im trockenen Teil zu Fuß zugänglich. Es gibt auch eine ganztägige Tour, die dann weitere KM teils per Kajak erkundet. Klang auch verlockend. Dem ggü. stand noch eine eine weitere (allerdings wohl nur für mich) verlockende Tour zur Ruc Mon Höhle.

Empfohlen wird häufig auch die Gegend mit dem Roller oder mit dem Fahrrad zu erkunden. Wir haben uns dann für den ersten Tag erstmal für eine RollerTour entscheiden, den Roller konnten wir direkt am Homestay für 120.000 VND (4,50€) / Tag mieten.

Beste Entscheidung! Kurz getankt (20.000VND / 0,75€ / Liter) und dann ab zur Paradise Cave. Parkgebühr von 5000 VND für Roller ist obligatorisch, Eintritt 270.000VND /p.P. ) für den freigänglichen Teil. Es war überraschend wenig los und in der Höhle hat es sich dann endgültig verlaufen, so dass wir gefühlt die ganze Höhle für uns alleine hatten.

Gigantisch, auch wenn es es nur ein kleiner Teil des mit über 31km langen längsten trockenen Höhlensystems Vietnams ist (Vergleich Postonja in Slowenien 24km)

Entdeckt wurde die Höhle erst im Jahr 2005 !

Wieder am Tageslicht sind wir noch mit dem Roller was über die Ho Chi Minh Road getuckert, die als eine der schönsten Straßen in Vietnam gilt.

Mit Abendessen in einem veganen Restaurant ein paar Meter weg vom Homestay, Pool und Kniffel am Fluss haben wir den Tag ausklingen lassen.

Phong Nha – Tag 2

Die Nacht war kurz und sehr unruhig: es gab ein super heftiges Unwetter mit Gewitter ab 01:00 Uhr. Teilweise ist der Strom (und damit die Klimaanlage) ausgefallen und die Donner ließen die Betten vibrieren. So haben wir ein Gewitter auch noch nicht „gespürt“.

Am Morgen war das Wetter so lala, die Aussichten aber noch halbwegs ok.

Nachdem uns das mit der Rollertour gut gefallen hat und meine Überzeugungskünste bzg. der Tour zur Rue Mon Höhle nicht ausreichend waren, sind wir erneut los, diesmal aber mit einem etwas stärkeren Roller. Wir wollten schauen, ob wir es durch den National Park über die Road 20 bis zur Grenze nach Laos schaffen. Die Straße war zu Beginn in einem guten und neuen Zustand.

Mitten im nichts eine größere Tempelanlage mit riesigem Parkplatz mit einer „Ausstellung“, augenscheinlich um den Vietnamkrieg, der auch hier in der Gegend ordentlich getobt hat.

Die Recherche später hat ergeben dass es sich bei der Ausstellung und den Tempel dazu ein paar Meter weiter um die „Eight Ladies Cave / ‘Hang Tám Cô’“handelt. Der Tempel wurde zum Gedenken an das tragische Schicksal von acht jungen Frauen errichtet, die nach einem Bombenangriff der Amerikaner 1972 in einer Höhle, in der sie Schutz gesucht hatten, durch einen großen Felsen verschüttet worden waren.. Rettunngssmaßnahmen sind mangels schwerem Gerät gescheitert. Die Schreie der Frauen sind nach neun Tagen verstummt. Die Leichen konnten erst 1996 geborgen werden.

Die Straße 20 führt durch den Dschungel und wurde erst im Jahr 2014 bis nach Laos „fertiggestellt“. Der Zustand der Straße wurde aber schlagartig nach dem Tempel viel schlechter, dazu kam eine lange ewige Baustelle. Auch gab es außer einem weiteren Tempel an der „Nurse Cave“ zum Gedenken an heroische Krankenschwestern und eben dichtem Dschungel rechts und links nichts zu sehen.

Dazu kam, dass das Wetter schlechter wurde und noch einige Berge vor uns lagen. Wir haben uns dann doch entschieden, umzukehren und sind durch viel Regen zurück zum Homestay gefahren.

Kleinigkeit essen, Pool ,lesen, wieder Essen und Kniffel und schon war der Tag rum .

Phong Nha ==> Hue, 3,5h Busfahrt

Mal wieder was zum Wetter: ein tropisches Tief liegt über der ganzen Gegend hier und ein Tropensturm nähert sich. Es sind extrem heftige Regenfälle für heute und morgen für Phong Nha, Dong Hoi, Hue und ggf. auch vielleicht bis runter nach Hoi An vorhergesagt. Aber der Bus fährt.

Aktuell tippe ich wieder im Sleeper Bus, diesmal aber die etwas unkomfortablere Version. Schmale Liegen in Dreierreihen. Vom Liegen/Sitzen her ist es ok, aber Platz für Handgepäck ist sehr knapp bemessen bzw. quasi nicht vorhanden. Dazu haben wir beide einen Platz oben zugewiesen bekommen, deutlich wackeliger als unten. Aber das Buspersonal lies nicht mit sich reden, um nach unten umzuziehen. Der Bus ist inzwischen voll besetzt und einige Reisende sitzen/liegen bereits im Gang. In diesem Fall ist oben doch nicht so schlecht.

Noch ein Fun Fact zum Schluss: Anzahl Mückenstiche bisher Antje >20 : Frank = 0

Und da war noch der kleine Welpe vom Homestay, 2 Monate, zu knuffig.

Ninh Bình und Ninh Binh -> Phong Nha

„Madame, give money“ so die unfreundliche und unmissverständliche Aufforderung der Ruderin am Ende der Tour, bevor sie uns wieder abgesetzt hat. Ich gebe gerne Trinkgeld, lass mich aber sehr ungern mit einem scharfen Ton dazu auffordern. Sie hat uns dann auch noch – genauso barsch – wissen lassen, wieviel sie eigentlich erwartet. Die schon zurecht gelegte Summe entsprach nicht ganz ihren Erwartungen. Wir reden hier über ein paar wenige Cent, aber die teilweise Aggressivität hier ging mir auf den „ihrwisstschon“. Noch aggressiver ging es zu, wenn man sich mit dem Fahrrad der Sehenswürdigkeit näherte. Schon hundert Meter vorher springen Frauen mit Trillerpfeife von ihrem Stuhl auf, rufen „Parking“ machen wilde Zeichen, deuten in Richtung ihrer Geländes. Wenn man die erste ignoriert, obwohl sie einem fast ins Fahrrad springt, kommt die nächste ein paar Meter weiter. Einfach weiterfahren ist die Devise.

Zurück zum Anfang des Tages: Erste Tat nach dem (nicht so guten) Frühstück im Hotel Le Clou du Fil: Fahrräder des Hotels leihen. Boah, was für Drahtesel. Einer schlimmer als der andere. Ob wir damit die vorgeschlagene Tour des Reiseführers schaffen?

Die ersten Meter führten zum Ableger für die Tour zu drei Höhlen. Zu dem Ticketcounter und wieder zurück mit einem Elektrotrolley. Warum nicht der Counter direkt am Ableger genutzt wird, erschließt sich uns nicht…. Von den drei Höhlen war aber wegen des Hochwasserstands nur eine durchfahrbar. Als Entschädigung wurde noch eine andere Tour zu der Bich Dong Cave inkludiert (die wir aber am Ende nicht mehr geschafft haben, weil zu spät angekommen).

Nur zu zweit stiegen wir in das Boot, aber nicht bevor Schwimmwesten angelegt wurden!

Faszinierend die Rudertechnik. Meistens wurde mit den Füßen gerudert! Irre Technik, ich bekomme schon einen Krampf beim Zugucken.

Die Tour über den Fluss war recht unspektakulär, die Landschaft ist schon schön, aber wir waren nicht überwältig. Die Eindrücke der Berge in denTagen davor waren noch zu sehr präsent.

Mit den Rädern ging es zur Mua Cave, einem Aussichtspunkt, von dem sich auf den zuvor befahrenen Fluss gucken lässt. Die Aussicht, die 400 Stufen in der prallen Sonne hoch zu steigen hat uns bewogen, das auf später zu vertagen. Irgendwie waren wir heute nicht besonders entspannt, deswegen haben wir auch den nächsten „Must See“ Spot, die „Trang An“ Höhlen ausgelassen Die Aussicht, drei Stunden auf so einem kleinen Boot in endloser Reihe mit anderen Booten durch die Gegend geschippert zu werden, fanden wir abschreckend. Die ganze Massenabfertigung hier ist so gar nicht unser Fall.

Also weiter zu der alten Hauptstadt Hoa Lu aus den Jahren 968-1009, schöne Tempelanlage.

Essenstechnisch wurden wir im „Trang An Riverside Garden Restaurant“ auf dem Rückweg fündig, Tofu in Orangensauce und Tofu mit Lemnongrass und Chili, dazu superleckere Smoothies.

So gestärkt ging es wieder zurück zur Mua Cave. Die 400 Stufen lagen jetzt größtenteils im Schatten. Die einzelnen Stufen sind teilweise verdammt hoch und es waren noch immer sehr heiß (>32° bei 70% Luftfeuchtigkeit) Das war kein reines Vergnügen! Oben angekommen, gab es zwar einen schönen Ausblick, aber hat es sich gelohnt? Wir sind uns da nicht so sicher.

Das letzte Ziel war dann die Bich Dong Pagode. Wir hatten eigentlich genug, sind dann aber doch noch einmal durch den Ort quasi am Hotel vorbei weitere 2,5km in die andere Richtung gefahren, um dann festzustellen, dass das Tor 8 Minuten zuvor abgeschlossen wurde. Ein voller Erfolg!

Die Fahrräder haben wir dann nach 34km wieder am Hotel abgestellt. Schnell den Dreck abspülen und an / in den Pool.

Eine Entscheidung stand noch aus Ha Long Bay oder nicht ? Damit taten wir uns echt schwer und schoben sie lange vor uns her. Seit dem 13ten ist die Gegend wieder für den Tourismus offen. Langes Geschreibe, kurzer Sinn: wir haben sie von der Liste genommen. Beim nächsten Mal 🙂

Also jetzt das nächste Ziel buchen: Phong Nha. Hotel Homestay über Booking.com gefunden und für drei Nächte gebucht. Als Transportmittel haben wir uns am Ende für den Sleeper Bus entschieden. Um ihn das erste Mal zu testen, fiel die Wahl auf einen Tag-Bus, keinen Nachtbus. Den heben wir uns – in Abhängigkeit der Erfahrung – für später auf.

Sehr leckeres Abendessen gab es im „Buddha Belly Vegetarian & Vegan Restaurant“ !

Den Abschiedscocktail haben wir bei Musik und Fußballspiel-Übertragung (Arsenal gegen Tottenham!) in etwa gleicher Lautstärke von hinten und Gegröle aus dem Karaoke Bus vor uns trotzdem genossen …. fühlt sich an wie Urlaub.

Jetzt ist Montag, 16.09. und wir sitzen / liegen im Sleeper Bus, Typ VIP22. Die Zahl steht für die Anzahl der Betten, mit mehr und weniger Plätzen. Diese Variante ist schon sehr komfortabel. Beim Einstieg kommen die Schuhe in eine Tüte, die Koje wird zugewiesen. Die ist eher auf vietnamesische Körpergrößen zugeschnitten, mit unseren Längen geht es aber noch gut, wobei ganz ausstrecken auch bei mir schon nicht mehr geht. Aber es ist breit, von daher alles gut. Massagefunktion, TV, Steckdosen, WLAN, Decken, Kissen, Wasser gehört dazu.

Nach jetzt vier Stunden im Bus können wir nur sagen, dass das eine sehr angenehme Art ist zu Reisen! Nach einem Fahrerwechsel wurde es allerdings etwas ruppiger.
Kosten für zwei Personen bei einer Fahrtdauer von ca. 7:30h und ungefähr 400km: 61€.

Mu Cang Chai -> Ninh Binh

Ky hat uns den gleichen Fahrer wie auf dem Hinweg besorgt, um uns nach Ninh Binh zu bringen. Die Zeit in Mu Cang Chai war super. Die langen Fahrten in eine Gegend, die erst seit 2016 touristisch erschlossen wird, haben sich absolut gelohnt.

Es ist in jedem Fall empfehlenswert, sich in der kurzen, zur Verfügung stehenden Zeit einen lokalen Führer zu nehmen. Die schönsten Spots (und die Wege dahin) sind sonst schwer zu finden. Nicht nur Ky’s Erläuterungen waren interessant, auch er war absolut wissbegierig, was das Leben in Deutschland / Europa betrifft.

Natürlich ist der persönliche Fahrer ein Luxus, die Alternative wäre der Sleeper Bus gewesen, der aber nur bis Hanoi fährt. Angesichts der Zustände der Straßen haben wir uns für für diese Variante entschieden. Auch gibt uns das die Möglichkeit, direkt nach Ninh Binh zu kommen, ohne eine weitere Nacht in Hanoi.

385km werden es am Ende sein, wahrscheinlich 9h Fahrt. Ein bißchen tut uns der Fahrer leid, der eine wirklich langen Tag haben wird.

Weil sonst nicht viel passiert ist noch ein paar Nachzüglerbilder:

Tschüß Ky, danke für alles!

Die Fahrt war bis Hanoi recht entspannt, dann wurde es voll und chaotisch. Hinter Hanoi haben wir bestimmt eine Stunde im Stau gestanden. Grund: überflutete Autobahn.

In Deutschland wäre sie wahrscheinlich gesperrt worden. Hier ging es weiter, wer am längsten rechts im hohen Wasser durchhielt hatte gewonnen. Das wurde für uns aber erst am Ende deutlich. Unser Fahrer hatte Angst um sein Auto, vor allem wenn ein Bus vorbeikachelte und noch ordentlich Wellen machte.

Im Dunkeln zu fahren ist noch mal anders spannend als schon Tagsüber. Roller ohne Licht, dafür auf der Autobahn die Autos immer mit Fernlicht an, LKWs mit ca. 30km/h auf der linken Spur. Ein Erlebnis!

Nach gut 10h waren wir dann am Hotel in Tam Coc bei Ninh Binh angekommen. Und wieder krasser Gegensatz: nach der Ruhe in den Bergen ist hier Kirmes.

Das Hotel ist eine andere Kategorie als das Homestay. Dazu kommt noch, dass wir einen schönen Zimmer Upgrade bekommen haben, weil das gebuchte Zimmer einen Wasserschaden hat.

Mu Cang Chai – Zweiter Tag

Heute stand Ausflug mit dem Roller auf dem Programm! Um 09:00 Uhr ging es wieder los, Ky und Hu waren die Guides und Fahrer für den Tag. Nachdem der halbwegs passende Helm ausgewählt war, ging es los.

Am Ende waren es knapp 100km und wir waren erst um 17:00 Uhr zurück. Und es war ein absolut fantastischer Tag! Dazu hat sicher ach das Wetter beigetragen, keinen Tropfen Regen und immer wieder Sonne.

Zuerst ging es über den Khau Pha Pass auf 1576m in ein kleines Dorf, welches hauptsächlich von Thai bewohnt ist. Unterscheidungsmerkmale: Die Frauen tragen schwarze satt bunte Röcke und die Häuser sind auf Stelzen gebaut, der Wohnbereich ist auf der oberen Etage.

Wir hatten dort auch einen Platten und waren froh, dass die Werkstatt nur 50m weg war. Auf dem Weg zum Pass wäre ziemlich blöd gewesen. Nach 20 Minuten war der Reifen repariert und wir fuhren zurück über den Pass in Richtung La Pan Tan.

Über einen sehr schmalen Weg ging es zum Lunch ans Ende des Tals. Der Platz am Fluss war viel schöner als der am Tag zuvor im Bambuswald.

Damit wir auch die Chance haben, genügend Fotos zu machen, sind wir den Weg aus dem Tal zurück gelaufen. Hu ist ein paar Mal hin- und hergerannt, um beider Roller zurückzubringen. Ky ist es sehr wichtig, seinen Gästen die besten Fotospots zu zeigen. Aber auch er mag es, zu fotografieren und hat ebenso drauf gehalten.

Es ändern sich zu dieser Zeit auch ständig die Farben von Grün (Reis reift noch) zu gelb (Reis ist erntereif) zu braun (Reis ist weg). Ky erklärte uns, dass dieses Tal in ca. einer Woche abgeerntet sein wird und dann natürlich nur halb so schön. Prime Time für die Gegend ist daher Mitte September und wir waren mittendrin!

Das dritte Ziel des Tages und vielleicht das Highlight war der Raspberry Hill. Von da aus hatten wir einen wirklich sagenhaften Ausblick! Der Reis hier hat noch ein paar Wochen, deswegen noch alles sattgrün soweit das Auge reicht. Sensationell!

Nach dem heutigen Tag fiel die Auswahl der Fotos noch schwerer als gestern, hier noch ein paar SW Varianten.

Ein bißchen Farbe kam am Ende auch noch dazu. Zwei junge Frauen in der traditionellen Festtagstracht der Hmong waren auch zur Fotosession auf dem Hügel. Ich durfte sie fotografieren!

Vielen Dank an Ky and Hu

Mu Cang Chai – Erster Tag

Noch ein Nachtrag zu gestern: Die Straße zum Homestay hoch hat eine Steigubg von 23% bis zu 36%. Nachvollziehbar, warum der Fahrer gestern etwas angespannt geguckt hat.

Kommt auf dem Foto natürlich nicht rüber, wie steil es ist

Nach dem Frühstück starteten wir mit allen sechs Gästen des Homestays auf die Trekking Tour. Es ging direkt vom Haus weg, bei trockenem Wetter. Das blieb es auch, bis auf paar Minuten Regen gegen Mittag.

Zu Begin wurden wir jeder mit einem Wanderstock ausgestattet. Das war im Nachhinein sehr hilfreich, denn der Boden, egal ob auf Beton oder Lehm, war stellenweise glatt wie Seife. Auch ging es streckenweise ordentlich auf – und ab. Dort, wo auch der Stock möglicherweise nicht mehr geholfen hätte, hat Ky mit einer Machete Stufen in den Lehm gehackt. Überhaupt der Lehm. Selten mal Steine oder Felsen, fast alles ist Lehm, auch wenn eine solche Wand machmal aussieht wie eine Felswand.

Roter Fels oder roter Lehm?

Unser Host Ky lebt hier schon immer, kennt die Gegend wie seine Westentasche und hat uns zu vielen wunderschönen Ausblicken geführt. Es ging durch sechs Dörfer der Bevölkerung der ethnischen Gruppe der H’mong, die hier ein sehr genügsames Leben führen. Wir haben viel über die Reisfelder gelernt, z.B. welche Farbe auf den Reifegrad hinweist, wie geerntet wird und auch, dass die Reisfelder immer weiter von unten nach oben in die Berge wachsen, weil die Familien wachsen und entsprechend mehr Reis brauchen (ca. 350kg Reis / pro Person / Jahr, und jeder qm bringt ca. 0,5kg Reis – was die Vielzahl der Reisfelder erklärt).


Alles, was hier angebaut wird, ist für den Eigenbedarf und wird nicht weiter verkauft. Eher wird noch dazu gekauft.

Lunch gab es in einem Bambuswald, Kys‘ Frau kam mit dem Essen auf dem Roller dorthin. Es gab Reis auf Bananenblatt mit gerösteten Erdnüssen, Gurke, Apfel, Drachenfrucht (pink edition), Eier (für die anderen) und Bananen. Alles entweder aus dem eigenen Garten oder vom Nachbarn.

Nach insgesamt rund 13km wurden wir in einem kleinen Ort abgeholt und zurück zur Unterkunft gefahren. Zum Ende des Tages kam noch einmal die Sonne raus, bevor sie um kurz nach sechs unterging und wir in geselliger Runde gemeinsam zu Abend gegessen haben.

Und zum Schluss viel zu viele Bilder von den Reisfeldern:

Hanoi – Mu Cang Chai

Den Transport in den Norden haben wir mit einem privaten Fahrer zurückgelegt, der uns um kurz nach 09:00 Uhr am Hotel abgeholt hat. Was wir da nicht wussten: Für Hanoi gab es für diesen Tag noch eine Hochwasserwarnung, auch für die Altstadt.

Im strömenden Regen ging es los auf die 285 km lange Strecke in die Berge. Zwei Tage vorher wäre die Fahrt nicht möglich gewesen, unterwegs wurde auch klar warum.

Da der Fahrer kein Wort Englisch verstand, war es eine recht ruhige Fahrt. Die ersten zwei Stunden waren sehr öde und trostlos, nach 3h wurde es etwas besser. gegen 12:00 Uhr ging es einmal rechts ran zum Mittagessen. Einfach, aber lecker!

Danach fingen langsam die Berge an, es gab zahlreiche größere und kleinere Bergrutsche. Einspurig ging es aber immer noch vorbei.

Immer zahlreicher wurden auch die Hunde und Hühner bei und in den vielen kleinen Dörfern auf der Straße – nachher leider auch mit einem Huhn weniger …. dem konnte unserer Fahrer nicht mehr ausweichen.

Als wirr dann nach 8h Fahrzeit gegen 17:00Uhr an den Abzweig zu dem Homestay kamen, wurde der Fahrer zum ersten mal etwas blass und ein paar Kurven weiter noch ein wenig mehr, weil die Straße nicht nur sehr schmal und eng sondern zudem auch extrem steil wurde.

Oben angekommen wurden wir sehr freundlich begrüßt vom Gastgeber unseres Homestays, Kim.

Der Regen hat heute Nachmittag ein wenig nachgelassen, morgen soll es besser werden, übermorgen noch etwas mehr. Also wieder den Plan geändert und um einen Tag verlängert. Auch, weil die Ha Long Bucht zur Zeit kein empfehlenswertes Reiseziel ist und deswegen vermutlich von unserer Reiseliste fliegt. Die Aussagen sind etwas widersprüchlich, aber die Fahrten in die Bucht sind wohl für die nächsten Tage von Amts wegen verboten. Es scheinen aber doch noch ein paar Boote zu fahren, so ganz genau weiß man es nicht. Aber es ist viel kaputt und voller Müll. Mal sehen, morgen erst mal auf Trekking Tour.