Um 09:15 Uhr sind wir bei kühlem Wetter los, um gegen 15:00 Uhr am Flughafen Edmonton zu sein. Die Strecke bis dahin ist unspektakulär, flach und zieht sich über schnurgerade Highways durch flaches Land. Gute vier Stunden (rund 400km) waren wir unterwegs und inkl. kurzem Einkaufsstopp pünktlich zur Abholung da.
Leas‘ Flug war sogar überpünktlich und sie war auch schnell raus, sodass wir zu Dritt weiter Richtung Süden starten konnten. Zwischen Edmonton und Calgary hat es durchweg geschüttet, nicht schön. Unterwegs haben wir spontan beschlossen, dran zu ziehen und doch noch bis Blairmore durchzufahren. Ursprünglich wollten wir noch einen Zwischenstopp einlegen. Aber es war eine sehr gute Entscheidung, wie sich herausstellte, denn nach Calgary klarte es zunehmend auf und es wurde noch einmal richtig schön. Über die 22 South kamen wir in die Prärie, eine völlig andere Landschaft als die, durch die wir bisher gefahren sind. Grandiose Ausblicke auf die Rockies mit perfektem Abendlicht – ein Traum!
Als wir auf den Crowsnestpass Highway eingebogen sind, rannte uns fast ein Bär in das Auto. Der Beschreibung nach war es wohl ein Grizzlybär. Wir waren so überrascht, dass leider keine Zeit mehr war, noch ein Foto zu machen.
coming closer
Nach insgesamt 920 Kilometern war gegen 22:00 Uhr die Familie wieder vereint.
Abfahrt heute um 09:40, bei leichtem Regen und ca. 14°. Der Regen ließ schnell nach und heute Abend sitzen wir wieder bei strahlend blauem Himmel an einem See, diesmal dem Charlie Lake.
Pine River
Aber vorher ging es erstmal entlang des Pine Rivers Richtung Fort. St. John, dabei kamen wir durch den kleinen Ort Chetwynd, bekannt für seine Kettensägen-Kunst. Den jährlichen Wettbewerb haben wir um eine Woche verpasst, aber die Holzskulpturen der letzten Jahre sind über die Stadt verteilt zu bewundern. Nettes Visitor Center, ein bisschen geplaudert und danach die ein oder andere Statue entlang des Highway bewundert.
Chetwynd
Durch schöne Landschaft ging es nach Hudson’s Hope. Dort gibt es ein kleines Museum und die Dame dort hat uns ein bisschen was zu der Geschichte des Ortes erzählt, aber auch über das nächste Staudamm Projekt, welches direkt das Flussbett des Peace River in ihrem Ort betrifft. Was das bedeutet konnten wir später sehr eindrücklich erfahren.
Hudson’s Hope
Im Ort führte es uns links ca. 22km zum W.A.C. Bennet Staudamm, der eines der größten Wasserreservoire der Welt staut. Der Stausee hat eine Fläche mehr als dreimal so groß wie der Bodensee!
so wird es nachher aussehen …rannte einfach so da herum: ein Großohrhirsch-Kitz
Der Bau des Staudamms hat schon in den 70er Jahren zu Protesten geführt, jedoch haben auch die Klagen der letzten Jahre gegen das nächste Staudamm-Projekt den Bau nicht verhindern können.
Nach Hudson’s Hope sind wir quasi über den Grund des nächsten Staudamm gefahren. Fast die ganzen 87km bis Fort St. John konnten wir die Vorbereitungen für das Projekt beobachten. Neue Brücken , neue Straßen, Wälder abgeholzt. Strom soll das neue Kraftwerk geplant ab 2025 erzeugen. Die Landschaft wird es in jedem Fall nachhaltig verändern… Ein Urteil dazu maßen wir uns nicht an, aber die schiere Größe des Projektes macht einen schon nachdenklich und führte einem die Zeit vor und nach einem so großen Staudamm-Projekt vor Augen.
Nach einem großen Einkauf im Safeway in Fort St. John ging es ein paar Kilometer nach Norden zum Lake Charlie im Beatton PP. Dort mal wieder Glück gehabt und ohne Reservierung einen der wenigen Plätze direkt am See bekommen. Das Mückenzelt aufzubauen ist schon Routine und macht draußen sitzen wunderbar entspannt. Ende heute nach 302km.
Erstes Frühstück draußen, bei besten Wetter! Das war uns ein Portion Pancakes wert.
10:10 Uhr sind wir bei 15° abgefahren, Ziel Fort St. James, ein weiteres „ Machen wir auf der Rückfahrt“ Ziel. Eigentlich ist es ein Sackgassen-Ziel auf dem Weg nach Osten, aber wir haben uns entschieden, über Dawson Creek zurück zu fahren und ein Stück über Nebenstrassen zu fahren. Aber dazu morgen dann mehr.
Das schöne Wetter hat uns heute ganz neue Weitblick beschert, von daher hat es uns überhaupt nichts ausgemacht, die Strecke ein zweites Mal zu fahren. Am Fraser Lake gab es einen kleinen Mittags-Snack, kurz danach haben wir den Highway 16, auf dem wir jetzt gut 1.500km gefahren sind, links gen Norden verlassen.
White Swan Park / Fraser Lakeon the road
Fort St. James wirbt mit seinem kleinen Freilichtmuseum rund um einen historischen Pelzhandels Posten. Ein echtes Highlight, was sogar den 60 km Abstecher hin und zurück wert gewesen wäre.
PelzhausPelzhausPelzhausGästehausShopKommandantenhütteKommandantenhütteKommandantenhütteKücheHistorisches Fort St. James
Nun sind wir aber auf der Durchfahrt und wirklich begeistert von diesem sehr liebevoll errichteten Ort. Die Originalblockhäuser sind eindrucksvoll und mit Liebe zum Detail restauriert und obendrein empfängt uns in jedem Haus ein authentisch im Stil der damaligen Epoche (um 1810) gekleideter Guide und erklärt die Hintergründe.
Tiere gab es dort auch, sogar täglich um 11:30 Uhr ein Hühnerrennen.
Nach dem Besuch haben wir uns entschieden, den Tag an dem Lake Stuart ausklingen zu lassen. Der See ist in Etwa so lang wie der Bodensee, aber mit ca. 1/3 weniger Fläche. Im Winter ist auch heute noch komplett (!) zugefroren.
Im Paarens Beach PP haben wir einen super schönen Platz direkt am See ergattert und konnten Dank unserem neu erworbenen Mückenzelt (passt wie zufällig (?) über den Picknick Tisch) den Abend draußen genießen. Ohne wäre es in der Tat nicht möglich gewesen – ohne von diesen Viechern aufgefressen zu werden.
Heute war ein vergleichsweise ereignisloser Tag. Es ging bei recht trüben Wetter los, die Wolken hingen tief. Die Aussichten wurden aber mit jedem weiteren Kilometer besser.
Wir haben den ersten Punkt auf unserer „Machen wir auf dem Rückweg“ Liste abgehakt, den Besuch der TwinFalls. Leider war die Straße zum Startpunkt des kurzen Trails gesperrt. So mussten wir den 2km langweiligen und vor allem steilen Asphalt zum Trail in Kauf nehmen. Blöd, wenn man dann auch noch seine Kamera vergisst und so aus aus 2km drei werden …
Twin Falls
Der Blick auf die Falls hat sich aber gelohnt. Der Trail wäre noch weiter gegangen bis zum Gletscher, aber mangels richtiger Ausrüstung und auch wegen den drohenden Gewittern leider keine Option.
Ein paar Kilometer weiter waren wir dann wieder in Smithers und haben bei einem „Müsli-Stopp“ über die weitere Route nachgedacht. Da es auf den nächsten KM, die wir heute noch hätten fahren wollen, keinen Campground gibt, der uns ansprach, haben wir uns für das Naheliegende entschieden und haben gegen 16 Uhr den bekannten Platz in Smithers angefahren. Ein paar Strahlen Sonne konnten wir noch genießen, bevor die Gewitter es draußen ungemütlich machten.
Vom Provincial Park (PP) waren es nur 20 min bis Prince Rupert. Um es vorweg zu nehmen: unser Reiseführer stellt die Dinge nach unserer Ansicht etwas beschönigt dar.
Viel hat Prince Rupert nicht zu bieten. Eines der touristischen Ziele ist der Rotary Waterfront Park mit dem in jedem Führer und allen Unterlagen vom Visitor Center erwähnten Eisenbahn Museum. Leider war es offensichtlich schon längere Zeit geschlossen. Lt. Schild an der Tür hätte es am 12. Juni wiedereröffnen sollen. Es stand kein Jahr dabei – vielleicht war das der Haken 😉
Und auch sonst fehlte uns irgendwie das „besondere Etwas“.
Egal, zum nächsten Hightlight: Dem Rushbrook Trail. Ein Weg, 3,7km hin und Rückweg. Der Weg war …. okay …… nichts jedoch, was uns begeistert hätte.
Auch wenn wir den offenen Pazifik wir nicht sehen konnten, so haben wir dennoch Meeresluft schnuppern können.
Ein paar Kilometer außerhalb des Ortes haben wir uns dann noch an den „Butze Rapid Trail“ gewagt und sind positiv überrascht worden. Schöner 5km Rundweg zu den Stromschnellen, die mit Ebbe oder Flut die Fließrichtung ändern. Dazu noch ein Bär (zwar weit weg, aber dank Fernglas und Teleobjektiv gut zu sehen.)
Der Ort Prince Rupert alleine war den langen Weg gen Westen (ca. 1600 km) nicht wert. Es ist nicht der pittoreske Fischerort, den man evtl. nach Reiseführer hätte erwarten können. Aber für uns ging es ja vor allem um die Landschaft auf dem Weg dorthin und die hat uns allemal fasziniert und begeistert. (Whale-Watching wäre auch noch eine interessante Option gewesen, aber die Saison startet dafür erst Ende Juli)
Nach der Tour zu den Stromschnellen ging es dann weiter nach Port Edward, dem anderen Ort in der Ecke. Durch den Ort waren wir durch, bevor wir gemerkt hatten, das es ein solcher ist. Es ging dann noch 6 km weiter bis zur historischen Fischkonservenfabrik aus der Zeit um 1889. Die letzte Führung um 15:00 Uhr haben wir leider um eine Stunde verpasst. So konnten wir die Gebäude nur von außen bestaunen.
Old Connery und Blick auf den Pazifik
Danach ging es ob nicht vorhandener Alternativen wieder auf die Rückreise. Bei schönsten Wetter konnten wir die Fahrt auf dem Highway 16 gen Osten aus anderer Perspektive genießen. Bis Terrace haben wir jeden View Point genutzt, um die Aussicht in uns aufzusaugen und Fotos zu machen.
Gleiche Stelle wie gestern, nur ohne Zug
In Terrace selbst gab es dann – wie gestern ! – einen veganen Burger 😉 von A&W (kanadische Fast Food Kette), sehr lecker!
Ende der heutigen Etappe war nach 217km im schönen Kleanza Creek Provincial Park. Wir hatten Glück und stehen direkt am Fluss, der mit viel Wasser an uns vorbei rauscht. Krönender Abschluss eines ohnehin schon tollen Tages.
Ein letzter Abend-Spaziergang zum Kleanza Canyon. Mit etwas Respekt unterwegs, weil wir beim Check-In darauf hingewiesen wurden, dass aktuell ein Puma von Zeit zu Zeit über den Platz und durch die Gegend läuft. Leider (?!) hat er sich nicht blicken lassen .
Der Tag endet mit einem Gewitter, ohne Netz und WLAN – daher kommt auch dieser Post mit Verspätung.
Abfahrt in Smithers um 09:50 Uhr bei 15°. Super ruhiger Platz und auch entsprechend gut geschlafen.
Laut Reiseführer steht uns das schönste und interessanteste Stück der Strecke bevor.
Bei Moricetown das erste Highlight, dort zwängt siche der breite Bulkley-River durch einen schmalen Canyon. Da die Flüsse gerade sehr viel Wasser führen, sind die Stellen auch imposant zu beobachten. Allein fällt es schwer, die Größe mittels Foto richtig zu vermitteln.
Canyon bei Moricetown
Etwas weiter ging es über die Hagwilget Brücke rechts ab nach Old-Hazelton, um das Kwan-Indian Village zu besuchen. Bekannt für seine Totempfähle. Der Ort selber hatte ein paar schöne Häuser zu bieten, war aber bis auf ein paar wenige leicht alkoholisiert wirkende Menschen wie ausgestorben.
Blick von der Hagwilget BridgeEin Pfahl ensteht Old Hazelton
In dem Ort fließen der Bulkley River und der Skeena River zusammen und wir folgen dann dem Skeena River bis kurz vor Prince Rupert. Der Fluss ist unglaublich breit und fließt unglaublich schnell durch ein breites Tal, recht und links schneebedeckt Berge, die aussehen, als hätten sich die Riesengletscher der letzen Eiszeit gerade erst zurückgezogen. Leider wurde das Wetter schlechter, so dass der Fernblick etwas getrübt war, aber ansonsten großes Kino.
Begleitet wurden wir ab Terrace immer wieder von einem sehr sehr lange Zug (obwohl es noch längere geben soll) über die Strecke entlang des Flusses. Nachdem wir ihn gerade der Länge nach einmal überholen konnten, mussten wir an einen Bahnübergang anhalten und konnten ihn dann noch einmal in Ruhe betrachten. Antje hat 162 Wagen gezählt.
Ohne Zeitraffer hätte es Minuten gedauert…
Kurz vor Prince Rupert sind wir nach 363km gegen 19:45 Uhr auf dem Campground in dem winzigen Prudhomme Lake Provincial Park gelandet. Wir haben noch einen der letzten Plätze bekommen, die wenigen Stellplätze waren bis auf drei komplett belegt.
Das erste Mal haben wir entspannt draußen sitzen können. Zwar nicht ganz ohne Mücken-Begleitung, aber die Moskito-Spirale hat gereicht, sie uns einigermaßen vom Leib zu halten. Zum Bloggen waren wir dann zu müde. Wir schaffen es leider nicht immer, den Bericht rechtzeitig zum Frühstück in Deutschland fertig zu haben 😉
Nach einer völlig verkorksten Nacht der vielen Mücken wegen, die sich irgendwie in unser WoMo geschlichen haben, sind wir etwas gerädert um 08:45 vom CG abgefahren. 13°, schönstes Wetter.
Schöner Platz, wenn da nicht die Mücken gewesen wären.
Erster Stop: Prince George
Gestern Abend haben wir neidisch auf die geguckt, die trotz Mücken in einem Pavillon mit Mückennetz gesessen haben. Ähnliche haben wir letztes Jahr in Venedig schon gesehen und gedacht, dass die gar nicht so verkehrt sind.
Im Walmart sind wir fündig geworden und haben uns so ein Teil angeschafft. Irgendwie muss das auch mit zurück nach Deutschland. Mal sehen, wie wir das noch unterkriegen. Das zweite Teil, welches wir heute morgen schmerzlich vermisst haben, war ein Toaster für das Gaskochfeld. Hat sich lange Jahre in unserem WoMo bewährt. Völlig unverständlich, warum so ein Teil nicht zur Grundausstattung gehört. Wir haben zwar einen Toaster an Board, aber der geht nur mit 110V. Es gibt aber viele Campgrounds ohne Strom. Es bliebe da nur, den eingebauten Benzin-Strom -Generator zu starten, damit wir mit dessen Strom ein Toast machen können. Irgendwie ein NoGo… Toast in Pfanne geht auch nur so lala 😉 Für 6€ haben wir das Teil ebenfalls im Walmart erstanden. Jetzt steht einem Frühstückstoast nichts mehr im Wege – egal wo wir gerade stehen!
Wieder einmal vollgetankt, ging es dann direkt weiter.
Der erste Elch!
Mittagspause in dem kleinen Beaumount Provincial Park (PP). Auch dort gibt es einen Campground, Stellplätze im Wald gelegen, ohne Blick auf den großen Fraser Lake. Aber vielleicht was für den Rückweg.
Fraser Lake
Die Strecke heute war lang, aber nach unserer Meinung nur zwischen Prince George und Vanderhoof nicht ganz so schön. Danach wurde es immer besser, bis wir kurz vor unserem heutigen Ziel in Smithers wieder grandiose Berge vor uns hatten.
Am Fuß des Hudson Bay Mountain liegt Smithers
Um 17:00 Uhr kam wir nach 447km auf dem Riverside Municipal Campground an. Schöner Platz direkt am Bulkley River, 39$ / Nacht.
Könnt kommen!Verkabelt
Nach dem Testaufbau des Antimückenzeltes kam leider der Regen, heute werden wir es nicht mehr austesten können.
Morgen würden wir gerne hier in der Gegend wandern, aber der geplante Trail ist wegen Schnee wohl nicht passierbar.
7:30 Uhr und wir fühlten uns wie auf der Autobahnraststätte. Nach einer sehr ruhigen Nacht waren der Lärm der Dieselmotoren um so nerviger. Geschuldet war das dem Abfahrts-Zeremoniell der Großcamper ringsum (viele aus den USA). Dazu gehörte: Motor des Busses anmachen, irgendwas machen, ggf. noch das Auto anhängen, Slideouts reinfahren, Blumentöpfe reinholen, bisschen mit den Nachbarn quatschen und dann kehrte wieder Ruhe ein, bis der Nächste abfuhr.
Wir sind um 09:50 Uhr bei 9° Grad und leichtem Nieselregen gestartet in Richtung Jasper NP, den wir 20min später erreichten. Ein paar Kilometer vor dem Ort Jasper sind wir links ab zum Maligne Canyon, um dort unsere erste kleine Wandertour zu machen. Überschaubare 5km, bei leichtem Regen entlang des Canyons. Sehr schöne Tour, dank des Regens der letzten Tage führte der Fluss auch sehr viel Wasser mit. Sobald man sich 500m vom Parkplatz entfernt hatte, wurde es auch deutlich leerer. Manch Unverdrossenener versuchten sich sogar mit Crogs auf dem schlammigen, rutschigen und teilweise steilen Weg. Interessant zu beobachten!
Anschließend ging es weiter zum Mount Robson Provincial Park. Der Gipfel des größten Berges in den kanadischen Rockies war aber leider noch in den Wolken, trotz des immer besser werdenden Wetters.
Von dort ging es dann weiter Richtung West-Nordwest. Erster größerer Ort nach rund 80 Kilometern: Mc Bride. Irgendwie ein netter Ort, mitten im Nix. Ein wenig rumgelaufen und zum (späteren) Glück noch Mückenspray gekauft. Es wurde auch ein zweites Mal getankt, wieder mal sehr schmerzhaft. Das Wohnmobil braucht gut 20l trotz verhaltener Fahrweise, der Sprit kostet zwischen 1,40€ und 1,70€. Somit wird Benzin einen größeren Posten des Reisebudgets ausmachen.
Bahnhofscafe
Die Strecke zwischen Mount Robson und Prince Rupert (dort wollen wir noch hin) wird lang und stellenweise sicher auch eintönig. Abe irgendwie hat es auch was, auf hunderte Kilometer nichts „Besonderes“ zu sehen, außer Natur. Wo hat man das schon ? Wir haben es genossen, links, rechts und vor uns schneebedeckte Berge, ab und zu ein Fluss. Dazu noch den ersten Bär gesichtet, aber leider erst im letzten Moment am Straßenrand entdeckt und somit für ein Foto zu spät.
Ein Highlight haben wir 80 km hinter Mc Bride noch angesteuert: den Ancient Forest Chun T’Oh Whudujut. Mit seinen über 1000 Jahre alten Zedern ein beeindruckendes urwüchsiges Waldgebiet. Der Rundweg führte uns über 2,5km Plankenwege an imposanten Baumreihen vorbei. Außer mit Mücken mussten wir uns den Wald mit keinem teilen und nach 1h ging es weiter.
Tagesende war nach 411km gegen 20:00 Uhr (jetzt schon in der Pacific Time Zone ) auf dem Camp Ground im Purden Lake Provincal Park. Leider sind die Plätze hier weit weg vom See. Zudem stürzen sich die Mücken direkt auf uns, sobald wir aus dem Wohnmobil kommen. Die, die es ins Wohnmobil reinschaffen, fressen uns direkt auf. Das kann ja heiter werden….
Purden Lake
(mangels Mobilfunk und WLAN erst zu einem späteren Zeitpunkt veröffentlicht )
Pünktlich um 09:00 Uhr wurden wir von Fraserway am Hotel abgeholt, um unser WoMo für knappe vier Wochen in Empfang zu nehmen.
Die Übernahme war unkompliziert, es hat aber dann doch mangels Personal zwei Stunden gedauert, bis wir vom Hof fahren konnten. Das Fahrzeug ist mit 5300km auf dem Tacho noch recht neu, wir werden den Kilometerstand wohl verdoppeln.
Bei Edmonton sind wir zu Walmart gefahren, um uns mit dem Notwendigsten einzudecken. Am Ende war der Einkaufswagen zwar randvoll. doch wir hatten immer noch nicht alles. Aber nach gut zwei Stunden hatten wir einfach keine Lust mehr.
Endlich, um 14:15 Uhr, ging es schließlich richtig los, stramm nach Westen.
Das WoMo ist vom Fahrverhalten etwas gewöhnungsbedürftig, extrem Seitenwind anfällig. Den hatten wir die ganze von Norden, also ständiges Gegenlenken angesagt…
Was lässt sich sonst noch sagen: Es ist innen recht komfortabel, aber am Ende sind es die vielen, kleinen Details, die den kleinen, aber feinen Unterschied machen. Unser (18 Jahres altes Wohnmobil) ist an vielen Stellen einfach besser und wir würden nicht tauschen wollen.
Aber für die nächsten Wochen ist es „Unser“, also richten wir uns darin erst einmal gemütlich ein.
Die Fahrt über wurden die Wolken ringsrum immer bedrohlicher, aber wir hatten Glück, es gab nur einen kurzen Schauer kurz nach der Ankunft um 19:15 nach 331km auf dem KOA Campground (59CAD/Nacht) 80 km vor Jasper.
AngekommenStandplatz mit dem ersten BergblickDie Nachbarschaft hat deutlich größere
leider unvermeidbar, um unseren Trip nach und durch Kanada anzutreten. Auf jeden Fall waren wir froh, als wir gestern endlich nach 8 1/2 Flug und mit 1 1/4 Stunden Verspätung gegen 17:00 Uhr aus dem proppenvollen Flieger steigen konnten.
Unser Flieger, die Berlin – Potsdamer Platz
Im Landeanflug dachten wir beide unabhängig voneinander, was unser Sohn 10 Monate zuvor wohl gedacht haben muss, als er sich Calgary genähert hat und er vieles Neues und Unbekanntes vor sich hatte.
Nur 30 Minuten nach der Landung standen wir mit unseren Koffern vor dem Flughafen, um mit dem Shuttle zum Hotel Stars Inn in Leduc zu fahren. Um uns wachzuhalten, haben wir noch einen kleinen Spaziergang zu Fraserway gemacht, wo wir Montag unser Wohnmobil übernehmen werden. Anschl. gab’s noch einen Snack, Bier und Wein im nahe gelegenen Restaurant Sawmill. Gegen 22:00 war dann endgültig Schluss, die Augen ließen sich nicht länger aufhalten..
SawmillStars Inn HotelEiner der beiden wird es wohl sein
Um 6:00 Uhr waren wir beide heute wieder wach. Kurzes Frühstück (war ok,: Toast, Bagel, Kaffee und Saft) ging es mit dem Shuttle gegen 08:30 zum Flughafen, von dort für 5$ p.P. nach Edmonton, Century Park. Ein weiteres Mal umsteigen in die Tram, erstes Ziel: Fort Edmonton Park. Unser Plan, zu Fuß von der Tram Haltestelle bis zu dem Park zu gehen, stellte sich leider als Flop heraus. Lt. Google Maps sollte es eigentlich kein Problem gewesen sein, aber leider führte uns die Fußgänger Route schließlich auf den Highway. Also wieder ca. 600m zurück, um auf den nächsten Bus zu warten.
fühlte sich schon komisch anhier wollten wir nicht weiter
Endlich angekommen am Fort Edmonton Park stellten wir fest, dass es sich mehr um einen Freizeit Park als einen öffentlichen Park handelte. 29$ p.P. war uns das nicht wert, also wieder zurück zur Bushaltestelle, um nach Old Strathcona zu fahren. Im Kern ein netter Teil der Stadt, Sonntagmittag aber war irgendwie noch nicht viel los.
Strathcona Graffitis
Nach einer kurzen Stärkung sind wir mit der historischen Straßenbahn (aus Melbourne!) über den North Saskatchewan River über die High Level Bridge nach Downtown Edmonton gefahren (7$ p.P.) Nicht spektakulär, aber dennoch lohnenswert.
Endstation DowntownHighlevel Streetcar Tour
Wir sind noch eine Weile durch Downtown geschlendert, bevor wir den Tag in einer netten Ecke südlich des Flusses erst mit einem Kaffee und anschließend mit einem kleinen Dinner beendet haben.
Neon MuseumOld meets new 1Old meets new 2Home of the Oilers (Eishockey Stadium)langer Gewitterregen zum Ende
Unser persönliches Fazit des Tages: Die Entfernungen sind schon enorm und die Stadt ist nicht besonders fußgängerfreundlich. Es gibt ein paar nette Ecken Downtown, aber am Ende waren wir immer noch nicht angefixt von Edmonton Der Funke sprang nicht über.