Canada Day – 01.07.2022

Es ist schon spät, der Zeitzonenwechsel hat uns heute eine Stunde gekostet. Dabei hätten wir die doch auch noch gut gebrauchen können!

Der Familienrat hat gestern Abend noch entschieden, der Canada Day Parade in Revelstoke beizuwohnen. Die startete aber erst um 13:00 Uhr. Also haben wir vorher noch einen kleinen Trail zu den Moses Falls eingeschoben, nachdem wir erst um 10:30 Uhr vom Campground runter sind.

Steiler Weg zu den Falls, aber der hat sich gelohnt. Leider ohne Sohn, der fühlte sich heute morgen wieder sch… (zum Glück wurde es im weiteren Tagesverlauf besser!)

Nach dem Trail war noch kurz Zeit für das Eisenbahnmuseum in Revelstoke. Das war interessant, echt schön gemacht und gehört in die Kategorie lohnenswert.

Und dann die Parade. Wir wussten zwar nicht, was genau uns erwartet, aber da die Canada Day Parade immer wieder erwähnt wurde, hatten wir uns schon was Besonderes vorgestellt. Es war auch ein besonderes Sammelsurium an Wagen, richtige Stimmung kam aber nicht auf (keine Musik, keine Gesänge). Ein wenig enttäuscht sind wir dann aus Revelstoke abgezogen und haben uns auf die gut 150km nach Golden gemacht.

Auf dem Weg nach Golden liegt der Glacier NP. Wir hatten uns vorher mit der Alltrails App schlau gemacht, welche kurzen Trails wir ggf. noch machen können. Schon aus der App und den Kommentaren konnten wir entnehmen, dass viele Trails immer noch geschlossen sind, teils wegen Lawinen, Schnee oder weggespült. Es blieben zwei Trails über, die aufgrund der Zeit noch in Frage kamen: Rockgarden und Bear Creek Falls.

Nach einem kurzen Abstecher in das hochgelobte Discovery Center am Rogers Pass (auch enttäuschend, zumal der Projektor im Kino-Saal auch noch kaputt war 🙁 ) 9km zurück zum Rockgarden (bei der ersten Vorbeifahrt glatt übersehen). Netter, kurzer Trail!

Bei den Bear Creek Falls sind wir dann richtig nass geworden. Innerhalb von Sekunden hat uns die Gischt durchnässt. Sehr beeindruckend, welche Wassermassen dort runter geschossen kommen.

Knapp 60 km weiter sind wir am heutigen Ziel, dem Golden Golf Club RV Park angekommen.

Für eine Runde Golf heute viel zu spät, aber nach einem Snack und Absacker hat es noch für eine Minigolf-Runde gereicht.

Ahja, der gute Mann im Pro-Shop hat uns dringend dazu geraten, morgen sehr sehr früh im Yoho NP zu sein. Sehr sehr früh gleich sechs Uhr Abfahrt! The kids are not amused!

Kelowna – 28.06.2022

P.S. zu gestern: Unser Platz liegt im Kettle Valley. Die ganze Gegend wird durchzogen von Radwegen auf Bahntrassen, insgesamt 600km. Ein Traum ist es, die Trassen einmal abzuradeln.  Sie bieten Einblicke in die Landschaft, die man vom Auto nicht bekommen kann. Kommt auf die Liste…. www.kettlevalleyexpress.com

10:10 ging es von dem schönen Platz los. Heute noch ohne festes Ziel, wir haben erst ab 29.06. fest gebucht. Auf der Route heute auf jeden Fall Kelowna. Die Stadt war eines der potentiellen Ziele für den Austausch von Nik, bevor er sich dann für den Livingstone Range Schuldistrikt entschieden hat.

In Osoyoos, dem nächsten größeren Ort haben wir kurz eingekauft, bevor wir uns die kleine Wüste Kanada anschauen wollten. An sich nur ein 1,5km langer Weg über Holzstege (u.a. wegen der Klapperschlangen). Leider gab es heute keine Führung, die lt. Führer sehr interessant sein soll. Auf self-guided hatten wir keine Lust und sind deswegen wieder los, um nach wenigen Metern eigentlich nur durch Zufall, weil uns der Weinshop so angesprochen hatte, zur Weinprobe anzuhalten.


Drei Sorten haben wir zu probiert, der Riesling und der Rose haben uns am besten geschmeckt. Drei Flaschen haben wir mitgenommen, leider nichts, was wir in größeren Mengen mit zurück nach D nehmen können. Als Zugabe zu dem Wein durften wir uns noch Kirschen von den Bäumen pflücken – sehr lecker. 

Dann sind wir durch das Okanagan Tal gefahren. Landschaft sehr schön und wieder ganz anders als alles andere vorher, aber doch über die ganze Länge sehr zersiedelt. 

Swim&Lunch Pause gab es in Oliver im von den Rotariern angelegten Park mit kleinem Strand. Eine sehr schöne, kleine und gepflegte Anlage. Ringsherum Häuser mit Privatstrand – die waren auch nicht schlecht.

Das Wetter wurde dann schlechter, Gewitter zogen auf und mit ein wenig Regen führte uns der Highway 97 erst durch West Kelowna, dann weiter nach Kelowna. Die Stadt sah vom anderen Ufer des Okanagan Lake noch ganz schön aus, Downtown hat uns aber nicht überzeugt. (nicht, dass wir ausgestiegen wären). Nik hatte nach einhelliger Meinung mit seiner Schuldistirkt-Wahl alles richtig gemacht.

Es ging anschl. ein Stück zurück, wieder durch West Kelowna, bevor wir auf den Highway 97c nach Westen einbiegen konnte, um Logan Lake, dem ersten reservierten Platz näher zu kommen. Die Straße führte uns von ca. 550m N.N auf 1728m N.N, fast nur geradeaus den Berg hoch. Bei starkem Gegenwind haben sich unsere ca. 5,5t WoMo über etliche Kilometer mit 50-max 70km/h nur berghoch gequält. Krass, 1.200 hm am Stück. Der Ausblick und die Fernsicht oben waren sensationell, leider gab es keine Möglichkeit anzuhalten, bevor es wieder ein Stück runter ging. 

Zum ersten Provincial Park  auf dem Weg  mussten wir dann vom Highway runter, um über 11km Schotterpiste zum Kentucky-Alleyne PP zu gelangen, den wir gegen 20:00 Uhr und nach  insgesamt 300km heute erreicht haben.

Der Platz macht zum Teil einen recht neu angelegten Eindruck. Es scheinen auch noch einige Schilder zu fehlen. Wir haben zwar einen schönen Platz im Wald bekommen, aber erst beim Abendspaziergang entdeckt, dass die Anlage viel größer ist, als auf den ersten Blick erkennbar und dass es noch Plätze mit Blick auf einen der vier Seen gegeben hätte. 

Später gab es dann noch Besuch von einer Hirschkuh, die gar nicht scheu war!

Fährfahrt – 26.06.2022

Den schönen Platz am Fluss haben wir kurz nach zehn verlassen . Erster kurzer Stop in Creston, kleiner netter Ort mitten in einem, durch Obstanbau bestimmten Gebiet.

Kurz danach haben wir den Highway 3 verlassen und sind auf den Highway 3a abgebogen. Lange ging es bei Traumwetter über eine kurvige Straße entlang der Küste  des insgesamt 110km langen Kootenay Lake. Ziemlich genau zur Hälfte gibt es eine kostenlose Fähre, die uns dann in ca. 35 Minuten zur anderen Seite brachte.

Kurz nach Nelson haben wir uns dann schon auf die Stellplatz-Suche gemacht. Es gibt hier relativ wenige Provincial Parks auf der Strecke, wir haben dann aufgrund der guten Beschreibung den Syringa PP gegen 17:00 Uhr angesteuert, dafür sind wir 20km in eine Sackgasse gefahren. 

Nelson

Der Platz ist voll, die Stellplätze vorne am Columbia River sind belegt, augenscheinlich für länger. Aber wir haben noch einen schönen großen Stellplatz in zweiter Reihe im Wald gefunden. Den Fluss selber können wir von hier nicht sehen. Aber das es aufgrund der beginnenden Ferien in Kanada insgesamt voller werden wird, werden wir uns an die hinteren Plätze wohl gewöhnen müssen. 

Spektakulär: Die Kids waren das erste Mal im Wasser!

Goodbye – 25.06.2022

Heute war ein äußerst emotionaler Tag. Zunächst haben wir die letzten Sachen aus Nik´s Zimmer geräumt. Geplant war es dann, brunchen zu gehen. Doch der Abschied war schwer. Es kamen noch die beiden engsten kanadischen Freunde vorbei, und auch von seiner Gastschwester musste er sich bereits verabschieden. Inzwischen war es so spät, dass wir mit den Gasteltern und -brüdern statt zum brunchen zum lunchen ins Rum Runner gefahren sind. Danach hieß es, im engsten Kreis der Gastfamilie tränenreich Abschied zu nehmen.

Ein bisschen gefasst begann dann unsere Reise zu viert.

250km den Highway entlang. Es begann mit einem tollen letzten Blick auf den Crowsnest Mountain und ein Stückchen weiter auf den Crowsnest Lake. Auf der weiteren Fahrt haben wir uns dann dazu entschieden, nicht nach Vancouver zu fahren.


Es ist einfach zu viel Strecke für gerade einmal einen Tag in der Stadt. Stattdessen wollen wir uns ein bisschen Zeit lassen und kürzen die Route etwas ab.

Für unsere erste Nacht zu viert haben wir einen wunderschönen Platz im Yahk Provincial Park gefunden. Und zwar direkt am Fluss! Ein Traum. Zur richtigen Zeit am richtigen Ort, denn unser Platz wurde erst 10 Minuten bevor wir angekommen, sind freigegeben. Gestern war der Platz nämlich noch überflutet. Zur Feier des Tages gab es heute auch ein schönes Lagerfeuer.

School’s out for Summer – 24.06.2022

Nach einer ruhigen Nacht vor dem Haus der Gasteltern von Nik gab es einen kleinen Ausflug zur Schule von Nik für die letzten 10 Monate. Ein paar Lehrer haben wir kennenlernen dürfen und mit diesen ein wenig erzählt. Schöne Schule, toll ausgestattet und in Gänze sehr familiär.

Anschl. ging es zum Frank Slide, dem Ort eines gigantischen Erdrutsches, der im Jahr 1903 den Ort Frank teilweise verschüttet und 100 seiner Einwohner getötet hat. Die 1st Nations wussten es damals schon besser: Der Berg heißt in der deren Sprache „Mountain that moves“ und sie vermieden es seit Generationen, am Fuß des Berges zu kampieren. Die neuen Siedler wussten das nicht und kurz nach Gründung des Ortes kam der Erdrutsch mit hausgroßen Felsbrocken, die sich weit in das Land verteilt haben. Imposant und tragisch zugleich.

Zurück im Gasthaus ging es ans Packen. Abends kam noch einmal die ganze Familie mit mit Großeltern, Stiefgroßeltern und Onkel zum Dinner zusammen. Ein wirklich schönes Get-Together zum Abschied.

Strecke machen – 23.06.2022

Um 09:15 Uhr sind wir bei kühlem Wetter los, um gegen 15:00 Uhr am Flughafen Edmonton zu sein. Die Strecke bis dahin ist unspektakulär, flach und zieht sich über schnurgerade Highways durch flaches Land. Gute vier Stunden (rund 400km) waren wir unterwegs und inkl. kurzem Einkaufsstopp pünktlich zur Abholung da.

Leas‘ Flug war sogar überpünktlich und sie war auch schnell raus, sodass wir zu Dritt weiter Richtung Süden starten konnten. Zwischen Edmonton und Calgary hat es durchweg geschüttet, nicht schön. Unterwegs haben wir spontan beschlossen, dran zu ziehen und doch noch bis Blairmore durchzufahren. Ursprünglich wollten wir noch einen Zwischenstopp einlegen. Aber es war eine sehr gute Entscheidung, wie sich herausstellte, denn nach Calgary klarte es zunehmend auf und es wurde noch einmal richtig schön. Über die 22 South kamen wir in die Prärie, eine völlig andere Landschaft als die, durch die wir bisher gefahren sind. Grandiose Ausblicke auf die Rockies mit perfektem Abendlicht – ein Traum!

Als wir auf den Crowsnestpass Highway eingebogen sind, rannte uns fast ein Bär in das Auto. Der Beschreibung nach war es wohl ein Grizzlybär. Wir waren so überrascht, dass leider keine Zeit mehr war, noch ein Foto zu machen.

coming closer

Nach insgesamt 920 Kilometern war gegen 22:00 Uhr die Familie wieder vereint.

Vorher – Nachher – 21.06.2022

Abfahrt heute um 09:40, bei leichtem Regen und ca. 14°. Der Regen ließ schnell nach und heute Abend sitzen wir wieder bei strahlend blauem Himmel an einem See, diesmal dem Charlie Lake.

Pine River

Aber vorher ging es erstmal entlang des Pine Rivers Richtung Fort. St. John, dabei kamen wir durch den kleinen Ort Chetwynd, bekannt für seine Kettensägen-Kunst. Den jährlichen Wettbewerb haben wir um eine Woche verpasst, aber die Holzskulpturen der letzten Jahre sind über die Stadt verteilt zu bewundern. Nettes Visitor Center, ein bisschen geplaudert und danach die ein oder andere Statue entlang des Highway bewundert.


Durch schöne Landschaft ging es nach Hudson’s Hope. Dort gibt es ein kleines Museum und die Dame dort hat uns ein bisschen was zu der Geschichte des Ortes erzählt, aber auch über das nächste Staudamm Projekt, welches direkt das Flussbett des Peace River in ihrem Ort betrifft. Was das bedeutet konnten wir später sehr eindrücklich erfahren.

Im Ort führte es uns links ca. 22km zum W.A.C. Bennet Staudamm, der eines der größten Wasserreservoire der Welt staut. Der Stausee hat eine Fläche mehr als dreimal so groß wie der Bodensee!

Der Bau des Staudamms hat schon in den 70er Jahren zu Protesten geführt, jedoch haben auch die Klagen der letzten Jahre gegen das nächste Staudamm-Projekt den Bau nicht verhindern können.

Nach Hudson’s Hope sind wir quasi über den Grund des nächsten Staudamm gefahren. Fast die ganzen 87km bis Fort St. John konnten wir die Vorbereitungen für das Projekt beobachten. Neue Brücken , neue Straßen, Wälder abgeholzt. Strom soll das neue Kraftwerk geplant ab 2025 erzeugen. Die Landschaft wird es in jedem Fall nachhaltig verändern… Ein Urteil dazu maßen wir uns nicht an, aber die schiere Größe des Projektes macht einen schon nachdenklich und führte einem die Zeit vor und nach einem so großen Staudamm-Projekt vor Augen.

https://en.wikipedia.org/wiki/Site_C_dam

Nach einem großen Einkauf im Safeway in Fort St. John ging es ein paar Kilometer nach Norden zum Lake Charlie im Beatton PP. Dort mal wieder Glück gehabt und ohne Reservierung einen der wenigen Plätze direkt am See bekommen. Das Mückenzelt aufzubauen ist schon Routine und macht draußen sitzen wunderbar entspannt. Ende heute nach 302km.

Pelze – 19.06.2022

Erstes Frühstück draußen, bei besten Wetter! Das war uns ein Portion Pancakes wert. 

10:10 Uhr sind wir bei 15° abgefahren, Ziel Fort St. James, ein weiteres „ Machen wir auf der Rückfahrt“ Ziel.  Eigentlich ist es ein Sackgassen-Ziel auf dem Weg nach Osten, aber wir haben uns entschieden, über Dawson Creek zurück zu fahren und ein Stück über Nebenstrassen zu fahren. Aber dazu morgen dann mehr.

Das schöne Wetter hat uns heute ganz neue Weitblick beschert, von daher hat es uns überhaupt nichts ausgemacht, die Strecke ein zweites Mal zu fahren. Am Fraser Lake gab es einen kleinen Mittags-Snack, kurz danach haben wir den Highway 16, auf dem wir jetzt gut 1.500km gefahren sind, links gen Norden verlassen.

Fort St. James wirbt mit seinem kleinen Freilichtmuseum rund um einen historischen Pelzhandels Posten. Ein echtes Highlight, was sogar den 60 km Abstecher hin und zurück wert gewesen wäre. 

Nun sind wir aber auf der Durchfahrt und wirklich begeistert von diesem sehr liebevoll errichteten Ort. Die Originalblockhäuser sind eindrucksvoll und mit Liebe zum Detail restauriert und obendrein empfängt uns in jedem Haus ein authentisch im Stil der damaligen Epoche (um 1810) gekleideter Guide und erklärt die Hintergründe.

Nach dem Besuch haben wir uns entschieden, den Tag an dem Lake Stuart ausklingen zu lassen. Der See ist in Etwa so lang wie der Bodensee, aber mit ca. 1/3 weniger Fläche. Im Winter ist auch heute noch komplett (!) zugefroren.

Im Paarens Beach PP haben wir einen super schönen Platz direkt am See ergattert und konnten Dank unserem neu erworbenen Mückenzelt (passt wie zufällig (?) über den Picknick Tisch) den Abend draußen genießen. Ohne wäre es in der Tat nicht möglich gewesen – ohne von diesen Viechern aufgefressen zu werden.

Seeblick

Déjà-vu – 18.06.2022

Abfahrt 09:45 Uhr, 14°

Heute war ein vergleichsweise ereignisloser Tag. Es ging bei recht trüben Wetter los, die Wolken hingen tief. Die Aussichten wurden aber mit jedem weiteren Kilometer besser.

Wir haben den ersten Punkt auf unserer „Machen wir auf dem Rückweg“ Liste abgehakt, den Besuch der TwinFalls. Leider war die Straße zum Startpunkt des kurzen Trails gesperrt. So mussten wir den 2km langweiligen und vor allem steilen Asphalt zum Trail in Kauf nehmen. Blöd, wenn man dann auch noch seine Kamera vergisst und so aus aus 2km drei werden …

Der Blick auf die Falls hat sich aber gelohnt. Der Trail wäre noch weiter gegangen bis zum Gletscher, aber mangels richtiger Ausrüstung und auch wegen den drohenden Gewittern leider keine Option.

Ein paar Kilometer weiter waren wir dann wieder in Smithers und haben bei einem „Müsli-Stopp“ über die weitere Route nachgedacht. Da es auf den nächsten KM, die wir heute noch hätten fahren wollen, keinen Campground gibt, der uns ansprach, haben wir uns für das Naheliegende entschieden und haben gegen 16 Uhr den bekannten Platz in Smithers angefahren. Ein paar Strahlen Sonne konnten wir noch genießen, bevor die Gewitter es draußen ungemütlich machten.

Prince Rupert and back – 17.06.2022

Abfahrt 9:45 bei 10° 

Vom Provincial Park (PP) waren es nur 20 min bis Prince Rupert. Um es vorweg zu nehmen: unser Reiseführer stellt die Dinge nach unserer Ansicht etwas beschönigt dar.

Viel hat Prince Rupert nicht zu bieten. Eines der touristischen Ziele ist der Rotary Waterfront Park mit dem in jedem Führer und allen Unterlagen vom Visitor Center erwähnten Eisenbahn Museum. Leider war es offensichtlich schon längere Zeit geschlossen. Lt. Schild an der Tür hätte es am 12. Juni wiedereröffnen sollen. Es stand kein Jahr dabei – vielleicht war das der Haken 😉

Und auch sonst fehlte uns irgendwie das „besondere Etwas“.

Egal, zum nächsten Hightlight: Dem Rushbrook Trail. Ein Weg, 3,7km hin und Rückweg. Der Weg war …. okay ……  nichts jedoch, was uns begeistert hätte. 

Auch wenn wir den offenen Pazifik wir nicht sehen konnten, so haben wir dennoch Meeresluft schnuppern können. 

Ein paar Kilometer außerhalb des Ortes haben wir uns dann noch an den „Butze Rapid Trail“  gewagt und sind positiv überrascht worden. Schöner 5km Rundweg zu den Stromschnellen, die mit Ebbe oder Flut die Fließrichtung ändern. Dazu noch ein Bär (zwar weit weg, aber dank Fernglas und Teleobjektiv gut zu sehen.)

Der Ort Prince Rupert alleine war den langen Weg gen Westen (ca. 1600 km) nicht wert. Es ist nicht der pittoreske Fischerort, den man evtl. nach Reiseführer hätte erwarten können. Aber für uns ging es ja vor allem um die Landschaft auf dem Weg dorthin und die hat uns allemal fasziniert und begeistert. (Whale-Watching wäre auch noch eine interessante Option gewesen, aber die Saison startet dafür erst Ende Juli)

Nach der Tour zu den Stromschnellen ging es dann weiter nach Port Edward, dem anderen Ort in der Ecke. Durch den Ort waren wir durch, bevor wir gemerkt hatten, das es ein solcher ist. Es ging dann noch 6 km weiter bis zur historischen Fischkonservenfabrik aus der Zeit um 1889. Die letzte Führung um 15:00 Uhr haben wir leider um eine Stunde verpasst. So konnten wir die Gebäude nur von außen bestaunen.

Danach ging es ob nicht vorhandener Alternativen wieder auf die Rückreise. Bei schönsten Wetter konnten wir die Fahrt auf dem Highway 16 gen Osten aus anderer Perspektive genießen. Bis Terrace haben wir jeden View Point genutzt, um die Aussicht in uns aufzusaugen und Fotos zu machen. 

In Terrace selbst gab es dann – wie gestern ! – einen veganen Burger 😉 von A&W (kanadische Fast Food Kette), sehr lecker!

Ende der heutigen Etappe war nach 217km im schönen Kleanza Creek Provincial Park.  Wir hatten Glück und stehen direkt am Fluss, der mit viel Wasser an uns vorbei rauscht. Krönender Abschluss eines ohnehin schon tollen Tages.

Ein letzter Abend-Spaziergang zum Kleanza Canyon. Mit etwas Respekt unterwegs, weil wir beim Check-In darauf hingewiesen wurden, dass aktuell ein Puma von Zeit zu Zeit über den Platz und durch die Gegend läuft. Leider (?!) hat er sich nicht blicken lassen .

Der Tag endet mit einem Gewitter, ohne Netz und WLAN – daher kommt auch dieser Post mit Verspätung.