Eine Insel

Mit einer supermodernen Fähre ging es heute für 17,60€ um 14:05 Uhr vom Festland auf die Insel Muhu.

Da hat mal einer mitgedacht, ohne Ende Steckdosen zum obligatorischen WLAN auf der Fähre

Eine andere Fähre ist uns vor der
Nase weggefahren, aber alle 30min setzt eine weitere über. Nach 30min waren wir dann schon drüben. Muhu war nur „Durchfahrt-Insel“ bevor es dann über einen befahrbaren Deich nach Saaremaa ging. Erster Stopp dann bei einer alten Festung, aus dem 13ten Jahrhundert. Unter dem unscheinbaren Steinhaufen verborgen sind tolle Gewölbe mit hungrigen Schwalbenkindern.

Alles, was wir bis jetzt von Estland gesehen haben, gefällt uns sehr gut. Wirkt irgendwie schon sehr skandinavisch und auf jeden Fall schon besser entwickelt als Lettland. Schotterpisten gibt es hier zwar auch, aber gefühlt nicht mehr so viele wie in Lettland, der sowjetische Einfluss auf die Häuser scheint hier nicht ganz so stark gewesen zu sein.

Über einige Schotterpisten und Waldwege sind wir gefahren, auf der Suche nach einem Patz für die Nacht. Einen Campingplatz oder offiziellen Stellplatz wollten wir heute nicht. Einen sehr schönen Strand haben wir gefunden, aber der Parkplatz dazu war uns zu sehr im Wald, wir wollten Aussicht!

Die Suche habt sich gelohnt, mit Hilfe der Satelliten Bilder von Google Maps  haben wir einen Fleck gefunden und, nach einem kurzen Essen in dem kleinen Ort Leisi, angesteuert.  Jetzt stehen wir mutterseelenallein auf einem Gelände mit Mole, alten Booten und leeren Hallen direkt am Meer.

Nach dem ungemütlichen Wetter der letzten Tage wird es jetzt wohl etwas besser, heute hatten wir einen Supersonnenuntergang.  Und von der Mondfinsternis konnten wir sogar auch noch was sehen.

(Gefahren heute: 174km)

Über die zweite Grenze

Die Stadtgrenze von Riga haben wir gegen 11:30 hinter uns gelassen. Vorher sind wir noch einmal durch die Stadt gefahren, haben an einem großen Supermarkt Brot und Croissants gekauft und auf dem Parkplatz dort gefrühstückt. Eine Bäckerei im klassischen Sinne haben wir zu unserem großen Leidwesen übrigens nirgendwo in Lettland entdecken können.

Wir haben uns schweren Herzens entschieden, einige der potentiellen Reiseziele von der Liste zu nehmen, es ist in drei Wochen einfach nicht alles zu schaffen. So fällt zunächst einmal der Cesis und der Gauja Nationalpark aus. Auf den Wunsch zweier Herren steuern wir jetzt die estnische Insel Saaremaa an.

Eigentlich wollten wir auf  dem Weg dorthin  heute noch an einem der unzähligen Badestrände campieren und ins Wasser gehen, aber leider ist es so windig / fast stürmisch und zudem noch recht kühl (max 19°), dass wir darauf verzichtet haben und 205 km bis nach Pärnu durchgefahren sind. Hier stehen wir jetzt auf dem Stellplatz Konse, sehr komfortabel, fast schon spießig. Der Parkplatz, zu dem wir eigentlich wollten, ist wegen eines großen Musik-Festivals gesperrt.

 

 

Pärnu ist ein alter Kurort, mit schönen neuen und alten Villen
und einer kleinen Fußgängerzone, die aber durchaus noch Entwicklungspotential hat. Wir haben aber noch ein nettes kleines Restaurant gefunden und dort eine Kleinigkeit gegessen.

 

 

Riga

Kurz vor zehn ging es heute zu Fuß los in die Stadt. Nach ca. 2km, über die Brücke, am Traumschiff MS Deutschland vorbei, waren wir in der Altstadt. Dort ließen wir uns treiben. Wir konnten der U18 3×3 Basketballmannschaft am Platz vor der Freiheitsstatue zujubeln (haben leider knapp gegen Belgien verloren), sind im 5D Kino über Riga geflogen und haben Fischsnack in einer der riesigen Markthallen gegessen. Zur Freude der Tochter ging es noch zum Shoppen. Die Altstadt ist überschaubar und wirklich sehr schön. Viele Restaurants, Bars, Shops. Was wir bis jetzt noch nirgendwo in Lettland gesehen haben, ist eine richtige Bäckerei, nur ab und zu Konditoreien mit kleinen und großen Leckerlichkeiten. Nach knapp 11,5 Stunden und insgesamt ca. 15-17km zu Fuß sind wir wieder zurück, den Rest erzählen die Bilder:

Pfifferlinge und Blaubeeren

Erst um 13:00 Uhr ging es heute los. In der Nacht hat es gewittert und unglaublich geschüttet. Heute morgen waren Luft und Ostsee  sehr abgekühlt. Die Sonne kam auch nicht so richtig durch, so dass wir uns dann doch noch auf den Weg gemacht haben. 151km ging es heute entlang der Rigaer Bucht Richtung Hauptstadt. Wir haben zwar noch einen Parkplatz am Meer angesteuert, dort haben wir aber nur eine kurze Pause am Strand gemacht und uns entschieden, bis nach Riga durchzufahren. Unterwegs gab es dann noch Pfifferlinge und Blaubeeren von zwei Kindern am Straßenrand und Räucherfisch von einem kleinen Markt.

Damit war das heutige Abendessen, zumindest für die Erwachsenen, gesichert.

Jetzt stehen wir auf dem City Camping Platz in Riga, 22€ die Nacht ohne Strom für uns vier. Platz ist ok, von hier aus starten wir morgen den Besuch in der Stadt.

Noch ein paar Impressionen vom CP Melnsils (13€ ohne Strom und warme Dusche), auf dem nicht nur Tonnen, sondern auch Boote als Hütte gemietet werden können.

Urwald und wilde Tiere

Gegen 12:00 haben wir den CP Mikelbaka verlassen.Auf unserer CP Liste steht er ziemlich weit hinten. Recht unfreundlich, nicht wirklich schön gelegen. Der war mehr gewollt als gekonnt. Da kann der CP Inhaber wahrscheinlich nix für, aber das Wasser (und nach dem Duschen auch wir) roch furchtbar nach Eisen und Schwefel.

Immerhin habe ich auf meiner kleinen Laufrunde noch Abschied von dem Strand nehmen können. Im Wasser waren wir dort nicht.

Über endlos lange, aber diesmal gute, Landstraße ging es weiter nach Norden. Erster Halt dann am Nationalpark Slitere. Klang in den Reiseführern wirklich gut, am Ende war es für uns ok. Nach einer kurzen Besichtigung des Leuchtturms (100 Stufen) mit einer schönen Aussicht über die riesigen Wälder bis zur Ostsee ging es dann mindestes genauso viele Stufen runter in den Ur-Wald. Dort führte ein ca. 1km langer Rundweg durch den sich selbst überlassenen Wald. Das wildeste Tier, was wir gesehen haben , war eine Eidechse.

Ganz schön wild!

Von dort noch ein paar km bis zum Kap Kolkasrags. Auf der Fahrt dorthin kurze Begeisterung, als wir in der Ferne eine Elch über die Straße spazieren sahen. Gibt ausser Echsen doch noch richtige wilde Tiere hier!

Das Kap war für hiesige Verhältnisse gut besucht,  hinter dem Kap wird die Ostsee  zur Rigaer Bucht und etwas ruhiger. Ganz nett und abgehakt.

Den Reisetag haben wir dann nach nur insgesamt 77km auf dem kleinen CP Melnsils beendet. Wir stehen jetzt 10m Weg vom Meer weg hinter einem kleinen Wall.

Die Tonnen werden übrigens als Hütten vermietet. Sehr schöne Idee. noch näher am Meer geht kaum.

Man soll es ja nicht glauben, aber der Sohn war noch nicht im Wasser, obwohl es ja nun wirklich nicht besser geht und er drauf bestand, dass wir wieder näher am Strand parken sollen.

In der kleinen Bar gab es leckeres Abendessen, wieder mit kalter Rote Beete Suppe und Lettisches Porridge mit Pfifferlingen. Und drei Burger 🙂

Leider regnet es jetzt seit 19:00 Uhr, darum faulenzen wir rum und hoffen, dass es morgen wieder besser wird.

Nabite Impressionen

Die Sonne war am Ende doch noch gnädig und kam zum Abend noch einmal raus. Das wurde von zweien direkt genutzt, um wieder ausgiebig im See zu baden.

Abhängen

Wir stehen also heute noch am See und hängen ab. Ein wenig technischer Dienst am WoMo, Joggen, Badminton, schwimmen im See, lesen, spielen. So geht der Tag rum, der sonnig und vielversprechend begonnen hat, sich jetzt aber gegen 16:00 leider einregnet. Morgen darf es dann wieder schöner werden, die Aussichten für den Rest der Woche sind zum Glück gut.

Der CP Nabite liegt sehr schön, mit Fußballfeld, zwei Beachvolleyballplätzen, großem Spielplatz, Tret – und Ruderbooten und nix los. Kein Gerangel um die wenigen Plätze mit Strom, der Großteil des Platzes ist eine große Wiese, die direkt bis an den See reicht. Wir stehen zwar ein Stück weit weg vom See, dafür haben wir aber Strom und eine tolle Aussicht.

Strecke unserer zweiten Etappe gestern von Pape über Karoste und Kuldiga bis hierhin: 180km

Strandtag

Die Nähe unseres Parkplatzes zum Meer haben wir heute ausgekostet. Um 09:00 saßen wir zu zweit mit Kaffee am Strand, die Kids schliefen noch eine gute Stunde länger. Als wir dann gegen 1100 Uhr frühstückten, wurde der Parkplatz ringsum langsam voll. Am Strand selber verläuft sich aber alles.
Die Ostsee hat hier sogar richtig Wellen!

Wassertemperatur ist auch ok, so haben wir reichlich Zeit in dem schönen, algen- und quallenfreien Wasser verbracht.
Sohn und ich sind gegen 1500 los und haben uns ein Kajak geliehen. Ein paar hundert Meter weg vom Parkplatz ist ein Imbiss, nebenan ein Kajakverleih. Durch Seerosen und Schilf sind wir bis zum Meer gepaddelt und zurück.
Jetzt am Abend haben wir am besagten Imbiss ein bescheidenes Mahl zu uns genommen, der Hunger treibt es rein.

Link zu Fotos

Hier schon mal ein Link zu den Fotos, bis sie auch wieder direkt in den Blog geladen werden können:

Baltikum 2017

Da hier aber gerade nur ein seeeehr langsamer Internetzugang verfügbar ist, wird es noch ein wenig dauern, bis die Fotos auch hochgeladen sind.