170km Schotterpiste – 20.06.22

Also das mit der Nebenstraße war nicht so die beste Idee – hinter Fort St. James ging es noch rund 20km schön asphaltiert los und genau ab dem Abzweig, wo es links zur Murray Ridge Ski Area ging, fing die Schotterpiste an. Wir hatten uns schon so etwas gedacht und waren vorbereitet. Da die Straße trotz allem in gutem Zustand war, rollten wir fröhlich weiter. Irgendwann wurde es dann sehr ungemütlich und holprig, aber wir waren optimistisch, dass es nur vorübergehend war. Denn laut einem der Reiseführer sind gut gewartete gravel roads überhaupt kein Problem, nur gehörte unsere Strecke nicht in diese Kategorie.

Dem war dann nicht so und irgendwann hat es auch keinen Sinn mehr gemacht, umzudrehen. Also Augen zu und durch! 170km waren es am Ende, für die wir schlappe 4 1/2 Stunden (!!) benötigten. Immerhin haben wir einen Bären direkt am Straßenrand gesichtet. Das war jedoch zugegebenermaßen auch das einzige Highlight der Route.

Und dennoch war es irgendwie auch gut, das mal gesehen zu haben. Das für die Forstwirtschaft genutzte Gebiert erstreckt sich über hunderte Quadratkilometer. Irgendwann war auch noch eine große Kupfermine zu sehen. Die in die Wälder geschlagenen Schotterpisten dienen hauptsächlich den unzähligen Trucks, die das ganze Holz, was dort gefällt wird, weg transportieren. Die Gegend sah entsprechend trostlos aus.

Zurück auf dem Highway 97 gen Norden wurden wir dann belohnt mit wunderschönem Panorama, denn wir sind wieder zurück an/in den Rockies. Wir hatten aber langsam genug Fahrerei und nach einem kurzen Stop an den Bijoux Falls haben wir nach weiteren rund 50km und insgesamt 295km im Pine Le Moray PP am Heart Lake Station gemacht.

Wieder einmal haben wir ein glückliches Händchen gehabt und waren noch dazu früh genug dran, um wie es scheint, den einzigen Stellplatz mit Seeblick ergattern können. Die Sonne und recht warme Temperaturen haben ihr Übriges dazu beigesteuert.

PS: Netz gibt’s hier natürlich überhaupt nicht. Daher wieder einmal ein leicht verspäteter Post für unsere geschätzten Follower 🙂

A Biersche

Nach einer sehr ruhigen Nacht und einem entspannten Vormittag mit unseren Büchern sind wir gegen zwölf dann doch mal los, weil es einfach nicht aufhörte zu regnen (mal mehr, mal weniger, aber insgesamt sehr ungemütlich).

Da die Wetteraussichten zu wünschen übrig ließen, sind wir dem „guten“ Wetter Richtung Norden gefolgt. In Ravensburg gab es einen kurzen Zwischenstopp für Kaffee und Kuchen. Die Stadt selber hat uns nicht wirklich angefixt – irgendetwas fehlte …..

Mehr Fotos gibt es nicht aus Ravensburg

Da wir noch einmal Golf spielen wollten, hatten wir uns einen Platz in Bad Saulgau (der Ort heißt wirklich so!) ausgesucht: Wohnmobile sind willkommen und dürfen sogar unter einem (Solar-) Dach stehen. Insgesamt stehen 25 (!!) Plätze zur Verfügung – wir sind die einzigen!

Die Gastronomie am Platz hatte gute Kritiken, also freuten wir uns auf ein leckeres Essen. Als Zugabe gab’s dann noch ein Gratis-Konzert der Senioren-Herrenmannschaft, die (sehr ausgiebig) ihren Aufstieg in die 2. Liga feierten. Zu Gitarrenklängen wurden herrliche Liedchen geschmettert – die acht Herren hatten sichtlich Spaß …. und wir auch 🙂 Neben „Y Viva España“ und „Willenlos“ wurde vor allem die Eigenkompositon „Nie wieder 3. Liga“ zum Besten gegeben und immer wieder das eigentlich südhessische Lied “ A Biersche, ei guck einmal, a Biersche, ei schluck einmal“. Als dann die Zigarren angezündet wurden, haben wir doch das Weite gesucht.

Morgen soll es schön werden und wir freuen uns auf eine -hoffentlich- sonnige 18-Loch-Runde.

Super moderne Anlage

Hoch hinaus zum Hochalpsee

Erstens kam es anders und zweitens als geplant. Aber der Reihe nach.

Als wir abfahrbereit waren und dachten, nun als letzte vor der angekündigten Winterpause den Platz zu verlassen, rollte noch ein Bimobil an. Wir kamen kurz ins Gespräch und erfuhren, das Rita und Hans-Peter für 14 Monate unterwegs sein werden, um „diewelterleben.de“: sehr cool! Viele Grüße an die beiden und wir werden euch sicher weiter verfolgen.

Nach einem weiteren kurzen Pläuschchen mit dem Campingplatz-Betreiber sind wir dann entspannt gegen elf Uhr in Bruneck losgefahren Richtung Pragser Wildsee. Eine kurze Fahrt nur, wieder einmal bei schönstem Wetter und durch tolle Berglandschaft. Der Wildsee gilt als Naturspektakel am Ende eines Tales und entsprechend voll ist es hier, vor allem im Sommer. Drei riesige Parkplätze zäumen die letzten Meter, auf einem davon sind Wohnmobile erlaubt, auch mit Übernachtung (25€). Eigentlich war der Plan, die 4 Kilometer um den See zu marschieren und ansonsten noch ein bisschen ruhig angehen lassen. Für morgen war eine größere Tour geplant.

Soweit so gut: es war zwar nicht völlig übervölkert, aber uns hat es schon gereicht. Da der Platz auch nicht wirklich schön ist, haben wir eine Hau-Ruck-Aktion gestartet: Parken, umziehen, Rücksäcke packen und um 12 Uhr los zunächst am See entlang, dann weiter in die Berge rein Richtung Hochalpsee.

Die ersten 5 km waren zäh und wenig spektakulär, da sie über einen langweiligen groben Schotterweg stetig bergauf führten. Dann aber wurde der Weg zu einem Pfad, der den Namen Wanderpfad auch verdient hat und die Landschaft wurde zunehmend schöner.

Nach 2 Std. 50 Min. waren wir endlich am See angekommen und wurden mit fantastischen Blicken belohnt, wenn auch der See selbst ein wenig enttäuschend, weil nicht so ursprünglich, wie vorgestellt.

Edelweiss!

Der Rückweg war wieder einmal erstaunlich kurzweilig – bis auf diese 5 km wenig erquickliche Schotterpiste. Zum Schluss haben wir dann die Runde um den See noch vervollständigt und hatten dann 21km voll.

Wirklich witzig die Steinmännchen-Parade am Seeufer, Steinmännchen auf jeder freien Stelle (@Stephan: Keine Gefahr für Euren Rekord dabei 😉


In der letzten Abendsonne und danach haben wir noch ein paar schöne Bilder machen können. Und das Beste: die ganzen Menschen waren weg! Nur vereinzelt liefen noch ein paar wenige herum.

Entlang des Nemunas (Memel)

(AW) Nachdem es sich in der Nacht ausgeregnet hat, ging es heute morgen entspannt und ohne Hektik weiter. Zunächst haben wir die schnelle Strecke über die Autobahn Richtung Kaunas gewählt.

Kurz vor der ehemaligen Hauptstadt Litauens sind wir abgefahren, um auf Wunsch der Jungs das ethnografische Freilichtmuseum von Rumšiškès anzusteuern. Auf dem (für unseren Geschmack etwas zu) weitläufigen Gelände führen rund 150 Gebäude inkl. Innenausstattung aus dem 19. Jahrhundert durch die verschiedenen Regionen Litauens. Das Ganze erstreckt sich über einen ca. 6km langen Rundweg. 

Die Anlage ist wirklich toll gemacht, allerdings gibt es ein großes Manko: es gibt ausschließlich Informationen auf litauisch. Nichts auf Deutsch. Nicht einmal auf Englisch. Das hat es ein bisschen schwierig gemacht, alles zuordnen zu können und die Jungs waren doch ein wenig enttäuscht. Aber 3 1/2 Std. haben wir es dennoch ausgehalten (Proviant hatten wir natürlich dabei!!)

Wir haben dann doch noch spontan einen Stopp in Kaunas eingelegt und sind einmal durch die wirklich sehr schöne Altstadt geschlendert. Am Rathausplatz haben wir auf den Tipp unseres Reiseführers vertraut und in der mit irgendeinem „Award“ ausgezeichneten litauischen Restaurantkette Forto Dvaras gute, regionale Küche genossen.

Anschließend starteten wir dann auf die Route entlang des Nemunas – grobe Richtung Klaipeda ….. so langsam nähert sich halt leider das Ende und am Samstag müssen wir auf die Fähre.

Nach einer Fahrt über eine mehr oder weniger leere Landstraße sind wir heute auf dem Campingplatz Genys in Jubarkas, einem 15.000 Einwohner Provinzstädtchen direkt am Nemunas, gestrandet. Der Platz ist komplett neu in der ersten Saison mit einem enthusiastischen jungen Besitzer  und wir teilen ihn heute mit drei (!!) Radreisenden und drei Störchen. Viele kleine nette Details, wie z.B. der Barfußpfad um den Badesee, schöne Feuerstelle.  Zur Freude der Jungs gibt es heute noch ein Lagerfeuer inkl Marshmallows.

Stadtbesuch

Zeltplatz

(AW) Heute nun also endlich die Stadtbesichtigung von Vilnius. Sie steht ja schon lange aus, weil wir bei unserer Baltikum-Tour vor drei Jahren den Schlenk in den Südwesten Litauens nicht mehr geschafft hatten.

Und heute hat dann auch das Wetter mitgespielt. Es war bestes Stadttour-Wetter: nicht zu heiß und trocken (jedenfalls bis 17 Uhr, aber da waren wir sowieso durch mit Allem)

Nach einem zeitigen Frühstück ging es los: zuerst durch den Burgpark über einen wirklich steilen Weg auf den „Berg der drei Kreuze“ und weiter zur Burg, die sich ebenfalls hoch über der Stadt erhebt und einen wunderbaren Blick über Vilnius eröffnet. Danach blieb es dann weitestgehend flach und wir ließen uns durch die Straßen dieser wirklich sehr schönen (Alt-)Stadt treiben. Vilnius hat über 100 Kirchen (!!!), neben der Kathedrale haben wir mit den Jungs ausgehandelt, noch zwei weitere besichtigen zu dürfen: die Wahl fiel auf die Annenkirche (lt. Reiseführer schönstes gotisches Bauwerk Litauens – uns gefiel sie allerdings zumindest von innen überhaupt nicht) und eine russisch-orthodoxe Kirche, die Theotokos-Kathedrale (auch eher nicht so unser Ding).

Pünktlich mit Einsetzen des Regens waren wir wieder am WoMo – heute wird’s wohl eher ein Abend in „den eigenen vier Wänden“, als im stimmungsvollen Biergarten hinter dem Hostel.

Auf zu neuen Ufern

Schon wieder so ein chilliger Tag heute – ganz gegen den Willen von Frank, der am liebsten „endlich“ weiter gezogen wäre. Aber wir anderen drei haben uns durchgesetzt und noch einen Tag Muße an diesem wunderbaren Platz ausgehandelt. Obwohl das Wetter eher so durchwachsen war – die Sonne hat sich heute nur kaum blicken lassen – war es ein herrlicher Tag.

Nachdem Frank den ganzen Vormittag Hummeln im Hintern hatte und ständig irgendwas „zu tun“ hatte (O-Ton: „ich darf ja nicht weiter fahren, da kann ich die Zeit ja nutzen, hier und da kleine Dinge zu optimieren und reparieren“), ist er dann noch zu einer ausgedehnten, 2-stündigen SUP-Tour losgezogen. Die gleiche Tour haben die Jungs mit dem Tretboot gemacht, wobei sie nicht ganz so weit gekommen sind, weil sie an einer Engstelle mit dem Boot aufgelaufen sind und unfreiwillig den Rückweg antreten mussten.

Für mich war ausreichend Zeit zum Laufen, Lesen und nochmals einer Runde Schwimmen, diesmal in Begleitung des Sohnes.

Nach dem Essen stand das fast schon obligatorische abendliche Wikinger-Spiel an. Die Eltern haben diesmal haushoch gegen die Jungs verloren 🙁

Morgen verlassen wir dann die Spuren der Vergangenheit und es geht weiter nach Litauen: Neues entdecken!!

Kreuze, Störche und Kühe…

… viel mehr haben wir heute von Litauen nicht gesehen. Leider ist dieses Land entgegen der ursprünglichen Pläne fast nur ein Transitland geworden.

Aber bevor es mit dem heutigen Tag los geht, noch ein kleiner Nachtrag zu gestern:

Da haben wir doch tatsächlich Christiane, Peter und Kids, Urlaubs-Bekannte aus dem Sauerland, wieder getroffen, die wir vor fünf Jahren in Slowenien kennengelernt haben …. die Welt ist ein Dorf! Wir haben natürlich lange zusammen gesessen, geklönt und noch ein paar Reisetipps ausgetauscht: sie haben ihre Reise noch vor sich und wir sind jetzt schon gespannt, was sie am Ende auch (genau wie wir) streichen mussten, weil es einfach zu viel zu sehen gibt in diesen tollen Ländern.

Für uns hieß es heute vergleichsweise früh aufstehen, denn wir hatten einiges an Kilometern vor der Brust. Die letzten beiden Tage wollen wir nämlich auf der Kurischen Nehrung verbringen.

Einen kurzen Zwischenstopp gab es bei Siauliai am „Berg der Kreuze“ – so wird dieser fromme Ort des Widerstandes gegen Russland genannt und als Symbol  der Auflehnung gegen die Unterdrückung litauischer Bräuche gesehen. Er gilt als heiliger Ort für Katholiken, sogar der Papst hat hier schon eine Messe gelesen. Viele, die hierher kommen, lassen ein Kreuz zurück – so wächst der Berg ständig. Ein merkwürdiger Ort, aber da er nun auf der Strecke lag, war es eine willkommene Abwechslung zu den pillegeraden, nicht immer gut ausgebauten Landstraßen.

Hier waren noch mehr Camper

In Klaipeda angekommen, haben wir noch schnell was eingekauft bevor es dann auf die Fähre ging. Die Überfahrt war kurz und unspektakulär, allerdings mit 32 Euro auch nicht gerade günstig – immerhin gilt das Ticket für die Hin- UND Rückfahrt. Nun standen noch die letzten 50 km an, bevor wir den einzigen Campingplatz auf der Nehrung erreichen würden. Diese waren gnadenlos langweilig, sie führten ausschließlich auf einer vergleichsweise schmalen und teilweise recht schlecht ausgebauten Straße durch Kiefernwald bis nach Nida. Nach knappen 10km gab es noch eine Art Maut-Station, an der wir noch einmal löhnen mussten: erneut schlappe 30 Euro als „Eintritt in den Naturpark“. Ganz schön happig! Gegen 17:30 Uhr waren wir dann nach 455 Kilometern auf dem CP Nidos. (41 Euro pro Nacht).  Der Platz erinnert in vielen Dingen an die Plätze in Frankreich an der Atlantikküste, Kiefernwald, voll, viel enger, aber fast nur Wohnmobile und Zelte.

Jetzt hoffen wir auf einigermaßen gutes Wetter für morgen (die Aussichten sind leider sehr bescheiden), damit wir diesen außergewöhnlichen Ort noch ausgiebig erkunden können.

Peipsi See

So, ausgeschlafen und gestärkt geht’s jetzt wie versprochen an die Bericht-Erstattung von gestern:

Bei herrlichstem Wetter sind wir nochmal kurz ins kühle Nass gesprungen, und haben fürs erste Abschied von der Ostsee genommen. Unser erstes Ziel war nur rund 20 km entfernt der Gutshof Palmse, ein altes Herrenhaus aus dem 17. Jahrhundert, das in den 70er Jahren, nach Gründung des Nationalparks nach und nach wieder renoviert und rekonstruiert wurde. Das Haus und die Außenanlagen sind schön anzusehen, sehr gepflegt und auf jeden Fall einen Besuch wert.

Danach ging es weiter und es hieß „Kilometer machen“, da wir unbedingt noch nach Narva wollten (rund 160 km). Narva ist die nordöstlichste Stadt Estlands und liegt am gleichnamigen Fluss. Hier ist die Außengrenze der EU, am anderen Ufer ist Russland. Das Besondere an dieser Grenze: auf estnischer Seite steht die Hermannsfeste und auf russischer Seite die Festung Iwangorod.

Iwangorod

Herrmannsfeste

Die beiden Festungen sind durch eine Brücke, auf der sich die Grenzstation befindet,  miteinander verbunden. Wir hatten das Glück, dass zufällig ein mittelalterliches Fest auf dem Gelände der Hermannsfestung stattfand. So war es sehr kurzweilig und auch die Kinder hatten ihren Spaß. Der Blick auf die Grenzanlage war schon irgendwie seltsam – alles verbarrikadiert, ein düsteres Bild. Auch die Stadt Narva ist stark russisch geprägt und so ganz anders als das Estland im Westen. Hier wird auch überwiegend russisch gesprochen, was wohl daran liegt, dass 90% der Bevölkerung russisch-stämmig sind.

An der russischen Grenze

Weiter ging es zunächst gute 50km zurück bis Johvi, bevor wir Richtung Süden und Peipsi See steuern konnten. Es ist der größte See Estlands und uns lockten lange Sandstrände im Norden des Sees. Leider war die Ernüchterung groß, denn es ist überraschend viel los, was nicht nur den Wochenenden-Ausflüglern zuzuschreiben ist. Die angesteuerten Zeltplätze waren zumeist voll, wir kamen mit dem WoMo nicht wirklich weiter oder sie lagen zu weit weg vom Wasser und das wollten wir ja auch nicht. Schwierig. Zudem kommt man eigentlich bis auf die ausgewiesenen Zeltplätze nirgendwo ans Wasser ran, so dass freies Stehen auch nicht möglich ist. Wie bereits geschrieben, stehen wir nun auf dem Campingplatz Willipu nahe Kallaste. Seine besten Zeiten hat der Platz auch hinter sich, aber immerhin gibt’s eine schöne grüne Wiese, bis auf ein weiteres kleines WoMo stehen wir alleine mit Blick auf den See und überlegen, wie wir die letzte Woche gestalten.

 

Im Osten

Es ist spät geworden heute.

Nach einem unfreiwillig langen und kilometerreichen Tag haben wir um halb zehn endlich einen Platz gefunden, der uns für die Nacht geeignet erschien.

360 km liegen hinter uns, wir sind bei Kallaste am Peipsi Järv im äußersten Osten Estlands auf dem Campingplatz „Willipu“ gelandet. Gerade noch rechtzeitig vor einem Mords-Gewitter, dass während ich hier schreibe noch tobt. Wir bestaunen Blitze und Wetterleuchten – an Schlafen ist bei dem Krach eh nicht zu denken.

Zum Schreiben zu müde verabschieden wir uns heute mit dieser knappen Meldung. Morgen folgt der ausführliche Bericht.

Findlinge

Sagen wir es mal so: es war nicht gerade unser Glückstag heute …… aber der Reihe nach.

Nach anfänglicher Bewölkung klarte es, wie so oft in den letzten Tagen, auf und es war in Summe ein herrlicher Tag, fast wolkenlos und angenehme 23 Grad. Frank und ich haben eine lustige Laufrunde gehabt: die ausgeschilderte Spazierroute wollten wir dazu nutzen und sie führte uns zunächst vorbei an  Ponys und auf der nächsten Weide an einem Esel und diversen Auerochsen. So ganz koscher war mir das ja nicht, aber eigentlich haben sie nur dumm geguckt … haben sich vermutlich auch gefragt welche Irren da über ihre Wiese rennen um sich anschließend auf dem „Weg“ der am Waldrand entlang über hohes Gras führte, nasse Füße zu holen. Nach gut einem Kilometer haben wir dann auch eingesehen, dass das nicht so die beste Route war. Also zurück und vorbei an Esel, Auerochsen und Ponys über den Stellplatz und weiter über die Straße. Für fast einen Kilometer hatten wir auch dort Begleitung: die Ziege „Roberta“ fand es wohl auch lustig, wie wir da so rumrannten und ist meckernd hinter uns her. Irgendwann wurde es ihr dann doch zu bunt und sie ist alleine wieder zurück.

Als es später dann nach einem gemütlichen Frühstück in der Sonne, endlich losgehen sollte, wollten wir nur noch schnell im nahe gelegenen Supermarkt einkaufen. Zurück am Auto stellten wir das Malheur dann fest: irgendwo gab es ein Leck denn es war jede Menge Wasser ausgelaufen. Frank ist dann ziemlich schnell auf die Spur gekommen, dass es die Bord-Batterie war. Schnell war klar, dass wir definitiv eine neue brauchen – nur woher? Nach einer halben Stunden erfolgloser Suche im Internet (dank der neuen Roaming Gebührenverordnung innerhalb der EU ja kein Problem mehr) sind wir kurzerhand zurück zum Stellplatz, was sich als sehr gute Entscheidung erwies. Nach ein paar Telefonaten vom Besitzer sowie einem herbei gerufenem Kollege hat dieser uns gefühlt durch halb Tallinn gelotst zu einem „Akku-Laden“.  Frank hat das Teil dann schnell eingebaut, inzwischen war es drei Uhr und nun wollten wir endlich durchstarten. Leider kamen wir so schnell nicht weg, weil wir in der Garage entdeckt haben, dass eine der eben erst erstandenen Coladosen wie auch immer ein klitzekleines Loch hatte und sich komplett entleert hatte. Na super! Also alles raus und erstmal einigermaßen trockenlegen.

In Tallinn haben wir noch einen Schlenk zum Schloss Kadriorg, dem Amtssitz des Präsidenten sowie den dazugehörigen wunderschönen Parkanlagen gemacht, bevor es dann über die A1 gen Osten raus aus der Stadt ging.

Badebucht

Als Entschädigung haben wir dann aber doch noch eine schöne Tour bis zu einem traumhaft schönen Fleckchen zum

Sie kann über das Wasser laufen!

Baden direkt am finnischen Meerbusen, inmitten des Nationalparks Lahemaa, gefunden.

Insgesamt vier Landzungen recken sich innerhalb des Nationalparks in den finnischen Meerbusen und überall liegen verschieden große Findlinge herum und ragen aus dem Wasser. Schlussendlich haben wir zum Abschluss dieses Tages noch einen wirklichen tollen Übernachtungsplatz mit perfektem Meerblick bekommen und dazu noch einen perfekten Sonnenuntergang gehabt.

Schlafzimmerblick