Für den heutigen letzten Tag im Nationalpark gab es zwei Möglichkeiten:
Class 3 White Water Rafting auf dem schnellen Strom des Sunwapta River oder zum Maligne Lake fahren.
Zu unserer großen Überraschung fiel die Entscheidung auf den See.
Unser Sohn hat in 10 Monaten Kanada keinen einzigen Bär gesehen. Lt. unserem Reiseführer ist die Chance darauf, einen Bär zu sehen, morgens auf der 50km langen Straße zu dem o.a. See sehr hoch. Das war verlockend genug, dass sich die Kids wahrhaftig gegen das Rafting und für die Tour zum See entschieden haben.
Also ging es – wieder einmal ohne Frühstück – um 7.45 Uhr los. Ein bisschen Sorge hatten Frank und ich, dass die Enttäuschung groß sein würde, sollten wir keinen Bär zu Gesicht bekommen.
Doch keine 10km, nachdem wir vom Highway abgebogen waren, trottete tatsächlich kurz vor uns eine Bärenmama mit ihrem Bärenjungen über die Straße. Was für ein Glück!
Den Rest der Strecke tauchte zwar kein Bär mehr auf, dafür aber noch ein Hirsch oder Wapiti (hier sind wir uns alle nicht schlüssig) und ein weiteres uns unbekanntes kleines Tier.
Am Medicine Lake gab es auf halber Strecke noch Adler. Safari Day.
Angekommen am Maligne Lake gab’s erstmal Frühstück, anschl. sind die Großen auf eine kleine 3km Runde gegangen – das erste Stück beschaulich im Wald – ohne Bär aber dafür mit vier Weißwedelhirschen auf einer Lichtung.
Zurück am WoMo empfingen uns zwei aufgeregte Kids, die uns von zwei (!) Bären berichteten, die über den Parkplatz getrottet sind. Wie geil war das denn? Innerhalb zwei Stunden vier Bären für Nik.
Es sollte aber noch nicht alles sein. Auf dem Rückweg standen einige Autos am Straßenrand und man konnte in einiger Entfernung einen Bär sehen. Nr. 5!
Nach einem kurzen Zwischenstopp an der Sixth Bridge vom Maligne Canyon
(die fehlte Frank und mir noch von unserer Tour von vor drei Wochen) ging es dann zu den Miette Hot Springs, wo wir das schwefelhaltige Wasser der heißen Quellen in Open-Air Pools genossen haben.
Die Ruhe währte nicht lange. Plötzlich kam Unruhe auf und alles strömte aus den Becken: eine Bärenmama mit ihrem Jungtier spazierte gemütlich über eine Grünfläche am Rande des Parkplatzes. Wir trauten unseren Augen nicht. Nr. 6 + 7! Und das Größte: das Jungtier war noch so richtig, richtig klein. Die Verzückung und Begeisterung bei allen war entsprechend groß.
Was für ein grandioses Finale im Nationalpark. Besser hätte es nicht kommen können.
Morgen verlassen wir die Natur und kehren zurück in die Zivilisation.