Lake Louise – 04.07.2022

Nach einer ruhigen Nacht auf dem Two Jack Main Campground in Banff sind wir trotz einiger Zweifel ob des Wetters aufgebrochen zum Lake Louise. Es war zwar trocken, von dem wunderbaren Bergpanorama  war jedoch leider absolut nichts zu sehen. Alles hing in den tiefen Wolken. Gut, dass wir bei Ankunft in Banff/Canmore am Samstag noch schönes Wetter hatten. Laut Wettervorhersage sollte es eigentlich den ganzen Tag regnen, daher haben wir uns vergleichsweise spät erst gegen 8.30 Uhr auf den Weg gemacht.

Wider Erwarten haben wir sogar noch auf dem Upper Parkinglot einen Parkplatz gekriegt (12$ Tagesgebühr) und konnten uns somit den zeitaufwendigeren Shuttlebus schenken. Zunächst haben wir noch schnell gefrühstückt und sind dann auf die Tour vorbei an den Touristen-Massen direkt am Seeufer des Lake Louise weiter zu unserem Ziel am Lake Agnes gestartet. Es ging rund 3,5km stetig bergauf inkl. einem Stopp mit schönem Blick von oben auf den Lake Louise. 

Mirror Lake

Angekommen auf ca. 2.200m am Lake Agnes, wo es schon seit den frühen 1920er-Jahren ein „Teahouse“ gibt, fing es dann doch noch an zu regnen. Es war letztlich ein kurzer, heftiger Schauer, aber danach klarte es auf und wir konnten zumindest ein bisschen was von dem Panorama drumherum sehen. Durch den Regen war das Teahouse direkt völlig überlaufen, zum Anstehen im Regen hatten wir dann aber auch keine Lust. Dafür lockte uns am anderen Ende des Sees noch ein Schneefeld. Mit einem Traumblick, sogar mit ein paar Sonnenstrahlen wurde der Extra-Schlenker belohnt.

Das Teahouse wird übrigens zu Saison-Beginn einmal per Hubschrauber mit allen Vorräten ausgestattet, der Nachschub kommt dann mit Pferden hoch.

Nach ziemlich genau 3 Std., 10km und knapp 400 Höhenmetern waren wir wieder zurück am WoMo. Weiter ging es noch mit einem Abstecher von der Hauptstraße ca. 11km zum Lake Moraine. Lt. Reiseführer soll er noch reizvoller sein, als der legendäre Lake Louise. Wir hatten schon wieder Glück und konnten auf dem sehr überschaubaren Parkplatz parken (ohne Gebühr). Durch diverse Busladungen war es trotzdem recht voll, aber der kurze Weg hoch zum Aussichtspunkt hat sich wirklich gelohnt. Der See hat eine atemberaubende Farbe und ist umrahmt von zehn 3.000ern, die wir dank des besser gewordenen Wetters auch alle sehen konnten.

Nun begann der spannende Teil, denn für heute und auch morgen müssen wir hier im Nationalpark auf eine sehr überschaubare Anzahl an Campingplätzen zurückgreifen, bei denen nicht vorreserviert werden kann. Es gilt First come, First serve. Der erste gleich im Ort Lake Louise war voll. Der nächste, Mosquito Creek Campground, liegt nur gute 20 Minuten entfernt und hatte erstaunlicherweise noch jede Menge freie Plätze. Allerdings auch sonst nix, auch keine Sani Station. Frisches Wasser konnten wir zumindest einen improvisierten Trichter zumindest ein bisschen nachtanken. Fürs Kochen und eine Katzenwäsche reicht es. Mehr aber auch nicht, weil jetzt auch der Abwassertank voll ist.

Auch heute ist leider kein Feuerchen am Platz, geschweige denn draußen sitzen möglich, denn inzwischen hat es sich wieder ordentlich eingeregnet.

Und auch die Netzabdeckung ist hier nicht vorhanden. Kommt also alles ein bisschen mit Verspätung.

Banff – 03.07.2022

Wer hatte behauptet, wir haben Glück mit dem Wetter?

Auf jeden Fall war es damit heute fürs erste vorbei. 12 Grad, immerhin noch bis zum Nachmittag trocken, danach leichter Regen, dann Dauerregen.

Als erstes stand Schlendern durch Banff auf dem Programm. Ich brauche solche Orte nicht. Er hatte zwar ein paar wirklich schöne Ecken, aber dominiert wird der Ort von Souvenirshops und Touristen, die mit frisch erworbenen Banff Hoodies und Jacken durch die Gegend laufen.

(Zugegeben: Zum Skifahren würde ich gerne noch mal hier hinkommen…)

Die Gondelfahrt auf einen der Berge haben wir uns beim den Wolken gespart, wir haben uns den „Cascade of Times Garden“ angeschaut und sind dem „Bow River Falls Trail“ gefolgt.

Bow Falls

Nach einem schnellen Lunch beim Vietnamesen und McD ging zum Tagesausflug in den Kootenay NP zum Marble Canyon. Kurzer 1,2 km Weg, spektakulärer Wasserfall am Ende des Canyon in die Schlucht hinein. Auf Fotos alleine sind diese ungeheuren Wassermassen kaum zu erfassen, darum heute auch die Wasserfall Videos.

Auf dem Rückweg nach Banff zum vorreservierten Campground kamen wir noch am Johnson Canyon vorbei. Einer der Hotspots, wird im Jahr von bis zu 1 Mio Menschen besucht. Es war mittlerweile 19:00 Uhr, der Parkplatz war zwar noch immer recht voll, aber erträglich.

Die Kinder haben keine Lust mehr gehabt, sich noch ein weiteres mal einen Canyon im Regen anzuschauen. Also zu zweit los, aber nur die 1,2km bis zum unteren Wasserfall. Bis zum oberen wären noch mal 1,3km gewesen, aber das wäre uns dann zu spät geworden. Der Weg bis zu dem 1. Fall war wenig aufregend, aber der Wasserfall wieder grandios. In Summe hat uns der Marble Canyon bis zu diesem Punkt aber besser gefallen.

Heute fehlen ein paar Kilometer im Track

Yoho NP, anders als gedacht – 02.07.2022

Wir sind in der Tat um kurz nach sechs vom CG gefahren. Kurzer Tankstopp, dann waren wir gegen 07:30 am Emerald Lake im Yoho NP. Der Parkplatz war wie versprochen sehr leer, wir waren das erste Wohnmobil. 

Early morning

Erst mal gefrühstückt, dann sind wir die 5km Seerunde gegangen. Tolle Aussichten auf die grandiose Bergwelt ringsherum, wieder mal hatten wir Riesenglück mit dem Wetter!

Nach dieser kleinen Wanderung ging es noch kurz vom gleichen Parkplatz aus in die andere Richtung zu dem Hamilton Falls. Hätten wir uns sparen können, lohnte nicht.

wir sind jetzt besseres gewöhnt !

Nächster Stopp: Natural Bridge. Durch einen sehr schmalen Spalt zwängt sich das Wasser. An sich ist der Spalt so schmal, dass man locker mit einem Schritt drüber springen kann, an einer Stelle sogar gehen. Angesicht der gewaltigen Wassermassen unten und der nassen Felsen oben fehlte mir dazu der Mut.

Noch ein weiterer Zwischenstop bei den Spiral Tunnels. Die Zeit bis zum nächsten Zug haben wir für einen kurzen Lunch genutzt. Am Tag fahren ca. 30 Züge durch die Tunnel,  einen sehr langen haben wir an drei Stellen gleichzeitig beobachten können.

A=Einfahrt Tunnel
B=Ausfahrt Tunnel
C=Vorbeifahrt unterhalb Highway

Die Zeilen schreiben wir schon mal im Stau, wir stehen seit 13:15 schon gut 35 Minuten in einer Vollsperrung des HW 1 zurück nach Golden.

Zeitsprung: 18:20 Uhr. Wir stehen in Canmore auf dem kleinen Wapiti Campground zwischen Highway und Railway. Der Plan, früh zurück in Golden zu sein, dann zu chillen und am Abend noch eine 9-Loch Runde Golf zu spielen hat sich völlig zerschlagen. Im Stau sprach es sich rum, dass der Highway vermutlich bis zu sieben Stunden gesperrt sein wird, schwerer Unfall mit Toten. Das drückte natürlich auf die Stimmung. Das, was als Tagesausflug von Golden aus geplant war, nahm dann ein anderes Ende. Wir haben wie alle gewendet und sind dann in Richtung Banff. Dort wollten wir eigentlich erst morgen sein. Problem: Der Yoho NP grenzt nahtlos an den Banff NP an. Die Chance, um 15:00 Uhr noch einen freien „First Come-first Serve“ Stellplatz in den Parks zu finden, haben wir an dem langen Canada Day Wochenende als aussichtslos eingestuft. Nur wohin? Im Süden nahtlos der Kootenay NP, gleiches Thema.

Also durch Banff durch und direkt nach dem NP kommt Canmore. Etwas übermüdet und und auch schlecht gelaunt kamen wir dort gegen 16:00 Uhr nach 240km an. Leider hat der Platz, obwohl ok, erstmal wenig mit dem ursprünglichen Platz in Golden gemein. (Den Platz konnten wir der Umstände wegen stornieren und haben sogar unerwartet das Geld erstattet bekommen!)

Jetzt gilt es, einen neuen Plan zu machen. Mal sehen was wir draus machen werden.

Canada Day – 01.07.2022

Es ist schon spät, der Zeitzonenwechsel hat uns heute eine Stunde gekostet. Dabei hätten wir die doch auch noch gut gebrauchen können!

Der Familienrat hat gestern Abend noch entschieden, der Canada Day Parade in Revelstoke beizuwohnen. Die startete aber erst um 13:00 Uhr. Also haben wir vorher noch einen kleinen Trail zu den Moses Falls eingeschoben, nachdem wir erst um 10:30 Uhr vom Campground runter sind.

Steiler Weg zu den Falls, aber der hat sich gelohnt. Leider ohne Sohn, der fühlte sich heute morgen wieder sch… (zum Glück wurde es im weiteren Tagesverlauf besser!)

Nach dem Trail war noch kurz Zeit für das Eisenbahnmuseum in Revelstoke. Das war interessant, echt schön gemacht und gehört in die Kategorie lohnenswert.

Und dann die Parade. Wir wussten zwar nicht, was genau uns erwartet, aber da die Canada Day Parade immer wieder erwähnt wurde, hatten wir uns schon was Besonderes vorgestellt. Es war auch ein besonderes Sammelsurium an Wagen, richtige Stimmung kam aber nicht auf (keine Musik, keine Gesänge). Ein wenig enttäuscht sind wir dann aus Revelstoke abgezogen und haben uns auf die gut 150km nach Golden gemacht.

Auf dem Weg nach Golden liegt der Glacier NP. Wir hatten uns vorher mit der Alltrails App schlau gemacht, welche kurzen Trails wir ggf. noch machen können. Schon aus der App und den Kommentaren konnten wir entnehmen, dass viele Trails immer noch geschlossen sind, teils wegen Lawinen, Schnee oder weggespült. Es blieben zwei Trails über, die aufgrund der Zeit noch in Frage kamen: Rockgarden und Bear Creek Falls.

Nach einem kurzen Abstecher in das hochgelobte Discovery Center am Rogers Pass (auch enttäuschend, zumal der Projektor im Kino-Saal auch noch kaputt war 🙁 ) 9km zurück zum Rockgarden (bei der ersten Vorbeifahrt glatt übersehen). Netter, kurzer Trail!

Bei den Bear Creek Falls sind wir dann richtig nass geworden. Innerhalb von Sekunden hat uns die Gischt durchnässt. Sehr beeindruckend, welche Wassermassen dort runter geschossen kommen.

Knapp 60 km weiter sind wir am heutigen Ziel, dem Golden Golf Club RV Park angekommen.

Für eine Runde Golf heute viel zu spät, aber nach einem Snack und Absacker hat es noch für eine Minigolf-Runde gereicht.

Ahja, der gute Mann im Pro-Shop hat uns dringend dazu geraten, morgen sehr sehr früh im Yoho NP zu sein. Sehr sehr früh gleich sechs Uhr Abfahrt! The kids are not amused!

Mount Revelstoke NP – 30.06.2022

Schon um 9 Uhr haben wir uns schweren Herzens auf den Weg gemacht. Es hätte noch einiges gegeben, was uns in Logan Lake interessiert hätte, aber es sollte nicht sein. Für die geführte Tour in der Kupfermine, die anlässlich des 50-jährigen Jubiläums von Logan Lake angeboten wird, hat sich leider niemand auf unsere Anfrage gemeldet. Und die Lady vom Campground war leider auch keine Hilfe. Ebensowenig kamen wir über sie an vernünftige Infos zu den im Festprogramm aufgeführten ATV-Tours (Touren mit Quads). Da zudem Nik ein wenig kränkelte, kam auch keiner der nahegelegenen, sehr interessant klingenden Trails in Frage.

So sind wir also los Richtung Kamloops, wo wir auf den TCH (Trans Canada Highway) gen Osten und somit gen Rocky Mountains gestoßen sind. Im Sicamous Beach Park sollte es unsere fast schon tägliche „Lunch & Swim Break“ geben. Es wurde aber lediglich eine Lunch-Break und essen mussten wir auch noch quasi auf dem Parkplatz am Auto, weil der ganze Uferbereich des Parks überflutet war. Zudem war das Wasser eiskalt und nicht wirklich einladend.

Weiter ging es dann Richtung Tagesziel Revelstoke auf wunderschöner Strecke weiter in die Rockies rein.

Wir waren früh dran und da die Campingplätze ja seit gestern alle vorgebucht sind, sind wir zunächst durchgefahren zum Mount Revelstoke National Park, um den Meadows in the Sky Parkway hoch zum Mount Revelstoke zu fahren. Leider eine große Enttäuschung, denn wir sind nicht einmal bis zur Hälfte gekommen, da weiter oben alles aufgrund von anhaltendem Schnee gesperrt ist. Somit ist uns der spektakulärste Teil der Strecke leider verwehrt geblieben. Wir haben drei kleinere Stopps gemacht, einer davon führte uns ca. 600 m rein in den Wald zur Nels Nelson Skisprung-Schanze. Dem kanadischen Skispringer norwegischer Herkunft wird zugerechnet, den Skisprung nach Kanada gebracht zu haben.

Anschließend sind wir noch über eine für meinen Geschmack (viel zu) abenteuerliche Piste zu den Begbie Falls gefahren.

Begbie Falls, sind größer als es aussieht

Nach ca. 300km haben wir den Lamplighter Campground erreicht. Er ist schön, hat aber mit den Provincial Parks, die wir bisher hatten so gar nichts gemein. Sehr gepflegt, aber voll und eng gestellt. Die Züge sind in Hör- und Spürweite! Gestört haben sie aber nachts nicht. Die sanitären Anlagen tippitoppi. Die Ortsnähe ist praktisch und als Abwechslung nach den Provincial Parks mal sehr willkommen.

Family walking

Nach einem 20 Minuten Marsch auf die andere Seite des Columbia River sind wir in der „Mountain View School“ eingekehrt und haben sehr lecker gegessen.

Restaurant „Old School Eatery“

Danach ein kleiner Rundgang durch das Örtchen, was uns echt begeistert hat. Am Campground ist um halb elf Stille, weil vermutlich alle schon im Bett liegen, um morgen schnellstmöglich aufzubrechen und zeitig an den ersten Highlights zu sein.

Die nächsten Tage werden eine große Herausforderung für uns. Uns erwarten volle Plätze, und überfüllte Sightseeing-Points. Wir sind gespannt.

Türkis – 29.06.2022

„Endlich“ durften die Kids heute mal ausschlafen. Es stand nur eine kurze Etappe von knapp 100 Kilometern an und sie wussten direkt, die Gunst der Stunde zu nutzen!

Frühstück gab’s deswegen erst nach zehn. Ein gutes Zeitfenster, wie sich herausstellte, denn wir konnten noch in der warmen Sonne sitzen, bevor es sich zuzog. Um kurz vor elf musste der Platz geräumt sein, deswegen sind wir „umgezogen“ in die Day Use Area, um das WoMo zu parken. Wir wollten nämlich noch den 5km-Trail um den Kentucky Lake gehen. Eine sehr schöne Runde und glücklicherweise ist es trocken geblieben. Keine fünf Minuten, nachdem wir zurück waren, fing es an zu regnen. Also alles richtig gemacht.

Heute konnten wir statt der Schotterpiste die geteerte 6km-Variante in die entgegengesetzte Richtung zum Highway 5 nehmen. Von dort ging es auf direktem Weg nach Logan Lake, unserem heutigen Etappenziel.

Kurzer Zwischenstopp in Merritt. Unaufällige kleine Stadt, die sich der Country Musik verschrieben hat und letztes Jahr im November wie viele andere Orte in der Region unter einer großen Flut gelitten hat.

Am Logan Lake stehen wir nach Smithers zum zweiten Mal auf einem städtischen Campingplatz und dem ersten Platz auf dieser Reise, den wir vorab reserviert hatten. Dabei hatten wir eine glückliche Hand, unser Platz 9 liegt direkt am See, auch wenn wir das bei dem Wetter heute leider nicht so richtig nutzen können.

Schon unterwegs hat’s viel geregnet und die Temperaturen sind mit 13 Grad auch nicht so berauschend, aber immerhin ist es den Rest des Tages mehr oder weniger trocken geblieben. 
Lea und ich haben es uns am Campground gemütlich gemacht, die beiden Männer konnten nicht widerstehen und haben auf dem gleich nebenan liegenden Golfplatz eine 9-Loch-Runde gespielt.

Kelowna – 28.06.2022

P.S. zu gestern: Unser Platz liegt im Kettle Valley. Die ganze Gegend wird durchzogen von Radwegen auf Bahntrassen, insgesamt 600km. Ein Traum ist es, die Trassen einmal abzuradeln.  Sie bieten Einblicke in die Landschaft, die man vom Auto nicht bekommen kann. Kommt auf die Liste…. www.kettlevalleyexpress.com

10:10 ging es von dem schönen Platz los. Heute noch ohne festes Ziel, wir haben erst ab 29.06. fest gebucht. Auf der Route heute auf jeden Fall Kelowna. Die Stadt war eines der potentiellen Ziele für den Austausch von Nik, bevor er sich dann für den Livingstone Range Schuldistrikt entschieden hat.

In Osoyoos, dem nächsten größeren Ort haben wir kurz eingekauft, bevor wir uns die kleine Wüste Kanada anschauen wollten. An sich nur ein 1,5km langer Weg über Holzstege (u.a. wegen der Klapperschlangen). Leider gab es heute keine Führung, die lt. Führer sehr interessant sein soll. Auf self-guided hatten wir keine Lust und sind deswegen wieder los, um nach wenigen Metern eigentlich nur durch Zufall, weil uns der Weinshop so angesprochen hatte, zur Weinprobe anzuhalten.


Drei Sorten haben wir zu probiert, der Riesling und der Rose haben uns am besten geschmeckt. Drei Flaschen haben wir mitgenommen, leider nichts, was wir in größeren Mengen mit zurück nach D nehmen können. Als Zugabe zu dem Wein durften wir uns noch Kirschen von den Bäumen pflücken – sehr lecker. 

Dann sind wir durch das Okanagan Tal gefahren. Landschaft sehr schön und wieder ganz anders als alles andere vorher, aber doch über die ganze Länge sehr zersiedelt. 

Swim&Lunch Pause gab es in Oliver im von den Rotariern angelegten Park mit kleinem Strand. Eine sehr schöne, kleine und gepflegte Anlage. Ringsherum Häuser mit Privatstrand – die waren auch nicht schlecht.

Das Wetter wurde dann schlechter, Gewitter zogen auf und mit ein wenig Regen führte uns der Highway 97 erst durch West Kelowna, dann weiter nach Kelowna. Die Stadt sah vom anderen Ufer des Okanagan Lake noch ganz schön aus, Downtown hat uns aber nicht überzeugt. (nicht, dass wir ausgestiegen wären). Nik hatte nach einhelliger Meinung mit seiner Schuldistirkt-Wahl alles richtig gemacht.

Es ging anschl. ein Stück zurück, wieder durch West Kelowna, bevor wir auf den Highway 97c nach Westen einbiegen konnte, um Logan Lake, dem ersten reservierten Platz näher zu kommen. Die Straße führte uns von ca. 550m N.N auf 1728m N.N, fast nur geradeaus den Berg hoch. Bei starkem Gegenwind haben sich unsere ca. 5,5t WoMo über etliche Kilometer mit 50-max 70km/h nur berghoch gequält. Krass, 1.200 hm am Stück. Der Ausblick und die Fernsicht oben waren sensationell, leider gab es keine Möglichkeit anzuhalten, bevor es wieder ein Stück runter ging. 

Zum ersten Provincial Park  auf dem Weg  mussten wir dann vom Highway runter, um über 11km Schotterpiste zum Kentucky-Alleyne PP zu gelangen, den wir gegen 20:00 Uhr und nach  insgesamt 300km heute erreicht haben.

Der Platz macht zum Teil einen recht neu angelegten Eindruck. Es scheinen auch noch einige Schilder zu fehlen. Wir haben zwar einen schönen Platz im Wald bekommen, aber erst beim Abendspaziergang entdeckt, dass die Anlage viel größer ist, als auf den ersten Blick erkennbar und dass es noch Plätze mit Blick auf einen der vier Seen gegeben hätte. 

Später gab es dann noch Besuch von einer Hirschkuh, die gar nicht scheu war!

Die Flagge – 27.06.2022

Heute waren wir schon etwas organisierter und sind um 10.10 Uhr losgekommen. Es sollte ein heißer Tag werden mit Temperaturen bis 32 Grad. Wir hatten aber zwei wunderbare Erfrischung-Stopps, die die Hitze erträglich gemacht haben.

Zunächst sind wir in Castlegar noch zur Brilliant Suspension Bridge gefahren. Eine alte Hängebrücke über den Kootenay River, die jedoch nur noch für Fußgänger zugelassen ist.

Nach einem Tank-Stopp in Castlegar Downtown haben wir ein bisschen Strecke gemacht und sind rund 100km durch recht unspektakuläre, aber durchaus schöne Landschaft gefahren. Da wir jetzt zu Viert sind, wird im 30-Minuten-Takt der Beifahrersitz gewechselt. Wenn man hinten sitzt, gibt es wirklich nur sehr eingeschränkte Sicht.

Am Christina Lake haben wir eine kleine Mittagspause inklusive erstem Badestopp gemacht. Der See ist mit seinem bis zu 24 Grad warmen Wasser der wärmste Kanadas’ (heute waren es aber sicher keine 24 Grad!).

wife swimming

Weiter ging es dann auf dem Highway #3, der immer noch Crowsnest Highway heißt. Unser Tagesziel sollte eigentlich  Osoyoos sein, aber in Rock Creek waren wir im Visitor Center und wurden von einer sehr netten Dame wirklich super informiert, sodass wir ein bisschen umdisponiert haben und zum nahegelegenen Kettle River Recreational Park gefahren sind. Lt. der Aussage wird es zwischen Osoyoos und Kelowna wohl schwer, ohne Reservierung einen Campground zu finden, denn diese Gegend zählt zu einer der beliebtesten in British Columbia in den Sommermonaten. 

Wegen der Hitze ging es direkt in Badesachen zum Fluss. Jedoch führt der immer noch Hochwasser und aufgrund der  starken Strömung war Vorsicht angesagt. Die Wassertemperatur hat es uns dann leicht gemacht und es reichte gerade einmal für ein schnelles Eintauchen.

Nach dem Abendessen haben wir „Großen“ uns dann noch mit Bärenglocke und -spray bewaffnet auf den insgesamt 7km „Kettle Valley to Flags Trail“ aufgemacht. Er führte uns über 357 Höhenmeter auf einen Hügel auf der gegenüberliegenden Flussseite, viel durch Wald ….. wir haben viel geklatscht und laut gerufen: hier wollten wir jetzt auch nicht unbedingt einem Bär oder einem Elch begegnen. Aber der Ausblick dort oben hat sich gelohnt! Auch wenn wir kaum Zeit für Fotos hatten, weil uns die Mücken (trotz Spray!) aufgefressen haben! Leider hat sich Frank auf dem Rückweg heftig an einem Stacheldrahtzaun den Finger aufgerissen – da war der Abstieg nochmal so schnell! Lea hat ihn dann aber gut verarztet – gut, dass wir jemanden „vom Fach“ da hatten 🙂

Fährfahrt – 26.06.2022

Den schönen Platz am Fluss haben wir kurz nach zehn verlassen . Erster kurzer Stop in Creston, kleiner netter Ort mitten in einem, durch Obstanbau bestimmten Gebiet.

Kurz danach haben wir den Highway 3 verlassen und sind auf den Highway 3a abgebogen. Lange ging es bei Traumwetter über eine kurvige Straße entlang der Küste  des insgesamt 110km langen Kootenay Lake. Ziemlich genau zur Hälfte gibt es eine kostenlose Fähre, die uns dann in ca. 35 Minuten zur anderen Seite brachte.

Kurz nach Nelson haben wir uns dann schon auf die Stellplatz-Suche gemacht. Es gibt hier relativ wenige Provincial Parks auf der Strecke, wir haben dann aufgrund der guten Beschreibung den Syringa PP gegen 17:00 Uhr angesteuert, dafür sind wir 20km in eine Sackgasse gefahren. 

Nelson

Der Platz ist voll, die Stellplätze vorne am Columbia River sind belegt, augenscheinlich für länger. Aber wir haben noch einen schönen großen Stellplatz in zweiter Reihe im Wald gefunden. Den Fluss selber können wir von hier nicht sehen. Aber das es aufgrund der beginnenden Ferien in Kanada insgesamt voller werden wird, werden wir uns an die hinteren Plätze wohl gewöhnen müssen. 

Spektakulär: Die Kids waren das erste Mal im Wasser!

Goodbye – 25.06.2022

Heute war ein äußerst emotionaler Tag. Zunächst haben wir die letzten Sachen aus Nik´s Zimmer geräumt. Geplant war es dann, brunchen zu gehen. Doch der Abschied war schwer. Es kamen noch die beiden engsten kanadischen Freunde vorbei, und auch von seiner Gastschwester musste er sich bereits verabschieden. Inzwischen war es so spät, dass wir mit den Gasteltern und -brüdern statt zum brunchen zum lunchen ins Rum Runner gefahren sind. Danach hieß es, im engsten Kreis der Gastfamilie tränenreich Abschied zu nehmen.

Ein bisschen gefasst begann dann unsere Reise zu viert.

250km den Highway entlang. Es begann mit einem tollen letzten Blick auf den Crowsnest Mountain und ein Stückchen weiter auf den Crowsnest Lake. Auf der weiteren Fahrt haben wir uns dann dazu entschieden, nicht nach Vancouver zu fahren.


Es ist einfach zu viel Strecke für gerade einmal einen Tag in der Stadt. Stattdessen wollen wir uns ein bisschen Zeit lassen und kürzen die Route etwas ab.

Für unsere erste Nacht zu viert haben wir einen wunderschönen Platz im Yahk Provincial Park gefunden. Und zwar direkt am Fluss! Ein Traum. Zur richtigen Zeit am richtigen Ort, denn unser Platz wurde erst 10 Minuten bevor wir angekommen, sind freigegeben. Gestern war der Platz nämlich noch überflutet. Zur Feier des Tages gab es heute auch ein schönes Lagerfeuer.