Es hieß Abschied nehmen von den Nationalparks. Gegen 08:00 Uhr ging es los, stramm nach Osten. Ziel: West Edmonton Mall. Der Kommerztempel ist die größte Mall Nordamerikas. Dagegen ist das Centro in Oberhausenrichtig niedlich!
Nach der ganzen Natur der letzten Wochen war das heute ein kleiner Kulturschock. Ich hätte rückwärts wieder rausgehen können 😀 Am Ende haben wir doch ein paar Stunden dort zugebracht, davon allerdings gute zwei Stunden im Kino: Top Gun Maverick. Cool!
Den letzten Campingplatz Centennial Park Campground hatten wir dann 60 weitere Kilometer von Edmonton Mall in Richtung Osten ausgewählt. Dafür sind es dann morgen bis zur Rückgabe-Station aber nur 30min.
Wir hatten einen schönen sonnigen Platz zum Abschluss. Ein wenig packen, dann Lagerfeuer an, lesen, Wolkengebilde bestaunen. Ausklingen lassen.
Da gleich zu Beginn des Tages ein weiteres Highlight auf uns wartete, sind wir ohne Frühstück um 7.45 Uhr bei strahlend blauem Himmel los.
Über einen fast leeren Highway kamen wir eine knappe Stunde später am Columbia Icefield des Athabasca Glacier an und konnten direkt am unteren, kleinen Parkplatz parken. Wir hatten drei Optionen: mit einem Spezialbus bis auf die Gletschermoräne fahren und kurz auf dem Eis „spazieren“ (für 125 C$ pro Person), eine geführte 3h Tour für 120C$ p.P. oder einfach vom Parkplatz weg losmarschieren über einen abgesteckten Trail bis zur Gletscherzunge.
reingezoomtFrüher Gletscher, jetzt Mondlanschaft
Eine Bustour auf den Gletscher kam für uns gar nicht in Frage, obwohl man dort relativ nah an der Abbruchkante gewesen wäre. Für eine geführte Tour gab es für heute keine Plätze mehr. Also sind wir selbst hochmarschiert, waren jedoch etwas enttäuscht, denn wir hatten doch gehofft, wenigstens etwas näher ans Eis dran zu kommen.
Aber es war ein imposanter Eindruck. Leider aber wird einem auch sehr deutlich vor Augen geführt, was die Erderwärmung bedeutet. Der Rückgang des Gletschers begann aber schon im Jahr 1906, damals reichte er noch bis zum oberen Parkplatz.
Für heute folgten noch drei weitere Wasserfälle: Tangle, Sunwapta und Athabasca. 12 Punkte bekommt von uns der Athabasca Fall, Sunwapta und Tangle kurz dahinter.
Tangle:
Tangle Falls
Sunwapta:
Sunwapta Falls
Athabasca
Athabasca Falls
Unterwegs immer wieder gestoppt, um die Ausblicke zu genießen.
Unterwegs
Gegen 17:00 Uhr waren wir in Jasper Town. Kein Vergleich zu Banff. Deutlich kleiner, beschaulicher, viel weniger Rummel, allerdings auch nicht besonders fotogen. Ein wenig die Beine vertreten, was gegessen und dann sind wir ein paar KM raus zu unserem heutigen, vorreservierten Campground Whistler.
steht in JasperJasper Town Wapiti
Was für ein Riesending! Über 800 Plätze! Wenn man allerdings auf dem reservierten Platz steht, sieht man davon nicht viel. Die einzelnen Plätze sind, wie eigentlich immer in den Parks, sehr großzügig. Schön ist es nicht, aber dafür mückenarm. Mit der Erfahrung der letzten Wochen hätten wir uns die Vorreservierungen sparen können. Es gab genug Plätze unterwegs, auf denen wir (unter der Woche) noch einen Platz bekommen hätten.
Gegen 10:00 Uhr ging es vom Mosquito Creek los, den Icefield Parkway, eine der Traumstraßen der Welt, vor uns.
Platz am Mosquito Creek
Wir konnten in einen trockenen Tag starten, es gab nur später am Tag heftigen Regen. Und der auch erst kurz vor Nordegg, das passte auch zu dem Ort 😉
Entlang des Parkways traumhafte Aussichten in alle Richtungen auf Berge, Seen und kleinere Gletscher. Immer wieder gab es mal kurze Stops für Fotos oder einfach nur zum Staunen.
Bow GlacierEntlang Icefield Parkway
Auf der Höhe des Bow Passes auf knapp 2.100 m ging es ab zum Peyto Lake. Zum Aussichtspunkt führt vom großen Parkplatz ein ca. 1km langer geteerter Fußweg. Es war recht voll, auch dort kommen Busladungen an weiteren Touristen an. Aber der Blick runter lohnt sich wirklich!
VerwechslungsgefahrDa kommt die Farbe herAm Peyto Lake
Nächster längerer Stop am Mistaya Canyon. Runter zum Canyon waren es ca. 500m Waldweg. Auch gut besucht, aber nicht mehr so voll.
Ein paar Kilometer weiter sind wir dann auf den Highway 11 nach Osten abgebogen. In allen Führern als eine Alternative oder gute Ergänzung zum Icefiled Parkway genannt. Eine wirklich schöne Strecke, lohnenswert bis zum Abraham Stausee, danach das Stück bis Nordegg war dann vergleichsweise langweilig
wie frisch gefaltetEntlang Highway 11
Der Ort Nordegg selber war ein totaler Reinfall. Es gibt zwar einen Golfplatz, zwei Tankstellen und einen General Store, der hatte aber generell nix außer Chips. Noch nicht mal Toast! Wir dachten, dass der erste Ort nach über 100km einen halbwegs sortierten Supermarkt hat , weil wir gerne noch was eingekauft hätten. Zudem haben wir dort auch auf Mobilfunk-Abdeckung gehofft, um die letzten beiden Tage in den Blog zu laden.
Aber so gab es weder das eine noch das andere, am Ende war es gute 60km Umweg für Nüsse.
Jetzt haben wir schon den dritten Tag in Folge, den wir mangels Netzwerk nicht am Blog arbeiten konnten. Und wenn es mal kurz einen Funknetzwerk auf dem HW 11 gab, war es nicht möglich, darüber irgendwas hochzuladen. Also sammeln wir weiter die Entwürfe offline und haben dann (in Jasper?) viel tun. Und außerdem hat es ja auch was Entschleunigendes.
Am Ende des Tages kamen wir nach dann doch 234km gegen 17:00 auf dem Thompson Creek PP an. Wir hatten schon schönere Plätze, aber er liegt super günstig für die morgige zweite Hälfte des Icefield Parkway bis Jasper. Es gibt sehr sehr viele Mücken, nach ein paar mückenlosen Tagen kam unser Anti- Mücken-Zelt mal wieder zum Einsatz und wir haben lange bei Lagerfeuer draußen sitzen können.
Wer hatte behauptet, wir haben Glück mit dem Wetter?
Auf jeden Fall war es damit heute fürs erste vorbei. 12 Grad, immerhin noch bis zum Nachmittag trocken, danach leichter Regen, dann Dauerregen.
Als erstes stand Schlendern durch Banff auf dem Programm. Ich brauche solche Orte nicht. Er hatte zwar ein paar wirklich schöne Ecken, aber dominiert wird der Ort von Souvenirshops und Touristen, die mit frisch erworbenen Banff Hoodies und Jacken durch die Gegend laufen.
(Zugegeben: Zum Skifahren würde ich gerne noch mal hier hinkommen…)
Die Gondelfahrt auf einen der Berge haben wir uns beim den Wolken gespart, wir haben uns den „Cascade of Times Garden“ angeschaut und sind dem „Bow River Falls Trail“ gefolgt.
Cascade of Times GardenBow FallsBow Falls
Nach einem schnellen Lunch beim Vietnamesen und McD ging zum Tagesausflug in den Kootenay NP zum Marble Canyon. Kurzer 1,2 km Weg, spektakulärer Wasserfall am Ende des Canyon in die Schlucht hinein. Auf Fotos alleine sind diese ungeheuren Wassermassen kaum zu erfassen, darum heute auch die Wasserfall Videos.
Marble Canyon
Auf dem Rückweg nach Banff zum vorreservierten Campground kamen wir noch am Johnson Canyon vorbei. Einer der Hotspots, wird im Jahr von bis zu 1 Mio Menschen besucht. Es war mittlerweile 19:00 Uhr, der Parkplatz war zwar noch immer recht voll, aber erträglich.
Johnson Canyon
Die Kinder haben keine Lust mehr gehabt, sich noch ein weiteres mal einen Canyon im Regen anzuschauen. Also zu zweit los, aber nur die 1,2km bis zum unteren Wasserfall. Bis zum oberen wären noch mal 1,3km gewesen, aber das wäre uns dann zu spät geworden. Der Weg bis zu dem 1. Fall war wenig aufregend, aber der Wasserfall wieder grandios. In Summe hat uns der Marble Canyon bis zu diesem Punkt aber besser gefallen.
Wir sind in der Tat um kurz nach sechs vom CG gefahren. Kurzer Tankstopp, dann waren wir gegen 07:30 am Emerald Lake im Yoho NP. Der Parkplatz war wie versprochen sehr leer, wir waren das erste Wohnmobil.
Early morning
Erst mal gefrühstückt, dann sind wir die 5km Seerunde gegangen. Tolle Aussichten auf die grandiose Bergwelt ringsherum, wieder mal hatten wir Riesenglück mit dem Wetter!
Emerald Lake – einfach von allen Seiten schön
Nach dieser kleinen Wanderung ging es noch kurz vom gleichen Parkplatz aus in die andere Richtung zu dem Hamilton Falls. Hätten wir uns sparen können, lohnte nicht.
wir sind jetzt besseres gewöhnt !
Nächster Stopp: Natural Bridge. Durch einen sehr schmalen Spalt zwängt sich das Wasser. An sich ist der Spalt so schmal, dass man locker mit einem Schritt drüber springen kann, an einer Stelle sogar gehen. Angesicht der gewaltigen Wassermassen unten und der nassen Felsen oben fehlte mir dazu der Mut.
Nur der Schatten ging hinüber
Noch ein weiterer Zwischenstop bei den Spiral Tunnels. Die Zeit bis zum nächsten Zug haben wir für einen kurzen Lunch genutzt. Am Tag fahren ca. 30 Züge durch die Tunnel, einen sehr langen haben wir an drei Stellen gleichzeitig beobachten können.
Die Zeilen schreiben wir schon mal im Stau, wir stehen seit 13:15 schon gut 35 Minuten in einer Vollsperrung des HW 1 zurück nach Golden.
Zeitsprung: 18:20 Uhr. Wir stehen in Canmore auf dem kleinen Wapiti Campground zwischen Highway und Railway. Der Plan, früh zurück in Golden zu sein, dann zu chillen und am Abend noch eine 9-Loch Runde Golf zu spielen hat sich völlig zerschlagen. Im Stau sprach es sich rum, dass der Highway vermutlich bis zu sieben Stunden gesperrt sein wird, schwerer Unfall mit Toten. Das drückte natürlich auf die Stimmung. Das, was als Tagesausflug von Golden aus geplant war, nahm dann ein anderes Ende. Wir haben wie alle gewendet und sind dann in Richtung Banff. Dort wollten wir eigentlich erst morgen sein. Problem: Der Yoho NP grenzt nahtlos an den Banff NP an. Die Chance, um 15:00 Uhr noch einen freien „First Come-first Serve“ Stellplatz in den Parks zu finden, haben wir an dem langen Canada Day Wochenende als aussichtslos eingestuft. Nur wohin? Im Süden nahtlos der Kootenay NP, gleiches Thema.
Also durch Banff durch und direkt nach dem NP kommt Canmore. Etwas übermüdet und und auch schlecht gelaunt kamen wir dort gegen 16:00 Uhr nach 240km an. Leider hat der Platz, obwohl ok, erstmal wenig mit dem ursprünglichen Platz in Golden gemein. (Den Platz konnten wir der Umstände wegen stornieren und haben sogar unerwartet das Geld erstattet bekommen!)
Jetzt gilt es, einen neuen Plan zu machen. Mal sehen was wir draus machen werden.
Es ist schon spät, der Zeitzonenwechsel hat uns heute eine Stunde gekostet. Dabei hätten wir die doch auch noch gut gebrauchen können!
Der Tag begann auch bei uns mit Pancakes!
Der Familienrat hat gestern Abend noch entschieden, der Canada Day Parade in Revelstoke beizuwohnen. Die startete aber erst um 13:00 Uhr. Also haben wir vorher noch einen kleinen Trail zu den Moses Falls eingeschoben, nachdem wir erst um 10:30 Uhr vom Campground runter sind.
Moses Falls
Steiler Weg zu den Falls, aber der hat sich gelohnt. Leider ohne Sohn, der fühlte sich heute morgen wieder sch… (zum Glück wurde es im weiteren Tagesverlauf besser!)
Nach dem Trail war noch kurz Zeit für das Eisenbahnmuseum in Revelstoke. Das war interessant, echt schön gemacht und gehört in die Kategorie lohnenswert.
Wife wondering
Und dann die Parade. Wir wussten zwar nicht, was genau uns erwartet, aber da die Canada Day Parade immer wieder erwähnt wurde, hatten wir uns schon was Besonderes vorgestellt. Es war auch ein besonderes Sammelsurium an Wagen, richtige Stimmung kam aber nicht auf (keine Musik, keine Gesänge). Ein wenig enttäuscht sind wir dann aus Revelstoke abgezogen und haben uns auf die gut 150km nach Golden gemacht.
Auf dem Weg nach Golden liegt der Glacier NP. Wir hatten uns vorher mit der Alltrails App schlau gemacht, welche kurzen Trails wir ggf. noch machen können. Schon aus der App und den Kommentaren konnten wir entnehmen, dass viele Trails immer noch geschlossen sind, teils wegen Lawinen, Schnee oder weggespült. Es blieben zwei Trails über, die aufgrund der Zeit noch in Frage kamen: Rockgarden und Bear Creek Falls.
Nach einem kurzen Abstecher in das hochgelobte Discovery Center am Rogers Pass (auch enttäuschend, zumal der Projektor im Kino-Saal auch noch kaputt war 🙁 ) 9km zurück zum Rockgarden (bei der ersten Vorbeifahrt glatt übersehen). Netter, kurzer Trail!
Bei den Bear Creek Falls sind wir dann richtig nass geworden. Innerhalb von Sekunden hat uns die Gischt durchnässt. Sehr beeindruckend, welche Wassermassen dort runter geschossen kommen.
Family getting wetBear Creek Falls
Knapp 60 km weiter sind wir am heutigen Ziel, dem Golden Golf Club RV Park angekommen.
Für eine Runde Golf heute viel zu spät, aber nach einem Snack und Absacker hat es noch für eine Minigolf-Runde gereicht.
Supertoller GolfplatzSupertolle Minigolfanlage
Ahja, der gute Mann im Pro-Shop hat uns dringend dazu geraten, morgen sehr sehr früh im Yoho NP zu sein. Sehr sehr früh gleich sechs Uhr Abfahrt! The kids are not amused!
P.S. zu gestern: Unser Platz liegt im Kettle Valley. Die ganze Gegend wird durchzogen von Radwegen auf Bahntrassen, insgesamt 600km. Ein Traum ist es, die Trassen einmal abzuradeln. Sie bieten Einblicke in die Landschaft, die man vom Auto nicht bekommen kann. Kommt auf die Liste…. www.kettlevalleyexpress.com
Ex-WaldbrandEin winziges Stück der Trasse, ideal für Gravelbikes und MTBs
10:10 ging es von dem schönen Platz los. Heute noch ohne festes Ziel, wir haben erst ab 29.06. fest gebucht. Auf der Route heute auf jeden Fall Kelowna. Die Stadt war eines der potentiellen Ziele für den Austausch von Nik, bevor er sich dann für den Livingstone Range Schuldistrikt entschieden hat.
In Osoyoos, dem nächsten größeren Ort haben wir kurz eingekauft, bevor wir uns die kleine Wüste Kanada anschauen wollten. An sich nur ein 1,5km langer Weg über Holzstege (u.a. wegen der Klapperschlangen). Leider gab es heute keine Führung, die lt. Führer sehr interessant sein soll. Auf self-guided hatten wir keine Lust und sind deswegen wieder los, um nach wenigen Metern eigentlich nur durch Zufall, weil uns der Weinshop so angesprochen hatte, zur Weinprobe anzuhalten.
Osoyoos
Drei Sorten haben wir zu probiert, der Riesling und der Rose haben uns am besten geschmeckt. Drei Flaschen haben wir mitgenommen, leider nichts, was wir in größeren Mengen mit zurück nach D nehmen können. Als Zugabe zu dem Wein durften wir uns noch Kirschen von den Bäumen pflücken – sehr lecker.
Dann sind wir durch das Okanagan Tal gefahren. Landschaft sehr schön und wieder ganz anders als alles andere vorher, aber doch über die ganze Länge sehr zersiedelt.
Swim&Lunch Pause gab es in Oliver im von den Rotariern angelegten Park mit kleinem Strand. Eine sehr schöne, kleine und gepflegte Anlage. Ringsherum Häuser mit Privatstrand – die waren auch nicht schlecht.
kurz hinter Olivier
Das Wetter wurde dann schlechter, Gewitter zogen auf und mit ein wenig Regen führte uns der Highway 97 erst durch West Kelowna, dann weiter nach Kelowna. Die Stadt sah vom anderen Ufer des Okanagan Lake noch ganz schön aus, Downtown hat uns aber nicht überzeugt. (nicht, dass wir ausgestiegen wären). Nik hatte nach einhelliger Meinung mit seiner Schuldistirkt-Wahl alles richtig gemacht.
Es ging anschl. ein Stück zurück, wieder durch West Kelowna, bevor wir auf den Highway 97c nach Westen einbiegen konnte, um Logan Lake, dem ersten reservierten Platz näher zu kommen. Die Straße führte uns von ca. 550m N.N auf 1728m N.N, fast nur geradeaus den Berg hoch. Bei starkem Gegenwind haben sich unsere ca. 5,5t WoMo über etliche Kilometer mit 50-max 70km/h nur berghoch gequält. Krass, 1.200 hm am Stück. Der Ausblick und die Fernsicht oben waren sensationell, leider gab es keine Möglichkeit anzuhalten, bevor es wieder ein Stück runter ging.
Highway 97C
Zum ersten Provincial Park auf dem Weg mussten wir dann vom Highway runter, um über 11km Schotterpiste zum Kentucky-Alleyne PP zu gelangen, den wir gegen 20:00 Uhr und nach insgesamt 300km heute erreicht haben.
Der Platz macht zum Teil einen recht neu angelegten Eindruck. Es scheinen auch noch einige Schilder zu fehlen. Wir haben zwar einen schönen Platz im Wald bekommen, aber erst beim Abendspaziergang entdeckt, dass die Anlage viel größer ist, als auf den ersten Blick erkennbar und dass es noch Plätze mit Blick auf einen der vier Seen gegeben hätte.
Später gab es dann noch Besuch von einer Hirschkuh, die gar nicht scheu war!
Den schönen Platz am Fluss haben wir kurz nach zehn verlassen . Erster kurzer Stop in Creston, kleiner netter Ort mitten in einem, durch Obstanbau bestimmten Gebiet.
Creston
Kurz danach haben wir den Highway 3 verlassen und sind auf den Highway 3a abgebogen. Lange ging es bei Traumwetter über eine kurvige Straße entlang der Küste des insgesamt 110km langen Kootenay Lake. Ziemlich genau zur Hälfte gibt es eine kostenlose Fähre, die uns dann in ca. 35 Minuten zur anderen Seite brachte.
Kurz nach Nelson haben wir uns dann schon auf die Stellplatz-Suche gemacht. Es gibt hier relativ wenige Provincial Parks auf der Strecke, wir haben dann aufgrund der guten Beschreibung den Syringa PP gegen 17:00 Uhr angesteuert, dafür sind wir 20km in eine Sackgasse gefahren.
Nelson
Der Platz ist voll, die Stellplätze vorne am Columbia River sind belegt, augenscheinlich für länger. Aber wir haben noch einen schönen großen Stellplatz in zweiter Reihe im Wald gefunden. Den Fluss selber können wir von hier nicht sehen. Aber das es aufgrund der beginnenden Ferien in Kanada insgesamt voller werden wird, werden wir uns an die hinteren Plätze wohl gewöhnen müssen.
Spektakulär: Die Kids waren das erste Mal im Wasser!
Heute war ein äußerst emotionaler Tag. Zunächst haben wir die letzten Sachen aus Nik´s Zimmer geräumt. Geplant war es dann, brunchen zu gehen. Doch der Abschied war schwer. Es kamen noch die beiden engsten kanadischen Freunde vorbei, und auch von seiner Gastschwester musste er sich bereits verabschieden. Inzwischen war es so spät, dass wir mit den Gasteltern und -brüdern statt zum brunchen zum lunchen ins Rum Runner gefahren sind. Danach hieß es, im engsten Kreis der Gastfamilie tränenreich Abschied zu nehmen.
Crowsnest Mountain mit seven SistersBlairmore
Ein bisschen gefasst begann dann unsere Reise zu viert.
250km den Highway entlang. Es begann mit einem tollen letzten Blick auf den Crowsnest Mountain und ein Stückchen weiter auf den Crowsnest Lake. Auf der weiteren Fahrt haben wir uns dann dazu entschieden, nicht nach Vancouver zu fahren.
zuletzt im Einsatz in der Kohlemine SparwoodUnterwegs: Der größte Truck der WeltFort Steel, ein historischer Ort, leider schon zu
Es ist einfach zu viel Strecke für gerade einmal einen Tag in der Stadt. Stattdessen wollen wir uns ein bisschen Zeit lassen und kürzen die Route etwas ab.
Für unsere erste Nacht zu viert haben wir einen wunderschönen Platz im Yahk Provincial Park gefunden. Und zwar direkt am Fluss! Ein Traum. Zur richtigen Zeit am richtigen Ort, denn unser Platz wurde erst 10 Minuten bevor wir angekommen, sind freigegeben. Gestern war der Platz nämlich noch überflutet. Zur Feier des Tages gab es heute auch ein schönes Lagerfeuer.
Nach einer ruhigen Nacht vor dem Haus der Gasteltern von Nik gab es einen kleinen Ausflug zur Schule von Nik für die letzten 10 Monate. Ein paar Lehrer haben wir kennenlernen dürfen und mit diesen ein wenig erzählt. Schöne Schule, toll ausgestattet und in Gänze sehr familiär.
Crowsnest Consolidated High School
Anschl. ging es zum Frank Slide, dem Ort eines gigantischen Erdrutsches, der im Jahr 1903 den Ort Frank teilweise verschüttet und 100 seiner Einwohner getötet hat. Die 1st Nations wussten es damals schon besser: Der Berg heißt in der deren Sprache „Mountain that moves“ und sie vermieden es seit Generationen, am Fuß des Berges zu kampieren. Die neuen Siedler wussten das nicht und kurz nach Gründung des Ortes kam der Erdrutsch mit hausgroßen Felsbrocken, die sich weit in das Land verteilt haben. Imposant und tragisch zugleich.
Zurück im Gasthaus ging es ans Packen. Abends kam noch einmal die ganze Familie mit mit Großeltern, Stiefgroßeltern und Onkel zum Dinner zusammen. Ein wirklich schönes Get-Together zum Abschied.