Erst um 13:00 Uhr ging es heute los. In der Nacht hat es gewittert und unglaublich geschüttet. Heute morgen waren Luft und Ostsee sehr abgekühlt. Die Sonne kam auch nicht so richtig durch, so dass wir uns dann doch noch auf den Weg gemacht haben. 151km ging es heute entlang der Rigaer Bucht Richtung Hauptstadt. Wir haben zwar noch einen Parkplatz am Meer angesteuert, dort haben wir aber nur eine kurze Pause am Strand gemacht und uns entschieden, bis nach Riga durchzufahren. Unterwegs gab es dann noch Pfifferlinge und Blaubeeren von zwei Kindern am Straßenrand und Räucherfisch von einem kleinen Markt.
Damit war das heutige Abendessen, zumindest für die Erwachsenen, gesichert.
Jetzt stehen wir auf dem City Camping Platz in Riga, 22€ die Nacht ohne Strom für uns vier. Platz ist ok, von hier aus starten wir morgen den Besuch in der Stadt.
Noch ein paar Impressionen vom CP Melnsils (13€ ohne Strom und warme Dusche), auf dem nicht nur Tonnen, sondern auch Boote als Hütte gemietet werden können.
Gegen 12:00 haben wir den CP Mikelbaka verlassen.Auf unserer CP Liste steht er ziemlich weit hinten. Recht unfreundlich, nicht wirklich schön gelegen. Der war mehr gewollt als gekonnt. Da kann der CP Inhaber wahrscheinlich nix für, aber das Wasser (und nach dem Duschen auch wir) roch furchtbar nach Eisen und Schwefel.
Immerhin habe ich auf meiner kleinen Laufrunde noch Abschied von dem Strand nehmen können. Im Wasser waren wir dort nicht.
Über endlos lange, aber diesmal gute, Landstraße ging es weiter nach Norden. Erster Halt dann am Nationalpark Slitere. Klang in den Reiseführern wirklich gut, am Ende war es für uns ok. Nach einer kurzen Besichtigung des Leuchtturms (100 Stufen) mit einer schönen Aussicht über die riesigen Wälder bis zur Ostsee ging es dann mindestes genauso viele Stufen runter in den Ur-Wald. Dort führte ein ca. 1km langer Rundweg durch den sich selbst überlassenen Wald. Das wildeste Tier, was wir gesehen haben , war eine Eidechse.
Von dort noch ein paar km bis zum Kap Kolkasrags. Auf der Fahrt dorthin kurze Begeisterung, als wir in der Ferne eine Elch über die Straße spazieren sahen. Gibt ausser Echsen doch noch richtige wilde Tiere hier!
Das Kap war für hiesige Verhältnisse gut besucht, hinter dem Kap wird die Ostsee zur Rigaer Bucht und etwas ruhiger. Ganz nett und abgehakt.
Den Reisetag haben wir dann nach nur insgesamt 77km auf dem kleinen CP Melnsils beendet. Wir stehen jetzt 10m Weg vom Meer weg hinter einem kleinen Wall.
Die Tonnen werden übrigens als Hütten vermietet. Sehr schöne Idee. noch näher am Meer geht kaum.
Man soll es ja nicht glauben, aber der Sohn war noch nicht im Wasser, obwohl es ja nun wirklich nicht besser geht und er drauf bestand, dass wir wieder näher am Strand parken sollen.
In der kleinen Bar gab es leckeres Abendessen, wieder mit kalter Rote Beete Suppe und Lettisches Porridge mit Pfifferlingen. Und drei Burger 🙂
Leider regnet es jetzt seit 19:00 Uhr, darum faulenzen wir rum und hoffen, dass es morgen wieder besser wird.
Wir stehen also heute noch am See und hängen ab. Ein wenig technischer Dienst am WoMo, Joggen, Badminton, schwimmen im See, lesen, spielen. So geht der Tag rum, der sonnig und vielversprechend begonnen hat, sich jetzt aber gegen 16:00 leider einregnet. Morgen darf es dann wieder schöner werden, die Aussichten für den Rest der Woche sind zum Glück gut.
Der CP Nabite liegt sehr schön, mit Fußballfeld, zwei Beachvolleyballplätzen, großem Spielplatz, Tret – und Ruderbooten und nix los. Kein Gerangel um die wenigen Plätze mit Strom, der Großteil des Platzes ist eine große Wiese, die direkt bis an den See reicht. Wir stehen zwar ein Stück weit weg vom See, dafür haben wir aber Strom und eine tolle Aussicht.
Strecke unserer zweiten Etappe gestern von Pape über Karoste und Kuldiga bis hierhin: 180km
Die Nähe unseres Parkplatzes zum Meer haben wir heute ausgekostet. Um 09:00 saßen wir zu zweit mit Kaffee am Strand, die Kids schliefen noch eine gute Stunde länger. Als wir dann gegen 1100 Uhr frühstückten, wurde der Parkplatz ringsum langsam voll. Am Strand selber verläuft sich aber alles.
Die Ostsee hat hier sogar richtig Wellen!
Wassertemperatur ist auch ok, so haben wir reichlich Zeit in dem schönen, algen- und quallenfreien Wasser verbracht.
Sohn und ich sind gegen 1500 los und haben uns ein Kajak geliehen. Ein paar hundert Meter weg vom Parkplatz ist ein Imbiss, nebenan ein Kajakverleih. Durch Seerosen und Schilf sind wir bis zum Meer gepaddelt und zurück.
Jetzt am Abend haben wir am besagten Imbiss ein bescheidenes Mahl zu uns genommen, der Hunger treibt es rein.
Die Geschichte der Fährfahrt ist bis jetzt recht unspektakulär. Die Vicoria Seaways hat Kiel gegen 20:30 verlassen. Wir haben uns noch kurz zum Abschied auf Deck aufgehalten. Sind aber dann schnell in unsere kleine Kabine. Dort haben wir noch einen Film zusammen geschaut, sind aber vor dem Ende müde ins durchaus bequeme Bett gefallen, die Kinder oben, wir unten. Wider erwarten haben wir alle sehr gut geschlafen. Einzig der Lüfter war nervig (für mich weniger dank Lärmstopp im Ohr) und laut, aber abschalten ging gar nicht. Aufgestanden heute um 09:00 Uhr Ortzeit Litauen (+1h), kurz geduscht in einer Dusche, die noch kleiner ist als die in unserem WoMo. Frühstücksbuffett war ok, eher deftig als süß, aber reichlich. Sonst gibt es zur Fähre nicht viel zu sagen, ausser dass es auf dem Sonnendeck (auch Hubschrauberlandeplatz) leider keine (Liege-) Stühle und draussen überhaupt wenig Sitzgelegenheiten gibt.
Jetzt gammlen wir drinnen rum, lesen uns in die Reiseführer ein und überlegen hin- und her, wie rum wir unsere Reise angehen. Zuerst nach Süden, auf oder an das Kuhrische Naff und dann Richtung Vilnius, oder erst nach Norden zu den langen Stränden und dann nach Riga? Zwei Stunden haben wir noch ungefähr Zeit, bis wir die Fähre verlassen werden und die Entscheidung getroffen haben sollten.
Einige Stunden später:
Wir sind jetzt in Lettland, haben uns also für den Norden entschieden. Zuerst wollten wir auf einen CP bei Karkle, der gefiel uns aber nicht, weil direkt an der Straße. Dann eine Stellplatz an einem kleinen See direkt hinter Palanga, aber der wr direkt an einer noch befahrener Straße. Aber der See sah zu einladend aus, darum sind die Kinder erst mal baden gegangen. Danach sind weiter und stehen jetzt auf einem kleinen Parkplatz direkt am Meer bei Pape. Der Weg dahin hat uns dann über eine 7km lange staubige Schotterwellblechpiste geführt. Aber die Rüttelei hat sich gelohnt und wird (neben der Rückfahrt morgen zur Hauptstraße) wohl nicht das letzte Mal gewesen sein.
Fotos haben wir auch gemacht, aber leider habe ich im Moment Probleme, diese hochzuladen. Werden nachgereicht.
Jetzt steht es eingequetscht auf der Fähre nach Kleipeda. Rückwärts eingeparkt in ungefähr 20 Zügen mit zwei Einweisern, um auch ja möglichst weit nach rechts zu rücken. 20:00 Uhr ungefähr soll es losgehen. Die Kabine ist ok, kleines Fenster, nicht zu öffnen, aber Innenkabine war keine Option.
Die Anreise nach Kiel war problemlos und entspannt. Gegen 1300 Uhr waren wir an der Küste, entspannt gegessen und ein wenig durch Laboe gelaufen.
Schlecht geschlafen. Leider war es schon sehr früh trotz gut isolierter Fenster sehr laut, weil ab kurz nach fünf die Flieger über (gefühlt durch) unser Hotel gestartet sind.
Irgendwann sind wir dann doch zerknittert aufgestanden und haben unsere Koffer komplett neu gepackt, um die Einkäufe alle unterzukriegen.
Checkout, Caffe Nero frühstücken und dann ins Aquarium von Boston. Fanden wir alle gut, besonders gut hat uns das große Becken mit den Riesenmeeresschildkröten gefallen.
Jetzt sind wir noch in der Hotel Lobby, gleich geht es mit der Metro zum Flughafen.
Dann beginnt der langweilige und unbequemere letzte Teil der Reise.