Die Sleeper Busfahrt verlief bis Dong Hoi weiter unspektakulär, zum Schluss wurde es noch mal spannend. Gebucht war Tam Coc, Büro Sapa Discovery Tours bis Dong Hoi, Thang Anh Hotel (direkt am Strand). Für dort hatten wir auch den Shuttle nach Phong Nha bestellt. In Tam Com (Ninh Bình) wurde wir vom Büro mit dem PKW zur Fernstraße gebracht, dort nahm uns dann der Bus auf.
Wir verfolgten die letzten KM nach Doing Hoi auf Google Maps. Nur fuhr der Bus nicht in Richtung Hotel, sondern blieb auf der Fernstraße. Plötzlich die Aufforderung, uns fertig zu machen, Doing Hoi wäre erreicht. Hektisch „schmissen“ sie uns aus dem Bus und ließen uns mitten auf einer vielbefahren Kreuzung stehen, nicht ohne vorher noch zu rufen, „Taxi 3km.“
Etwas naiv dachten wir noch, dass uns eins der an der Kreuzung stehenden Taxen dann zum Hotel bringt, analog der Vorgehensweise bei der Abfahrt. Ein Taxifahrer winkte uns freundlich zu. Allerdings war weder er noch einer der anderen Taxifahrer für uns bestellt. Nachdem das mühsam dank Google Übersetzer geklärt war, haben wir dann den (einzigen) freundlichen Taxifahrer genommen und sind die 6km für nur 3€ zum Hotel gefahren.
Wie vereinbart kam pünktlich um 19:00 der Fahrer vom Homestay „Lucky Homes“ und fuhr uns eine weitere Stunde nach Phong Nha.
Phong Nha – Tag 1
Phong Nha und der angrenzende National Park Phong Nha – Ke Bang sind bekannt für seine großen Höhlen, die auf unterschiedliche Art zu besichtigen sind. Entsprechend reichhaltig ist das Angebot an geführten Touren. Einige Höhlen gehen nur mit Führung, einige wenige sind auch auf eigene Faust gut zu erreichen und zu besichtigen. Die von allen als die schönste bezeichnete Paradise Cave ( Hang Thien Duong) ist im trockenen Teil zu Fuß zugänglich. Es gibt auch eine ganztägige Tour, die dann weitere KM teils per Kajak erkundet. Klang auch verlockend. Dem ggü. stand noch eine eine weitere (allerdings wohl nur für mich) verlockende Tour zur Ruc Mon Höhle.
Empfohlen wird häufig auch die Gegend mit dem Roller oder mit dem Fahrrad zu erkunden. Wir haben uns dann für den ersten Tag erstmal für eine RollerTour entscheiden, den Roller konnten wir direkt am Homestay für 120.000 VND (4,50€) / Tag mieten.
Beste Entscheidung! Kurz getankt (20.000VND / 0,75€ / Liter) und dann ab zur Paradise Cave. Parkgebühr von 5000 VND für Roller ist obligatorisch, Eintritt 270.000VND /p.P. ) für den freigänglichen Teil. Es war überraschend wenig los und in der Höhle hat es sich dann endgültig verlaufen, so dass wir gefühlt die ganze Höhle für uns alleine hatten.
zum ersten Mal in die Höhle gestiegen sind?
Gigantisch, auch wenn es es nur ein kleiner Teil des mit über 31km langen längsten trockenen Höhlensystems Vietnams ist (Vergleich Postonja in Slowenien 24km)
Entdeckt wurde die Höhle erst im Jahr 2005 !
Wieder am Tageslicht sind wir noch mit dem Roller was über die Ho Chi Minh Road getuckert, die als eine der schönsten Straßen in Vietnam gilt.
Mit Abendessen in einem veganen Restaurant ein paar Meter weg vom Homestay, Pool und Kniffel am Fluss haben wir den Tag ausklingen lassen.
Phong Nha – Tag 2
Die Nacht war kurz und sehr unruhig: es gab ein super heftiges Unwetter mit Gewitter ab 01:00 Uhr. Teilweise ist der Strom (und damit die Klimaanlage) ausgefallen und die Donner ließen die Betten vibrieren. So haben wir ein Gewitter auch noch nicht „gespürt“.
Am Morgen war das Wetter so lala, die Aussichten aber noch halbwegs ok.
Nachdem uns das mit der Rollertour gut gefallen hat und meine Überzeugungskünste bzg. der Tour zur Rue Mon Höhle nicht ausreichend waren, sind wir erneut los, diesmal aber mit einem etwas stärkeren Roller. Wir wollten schauen, ob wir es durch den National Park über die Road 20 bis zur Grenze nach Laos schaffen. Die Straße war zu Beginn in einem guten und neuen Zustand.
Mitten im nichts eine größere Tempelanlage mit riesigem Parkplatz mit einer „Ausstellung“, augenscheinlich um den Vietnamkrieg, der auch hier in der Gegend ordentlich getobt hat.
Die Recherche später hat ergeben dass es sich bei der Ausstellung und den Tempel dazu ein paar Meter weiter um die „Eight Ladies Cave / ‘Hang Tám Cô’“handelt. Der Tempel wurde zum Gedenken an das tragische Schicksal von acht jungen Frauen errichtet, die nach einem Bombenangriff der Amerikaner 1972 in einer Höhle, in der sie Schutz gesucht hatten, durch einen großen Felsen verschüttet worden waren.. Rettunngssmaßnahmen sind mangels schwerem Gerät gescheitert. Die Schreie der Frauen sind nach neun Tagen verstummt. Die Leichen konnten erst 1996 geborgen werden.
Die Straße 20 führt durch den Dschungel und wurde erst im Jahr 2014 bis nach Laos „fertiggestellt“. Der Zustand der Straße wurde aber schlagartig nach dem Tempel viel schlechter, dazu kam eine lange ewige Baustelle. Auch gab es außer einem weiteren Tempel an der „Nurse Cave“ zum Gedenken an heroische Krankenschwestern und eben dichtem Dschungel rechts und links nichts zu sehen.
Dazu kam, dass das Wetter schlechter wurde und noch einige Berge vor uns lagen. Wir haben uns dann doch entschieden, umzukehren und sind durch viel Regen zurück zum Homestay gefahren.
Kleinigkeit essen, Pool ,lesen, wieder Essen und Kniffel und schon war der Tag rum .
Phong Nha ==> Hue, 3,5h Busfahrt
Mal wieder was zum Wetter: ein tropisches Tief liegt über der ganzen Gegend hier und ein Tropensturm nähert sich. Es sind extrem heftige Regenfälle für heute und morgen für Phong Nha, Dong Hoi, Hue und ggf. auch vielleicht bis runter nach Hoi An vorhergesagt. Aber der Bus fährt.
Aktuell tippe ich wieder im Sleeper Bus, diesmal aber die etwas unkomfortablere Version. Schmale Liegen in Dreierreihen. Vom Liegen/Sitzen her ist es ok, aber Platz für Handgepäck ist sehr knapp bemessen bzw. quasi nicht vorhanden. Dazu haben wir beide einen Platz oben zugewiesen bekommen, deutlich wackeliger als unten. Aber das Buspersonal lies nicht mit sich reden, um nach unten umzuziehen. Der Bus ist inzwischen voll besetzt und einige Reisende sitzen/liegen bereits im Gang. In diesem Fall ist oben doch nicht so schlecht.
Noch ein Fun Fact zum Schluss: Anzahl Mückenstiche bisher Antje >20 : Frank = 0
Und da war noch der kleine Welpe vom Homestay, 2 Monate, zu knuffig.