Lake Louise – 04.07.2022

Nach einer ruhigen Nacht auf dem Two Jack Main Campground in Banff sind wir trotz einiger Zweifel ob des Wetters aufgebrochen zum Lake Louise. Es war zwar trocken, von dem wunderbaren Bergpanorama  war jedoch leider absolut nichts zu sehen. Alles hing in den tiefen Wolken. Gut, dass wir bei Ankunft in Banff/Canmore am Samstag noch schönes Wetter hatten. Laut Wettervorhersage sollte es eigentlich den ganzen Tag regnen, daher haben wir uns vergleichsweise spät erst gegen 8.30 Uhr auf den Weg gemacht.

Wider Erwarten haben wir sogar noch auf dem Upper Parkinglot einen Parkplatz gekriegt (12$ Tagesgebühr) und konnten uns somit den zeitaufwendigeren Shuttlebus schenken. Zunächst haben wir noch schnell gefrühstückt und sind dann auf die Tour vorbei an den Touristen-Massen direkt am Seeufer des Lake Louise weiter zu unserem Ziel am Lake Agnes gestartet. Es ging rund 3,5km stetig bergauf inkl. einem Stopp mit schönem Blick von oben auf den Lake Louise. 

Mirror Lake

Angekommen auf ca. 2.200m am Lake Agnes, wo es schon seit den frühen 1920er-Jahren ein „Teahouse“ gibt, fing es dann doch noch an zu regnen. Es war letztlich ein kurzer, heftiger Schauer, aber danach klarte es auf und wir konnten zumindest ein bisschen was von dem Panorama drumherum sehen. Durch den Regen war das Teahouse direkt völlig überlaufen, zum Anstehen im Regen hatten wir dann aber auch keine Lust. Dafür lockte uns am anderen Ende des Sees noch ein Schneefeld. Mit einem Traumblick, sogar mit ein paar Sonnenstrahlen wurde der Extra-Schlenker belohnt.

Das Teahouse wird übrigens zu Saison-Beginn einmal per Hubschrauber mit allen Vorräten ausgestattet, der Nachschub kommt dann mit Pferden hoch.

Nach ziemlich genau 3 Std., 10km und knapp 400 Höhenmetern waren wir wieder zurück am WoMo. Weiter ging es noch mit einem Abstecher von der Hauptstraße ca. 11km zum Lake Moraine. Lt. Reiseführer soll er noch reizvoller sein, als der legendäre Lake Louise. Wir hatten schon wieder Glück und konnten auf dem sehr überschaubaren Parkplatz parken (ohne Gebühr). Durch diverse Busladungen war es trotzdem recht voll, aber der kurze Weg hoch zum Aussichtspunkt hat sich wirklich gelohnt. Der See hat eine atemberaubende Farbe und ist umrahmt von zehn 3.000ern, die wir dank des besser gewordenen Wetters auch alle sehen konnten.

Nun begann der spannende Teil, denn für heute und auch morgen müssen wir hier im Nationalpark auf eine sehr überschaubare Anzahl an Campingplätzen zurückgreifen, bei denen nicht vorreserviert werden kann. Es gilt First come, First serve. Der erste gleich im Ort Lake Louise war voll. Der nächste, Mosquito Creek Campground, liegt nur gute 20 Minuten entfernt und hatte erstaunlicherweise noch jede Menge freie Plätze. Allerdings auch sonst nix, auch keine Sani Station. Frisches Wasser konnten wir zumindest einen improvisierten Trichter zumindest ein bisschen nachtanken. Fürs Kochen und eine Katzenwäsche reicht es. Mehr aber auch nicht, weil jetzt auch der Abwassertank voll ist.

Auch heute ist leider kein Feuerchen am Platz, geschweige denn draußen sitzen möglich, denn inzwischen hat es sich wieder ordentlich eingeregnet.

Und auch die Netzabdeckung ist hier nicht vorhanden. Kommt also alles ein bisschen mit Verspätung.

Banff – 03.07.2022

Wer hatte behauptet, wir haben Glück mit dem Wetter?

Auf jeden Fall war es damit heute fürs erste vorbei. 12 Grad, immerhin noch bis zum Nachmittag trocken, danach leichter Regen, dann Dauerregen.

Als erstes stand Schlendern durch Banff auf dem Programm. Ich brauche solche Orte nicht. Er hatte zwar ein paar wirklich schöne Ecken, aber dominiert wird der Ort von Souvenirshops und Touristen, die mit frisch erworbenen Banff Hoodies und Jacken durch die Gegend laufen.

(Zugegeben: Zum Skifahren würde ich gerne noch mal hier hinkommen…)

Die Gondelfahrt auf einen der Berge haben wir uns beim den Wolken gespart, wir haben uns den „Cascade of Times Garden“ angeschaut und sind dem „Bow River Falls Trail“ gefolgt.

Bow Falls

Nach einem schnellen Lunch beim Vietnamesen und McD ging zum Tagesausflug in den Kootenay NP zum Marble Canyon. Kurzer 1,2 km Weg, spektakulärer Wasserfall am Ende des Canyon in die Schlucht hinein. Auf Fotos alleine sind diese ungeheuren Wassermassen kaum zu erfassen, darum heute auch die Wasserfall Videos.

Auf dem Rückweg nach Banff zum vorreservierten Campground kamen wir noch am Johnson Canyon vorbei. Einer der Hotspots, wird im Jahr von bis zu 1 Mio Menschen besucht. Es war mittlerweile 19:00 Uhr, der Parkplatz war zwar noch immer recht voll, aber erträglich.

Die Kinder haben keine Lust mehr gehabt, sich noch ein weiteres mal einen Canyon im Regen anzuschauen. Also zu zweit los, aber nur die 1,2km bis zum unteren Wasserfall. Bis zum oberen wären noch mal 1,3km gewesen, aber das wäre uns dann zu spät geworden. Der Weg bis zu dem 1. Fall war wenig aufregend, aber der Wasserfall wieder grandios. In Summe hat uns der Marble Canyon bis zu diesem Punkt aber besser gefallen.

Heute fehlen ein paar Kilometer im Track