Nach einer ruhigen Nacht auf dem Two Jack Main Campground in Banff sind wir trotz einiger Zweifel ob des Wetters aufgebrochen zum Lake Louise. Es war zwar trocken, von dem wunderbaren Bergpanorama war jedoch leider absolut nichts zu sehen. Alles hing in den tiefen Wolken. Gut, dass wir bei Ankunft in Banff/Canmore am Samstag noch schönes Wetter hatten. Laut Wettervorhersage sollte es eigentlich den ganzen Tag regnen, daher haben wir uns vergleichsweise spät erst gegen 8.30 Uhr auf den Weg gemacht.
Wider Erwarten haben wir sogar noch auf dem Upper Parkinglot einen Parkplatz gekriegt (12$ Tagesgebühr) und konnten uns somit den zeitaufwendigeren Shuttlebus schenken. Zunächst haben wir noch schnell gefrühstückt und sind dann auf die Tour vorbei an den Touristen-Massen direkt am Seeufer des Lake Louise weiter zu unserem Ziel am Lake Agnes gestartet. Es ging rund 3,5km stetig bergauf inkl. einem Stopp mit schönem Blick von oben auf den Lake Louise.
Angekommen auf ca. 2.200m am Lake Agnes, wo es schon seit den frühen 1920er-Jahren ein „Teahouse“ gibt, fing es dann doch noch an zu regnen. Es war letztlich ein kurzer, heftiger Schauer, aber danach klarte es auf und wir konnten zumindest ein bisschen was von dem Panorama drumherum sehen. Durch den Regen war das Teahouse direkt völlig überlaufen, zum Anstehen im Regen hatten wir dann aber auch keine Lust. Dafür lockte uns am anderen Ende des Sees noch ein Schneefeld. Mit einem Traumblick, sogar mit ein paar Sonnenstrahlen wurde der Extra-Schlenker belohnt.
Das Teahouse wird übrigens zu Saison-Beginn einmal per Hubschrauber mit allen Vorräten ausgestattet, der Nachschub kommt dann mit Pferden hoch.
Nach ziemlich genau 3 Std., 10km und knapp 400 Höhenmetern waren wir wieder zurück am WoMo. Weiter ging es noch mit einem Abstecher von der Hauptstraße ca. 11km zum Lake Moraine. Lt. Reiseführer soll er noch reizvoller sein, als der legendäre Lake Louise. Wir hatten schon wieder Glück und konnten auf dem sehr überschaubaren Parkplatz parken (ohne Gebühr). Durch diverse Busladungen war es trotzdem recht voll, aber der kurze Weg hoch zum Aussichtspunkt hat sich wirklich gelohnt. Der See hat eine atemberaubende Farbe und ist umrahmt von zehn 3.000ern, die wir dank des besser gewordenen Wetters auch alle sehen konnten.
Nun begann der spannende Teil, denn für heute und auch morgen müssen wir hier im Nationalpark auf eine sehr überschaubare Anzahl an Campingplätzen zurückgreifen, bei denen nicht vorreserviert werden kann. Es gilt First come, First serve. Der erste gleich im Ort Lake Louise war voll. Der nächste, Mosquito Creek Campground, liegt nur gute 20 Minuten entfernt und hatte erstaunlicherweise noch jede Menge freie Plätze. Allerdings auch sonst nix, auch keine Sani Station. Frisches Wasser konnten wir zumindest einen improvisierten Trichter zumindest ein bisschen nachtanken. Fürs Kochen und eine Katzenwäsche reicht es. Mehr aber auch nicht, weil jetzt auch der Abwassertank voll ist.
Auch heute ist leider kein Feuerchen am Platz, geschweige denn draußen sitzen möglich, denn inzwischen hat es sich wieder ordentlich eingeregnet.
Und auch die Netzabdeckung ist hier nicht vorhanden. Kommt also alles ein bisschen mit Verspätung.