Nabite Impressionen

Die Sonne war am Ende doch noch gnädig und kam zum Abend noch einmal raus. Das wurde von zweien direkt genutzt, um wieder ausgiebig im See zu baden.

Abhängen

Wir stehen also heute noch am See und hängen ab. Ein wenig technischer Dienst am WoMo, Joggen, Badminton, schwimmen im See, lesen, spielen. So geht der Tag rum, der sonnig und vielversprechend begonnen hat, sich jetzt aber gegen 16:00 leider einregnet. Morgen darf es dann wieder schöner werden, die Aussichten für den Rest der Woche sind zum Glück gut.

Der CP Nabite liegt sehr schön, mit Fußballfeld, zwei Beachvolleyballplätzen, großem Spielplatz, Tret – und Ruderbooten und nix los. Kein Gerangel um die wenigen Plätze mit Strom, der Großteil des Platzes ist eine große Wiese, die direkt bis an den See reicht. Wir stehen zwar ein Stück weit weg vom See, dafür haben wir aber Strom und eine tolle Aussicht.

Strecke unserer zweiten Etappe gestern von Pape über Karoste und Kuldiga bis hierhin: 180km

Knast und Klettern

Nach einer unruhigen Nacht (unglaublich, wieviele Menschen tatsächlich noch mitten in der Nacht an so einem Parkplatz auftauchen und dann im PKW pennen) sind wir nach dem Frühstück aufgebrochen. Da es sehr regnerisch war, entfiel heute leider auch der Kaffee am Strand. Unser erstes Ziel war das Militärgefängnis von Karosta, einem Stadtteil von Liepaja (Liebau). Die Weide der (Wild-)Pferde und Auerochsen haben wir aufgrund des Wetters und auch der deutlich geäußerten Unlust der Kinder ausfallen lassen.

Liepaja war in der Sowjetära militärischer Sperrbezirk und Karosta war sogar ausschließlich dem Militär vorbehalten. Unglaublich breite Straßen und diese typischen trostlosen Plattenbau-Siedlungen prägen das Stadtbild. Es wirkt ein bisschen unheimlich. In dem Gefängnis saßen Soldaten ein, die – man stelle sich das mal vor – sich nicht „an die Regeln gehalten haben“. War mal ganz interessant, aber nicht spektakulär. Auf die Möglichkeit, für 17 Euro in einer Zelle zu übernachten, haben wir dankend verzichtet.

Einige Blöcke weiter wollten wir unbedingt noch die Nikolai Kathedrale bewundern, eine russisch-orthodoxe Kirche, die ziemlich prunkvoll in dieser tristen Umgebung erstrahlt. Sie verspricht von außen allerdings viel mehr, als sie von innen hält. Unweit entfernt gibt es einen ziemlich coolen Kletterpark, den wir durch Zufall entdeckt haben. Eigentlich dachten wir, es gäbe „nur“ eine lange Seilbahn namens „Tarzan“ über einen See. Tatsächlich aber  gab es fünf  verschiedene Kletterparcoure verschiedener Schwierigkeitsgrade. Ich habe gleich dankend verzichtet …. bin nicht annähernd so mutig wie die liebe Manu, die sich über 1km  lang an so einem Ding ins Ungewisse stürzt!!! Mein Respekt!! Ich habe es kaum ausgehalten, meinen Lieben zuzugucken ….. aber sie hatten alle Drei ihren Spaß und waren glücklich und zufrieden.

Inzwischen war es schon halb fünf und unsere erste längere Route stand noch an: rund 80 km bis in die Nähe von Kuldiga, etwas im Landesinneren gelegen. Hier haben wir auf Wunsch einer einzelnen Dame den Campingplatz „Nabite Camping“ angesteuert: laut Reiseführer „der perfekte Ort, um 1-2 Tage in Ruhe auszuspannen“ …… klingt ganz nach meiner Vorstellung! Der Platz liegt tatsächlich herrlich an einem wunderschönen See und die Kinder sind ebenfalls begeistert. Nur der Vater ist mäßig erfreut bei der Aussicht, einen ganzen Tag hier einfach nur so abzuhängen.

Strandtag

Die Nähe unseres Parkplatzes zum Meer haben wir heute ausgekostet. Um 09:00 saßen wir zu zweit mit Kaffee am Strand, die Kids schliefen noch eine gute Stunde länger. Als wir dann gegen 1100 Uhr frühstückten, wurde der Parkplatz ringsum langsam voll. Am Strand selber verläuft sich aber alles.
Die Ostsee hat hier sogar richtig Wellen!

Wassertemperatur ist auch ok, so haben wir reichlich Zeit in dem schönen, algen- und quallenfreien Wasser verbracht.
Sohn und ich sind gegen 1500 los und haben uns ein Kajak geliehen. Ein paar hundert Meter weg vom Parkplatz ist ein Imbiss, nebenan ein Kajakverleih. Durch Seerosen und Schilf sind wir bis zum Meer gepaddelt und zurück.
Jetzt am Abend haben wir am besagten Imbiss ein bescheidenes Mahl zu uns genommen, der Hunger treibt es rein.

Link zu Fotos

Hier schon mal ein Link zu den Fotos, bis sie auch wieder direkt in den Blog geladen werden können:

Baltikum 2017

Da hier aber gerade nur ein seeeehr langsamer Internetzugang verfügbar ist, wird es noch ein wenig dauern, bis die Fotos auch hochgeladen sind.

Ostsee

Die Geschichte der Fährfahrt ist bis jetzt recht unspektakulär. Die Vicoria Seaways hat Kiel gegen 20:30 verlassen. Wir haben uns noch kurz zum Abschied auf Deck aufgehalten. Sind aber dann schnell in unsere kleine Kabine. Dort haben wir noch einen Film zusammen geschaut, sind aber vor dem Ende müde ins durchaus bequeme Bett gefallen, die Kinder oben, wir unten. Wider erwarten haben wir alle sehr gut geschlafen. Einzig der Lüfter war nervig (für mich weniger dank Lärmstopp im Ohr) und laut, aber abschalten ging gar nicht. Aufgestanden heute um 09:00 Uhr Ortzeit Litauen (+1h), kurz geduscht in einer Dusche, die noch kleiner ist als die in unserem WoMo. Frühstücksbuffett war ok, eher deftig als süß, aber reichlich. Sonst gibt es zur Fähre nicht viel zu sagen, ausser dass es auf dem Sonnendeck (auch Hubschrauberlandeplatz) leider keine (Liege-) Stühle und draussen überhaupt wenig Sitzgelegenheiten gibt.

Jetzt gammlen wir drinnen rum, lesen uns in die Reiseführer ein und überlegen hin- und her, wie rum wir unsere Reise angehen. Zuerst nach Süden, auf oder an das Kuhrische Naff und dann Richtung Vilnius, oder erst nach Norden zu den langen Stränden und dann nach Riga? Zwei Stunden haben wir noch ungefähr Zeit, bis wir die Fähre verlassen werden und die Entscheidung getroffen haben sollten.

Einige Stunden später:

Wir sind jetzt in Lettland, haben uns also für den Norden entschieden. Zuerst wollten wir auf einen CP bei Karkle, der gefiel uns aber nicht, weil direkt an der Straße. Dann eine Stellplatz an einem kleinen See direkt hinter Palanga, aber der wr direkt an einer noch befahrener Straße. Aber der See sah zu einladend aus, darum sind die Kinder erst mal baden gegangen. Danach sind weiter und stehen jetzt auf einem kleinen Parkplatz direkt am Meer bei Pape. Der Weg dahin hat uns dann über eine 7km lange staubige Schotterwellblechpiste geführt. Aber die Rüttelei hat sich gelohnt und wird (neben der Rückfahrt morgen zur Hauptstraße) wohl nicht das letzte Mal gewesen sein.

Fotos haben wir auch gemacht, aber leider habe ich im Moment Probleme, diese hochzuladen. Werden nachgereicht.

 

Eingeparkt

Jetzt steht es eingequetscht auf der Fähre nach Kleipeda. Rückwärts eingeparkt in ungefähr 20 Zügen mit zwei Einweisern, um auch ja möglichst weit nach rechts zu rücken. 20:00 Uhr ungefähr soll es losgehen. Die Kabine ist ok, kleines Fenster, nicht zu öffnen, aber Innenkabine war keine Option.

Die Anreise nach Kiel war problemlos und entspannt. Gegen 1300 Uhr waren wir an der Küste, entspannt gegessen und ein wenig durch Laboe gelaufen.

Last day

Schlecht geschlafen. Leider war es schon sehr früh trotz gut isolierter Fenster sehr laut, weil ab kurz nach fünf die Flieger über (gefühlt durch) unser Hotel gestartet sind.

Irgendwann sind wir dann doch zerknittert aufgestanden und haben unsere Koffer komplett neu gepackt, um die Einkäufe alle unterzukriegen.

Checkout, Caffe Nero frühstücken und dann ins Aquarium von Boston. Fanden wir alle gut, besonders gut hat uns das große Becken mit den Riesenmeeresschildkröten gefallen.

​​Jetzt sind wir noch in der Hotel Lobby, gleich geht es mit der Metro zum Flughafen. 

Dann beginnt der langweilige und unbequemere letzte Teil der Reise.

Bis morgen in D!

Boston

Der Tag begann für Nik so, wie der letzte aufgehört hat, mit einem Bad im Pool.

Anschl. zu Caffe Nero zum Frühstück, Capucchino bzw Kakao und Muffin. Kaffee und Kakao waren so gut, da gehen wir morgen wieder hin.

Dann sind wir den ganzen Tag durch Boston gelaufen, durch den Financial District, ein gutes Stück des Freedom Trails bis zum Boston Common Park. Dann entlang der Beacon Street vorbei an den edlen Stadthäusern der wohlhabenden Bostoner durch Back Bay. Kurzer Abstecher in die öffentliche Bücherei, ein Traum und soviel besser als das, was unsere Bücherei zu Hause bietet!

Am Emerson College haben wir uns mal erklären lassen, was es braucht, um dort zu studieren. Neben einer guten Bewerbung auch viel Geld: pro Jahr ca. 50K€!

Dann weiter bis zum Quincy Market. Ein Fresstempel, der den Hunger der Kinder aber wenigstens gestillt hat. Kulinarisch war es heute sonst eine  Enttäuschung. Mit meinem Wunsch, abends in einem der guten Steinhäuser noch einmal richtig zuzuschlagen, konnte ich mich leider nicht durchsetzten (ein ganz kleiner Trost: das Sandwich zum Lunch war allerdings sehr ok, wir haben uns mal wieder angestellt).

Mit dem Wetter hatten wir heute sehr viel Glück. Der vorhergesagte Regen kam statt um 11:00am erst um 06:00pm. So konnten wir – bis auf den Rückweg zum Hotel – trocken durch die Stadt laufen (Jetzt, um 22:15, regnet es cats and dogs. Hoffentlich ist es morgen nochmal ein wenig trockener)

Die Stadt ist im Vergleich zu NYC fast schon steril, positiver ausgedrückt: sehr sauber und gepflegt. Immer wieder schön der Kontrast zwischen den alten Häusern und den neuen, sehr modernen, Hochhäusern. Sogar eine Fußgängerzone gibt es, ziemlich klein zwar, aber mit Macy’s und ein paar der Modelabels gut ausgestattet.