Auch das muss mal erwähnt werden 😉 Die besten Croissants gab es bis jetzt in Noyers, das war die einhellige Meinung. Die am Lac des Settons waren auch sehr gut, die aus der kleinen Bäckerei hier haben es aber noch getoppt. Ganz schön große Unterschiede gibt es!
Sehr gemütlich haben wir es angehen lassen und unseren Stellplatz gegen 11:30 Uhr verlassen. Viel stand nicht auf dem Programm, Wetter war auch immer noch recht kühl und bewölkt. Fest stand, dass wir zum Zisterzienserkloster Abbey de Fontenay www.abbaydefontaney.com bei Montbard wollten.
Damit es für unseren Sohn nach so viel Kultur auch noch etwas Entspannung gibt, haben wir nach einem Stellplatz oder CP mit Wasser gesucht. Die Wahl viel auf einen 5* Platz, in der Nähe eines Sees, mit Pool und Zip und Zap.
Aber erst zur Klosteranlage. Sehr schönes Gelände, interessante Geschichte. Um auf der Anlage zurecht zu kommen, gab es einen Flyer, der die Gebäude und deren Funktion erklärte. Alles in allem ein lohnenswerter Zwischenstopp, wir, die Eltern, wären gerne noch ein wenig länger geblieben, aber der Junior drängelte.
Wir steuerten den Platz bei Langres an, der zu unserer großen Überraschung, nicht die erwartete Begeisterung bei unserem Sohn auslöste, im Gegenteil. Er „möchte etwas einfacheres“.
Schlussendlich sind wir noch ca. 130km weiter in Richtung Norden gefahren und stehen nun kurz vor Nancy auf einem kleinen, schönen CP in einem schönen Tal direkt an der Mosel.
Noyers haben wir angesteuert, weil das Dorf eins der schönsten im Burgund sein soll. Glauben wir das mal, es fehlt die Zeit, alle anderen anzuschauen. Auf jeden Fall lohnt sich ein Spaziergang außen entlang der ehemaligen Stadtmauer und durch die schmalen Gassen. Vom Stellplatz sind es ca. 10min bis zum Stadttor. Es gibt einige Galerien, ein paar Restaurants, davon eins mit einem Michelin Bib Gourmand ausgezeichnet. Da wir aber unterwegs einiges zum Grillen eingekauft haben, kam das für heute nicht in Betracht. Beim nächsten Mal…
Zurück am Platz gab es eine Chablis Weinprobe. France-Passion bietet Stellplätze auf Bauernhöfen, Weinbauern o.ä.. Bei unserem gab es Wein. Ohne Kaufzwang, aber wir haben trotzdem zugeschlagen.
Dazu hatte der Weinbauer noch eine schöne Garage mit drei Oldtimern, Volvo, Peugot und einem Dollard Motorrad. Bei so einer Garage hätte ich gerne auch noch ein bis zwei mehr Oldtimer…
Wir sind gegen 10:30 vom Campingplatz mit den Rädern losgefahren. Sollte das mal jemand lesen, der auch vom Campingplatz aus per Rad dort hin möchte: Auf keinen Fall der Routenempfehlung von Google Maps für Radfahrer folgen. Besser direkt die Straße nehmen. Man kommt sonst zwar auch zur Baustelle, aber dummerweise von der falschen Seite und man steht vor dem Zaun. Es folgt dann ein ca. 6km Umweg, um zur richtigen Seite zu kommen.
Erst noch die Nachlese zur Burg Guédelon Besichtigung:
Leider gab es gestern keine deutsche Führung, die hätten wir gerne mitgemacht. So mussten wir die Details dem Handzettel und den Beschreibungen bei den Handwerkern entnehmen.
Schon mühsam, so ein Burgbau ohne die gewohnten Hilfsmittel, andererseits faszinierend, was so alles ohne genau diese geht.
Insgesamt haben wir dort, mit Mittagessen, fast 5 Stunden verbracht. Zurück am Rad musste ich dann noch einen Reifen flicken, und dann direkt noch mal, weil das Loch so groß war, dass der Flicken direkt geplatzt ist, nachdem wieder Luft drinnen war. ?. Zum Glück hatte ich noch einen Reserveschlauch dabei, wäre sonst blöd geworden.
Eigentlich war dann der Plan, vom See aus am Abend mit dem Rad zum Le Spectacle nach St Fargeau zu fahren. Aber die Wetteraussichten haben dazu geführt, dass wir den CP gegen 18:00 Uhr verlassen haben und mit dem WoMo nach St Fargeau gefahren sind. Wir hatten wenig Lust, nach Mitternacht bei Regen und möglicherweise Gewitter über Landstraßen zurückfahren zu müssen.
Erwartungsgemäß war der Stellplatz am Schloss voll, so wurde die angrenzende Wiese kurzerhand von vielen anderen WoMos belegt. Wir haben unseren Platz noch ganz am Ende ergattern können.
Vo dort waren es nur wenige Minuten zum Chateau von Saint-Fargeau. Wegen diesem Trailer, den wir schon vor ein paar Wochen zu Hause gesehen haben, sind wir dort hin:
Nach unserem Abendessen sind wir um halb neun aufs Gelände und mussten feststellen, dass wir besser dort eine Kleinigkeit gegessen hätten: neben den üblichen Burgern gab es auch Moules Frites und Escargots Bourgogne.
Pünktlich mit Beginn der Show gegen 22:20 fing es an zu regnen, Gewitter zogen um uns rum, teilweise hat es wie aus Kübeln geschüttet. Zum Glück hatten wir uns aber in weiser Voraussicht an der Kasse noch für kleines Geld Regen-Ponchos gekauft. Sahen zwar bescheuert aus, aber hielten uns weitestgehend trocken. Viele andere haben bei dem Platzregen zur Halbzeit die Show verlassen. Insgesamt hat vor allem die großartige Lichtshow begeistert, die das Schloss auf beeindruckende Art und Weise illuminiert und in das Spektakel mit einbezogen hat.
Genau mit Ende der Show hörte der Regen auch auf und wir haben im Innenhof vom Schloss noch das kleine Abschlusskonzert der Jäger geniessen können.
Heute, am 27.07., haben wir es ruhig angehen lassen. Baguette und Croissants gab es 100m weg vom Stellplatz. Nach dem Frühstück und bei kühlem, etwas regnerischem Wetter sind wir los. Nun stehen wir in Noyers, nutzen zum ersten Mal einen Stellplatz von france-passion.com und schauen die letzte Etappe der Tour de France.
Hilft ja nix, irgendwann müssen wir ja doch da wieder weg. Schweren Herzens haben wir den Lac des Settons heute morgen um acht in Richtung Westen verlassen.
Auf dem Weg zu unserem heutigen Übernachtungsziel war Kultur angesagt, wenigstens ein bißchen. Erster Halt war am Schloss Bazoches-du-Morvan. Das Schloss war bei unserer Ankunft noch geschlossen, darum haben wir erst mal in Ruhe auf dem noch leeren Parkplatz gefrühstückt.
24€ Eintritt, die sich sehr gelohnt haben. Im 12. Jahrhundert erbaut, im Jahr 1675 von Marschall von Vauban erworben. Dieser war ein ausgesprochen helles Köpfen, interessante Vita. Erfinder von Waffen, Wehranlagen, viel bereist, Verfasser unzähliger Bücher, immer im Dienst König Ludwig XIV. Mit der Eintrittskarte gab es eine umfangreiche (deutsche!) Beschreibung von Schloss und Marschall, in jedem Fall lesenswert.
Mit am beeindruckendsten war die Karte von Paris aus dem Jahr 1739 (Plan de Turgot). Mehrere Jahre war der Zeichner in Paris unterwegs, um die ganzen Gebäude Maß zu nehmen. Irre, die Details.
Nach dem Schloss ging es über Pierre-Perthuis (zwei alte Bücken über die Cure gucken, kann man, muss man nicht) nach Vézelay, um dort die Basilika anzuschauen. Geparkt ausserhalb der Ortes, und dann bei 40 Grad durch die alte Stadt hoch zum Weltkulturerbe https://de.wikipedia.org/wiki/Ste-Marie-Madeleine_(Vézelay). Leider war das Portal eingerüstet, aber innen war es auch sehr beeindruckend.
Anschliessend sind wir noch in ein kleines Restaurant, Galette und Crêpe für alle.
Jetzt stehen wir auf dem Camping am Lac du Bourdon. Der Platz ist bei weitem nicht so schön wie der letzte. Schnell sind wir nach der Ankunft noch in den See (über die Strasse hinweg), aber statt ersehnter Abkühlung erinnerte er uns doch sehr an eine Badewanne. Egal, der Platz liegt günstig für unsere beiden Ziele morgen.
Alles aufgebaut, Buch in der Hand, Blick auf den See, so sollte der Tag seinen Lauf nehmen … bis die erste von gefühlt sämtlichen Jugend-Feriengruppen Frankreichs ankamen und nicht nur sichtlich sondern vor allem hörbar ihren Spaß hatten.
Die Betreuer hatten eindeutig militärischen Hintergrund 🙂 ein Schlachtruf jagte den nächsten, intoniert mit Trillerpfeife. Erinnerte mich an Full Metal Jacket. Dann eben schwimmen und paddeln, bei recht angenehmen 33°. Wer hat was von Hitze gesagt?
Wir sitzen hier fest. Kommen hier einfach nicht los. In Anbetracht der angekündigten Hitze morgen und übermorgen bleiben wir noch eine Nacht länger und schieben das Sightseeing ganz ans Ende. Heute bin ich noch früher raus als gestern, es gibt nicht viel zu fotografieren hier, darum immer wieder das Gleiche, etwas anders.
Ansonsten ist recht wenig passiert, 15 KM MTB Tour, ohne Sohn. Schon schön, aber unspektakulär.
Mit dem Rad ging es heute morgen über die Staumauer zum kleinen Supermarkt, den wir zum Glück entdeckt haben, um dort Brot, Baguette und Croissants zu holen.
Highlight des Tages: Die Radtour um den See. Schöner Weg für MTB, 15km lang, immer wieder vorbei an kleinen Buchten und Sandstränden. Aber einsam ist man nie, obwohl heute deutlich weniger los war als am gestrigen Sonntag.
Ansonsten gepaddelt (heute waren dann alle mal dran) und dann nochmal 10km mit dem Rad, um nochmal Hamburger zu essen.
Es steht jetzt auch grob der Plan für die wenigen verbleibenden Tage. Dieser sieht vor, dass wir noch zwei Nächte hier bleiben, um dann noch ein paar Orte anzuschauen und zu einem anderen See zu wechseln.
Mit Baguette und Croissant, so fing der erste richtige Urlaubstag in Frankreich an, wie es sich gehört.
Kein großes Programm heute, außer Stand Up Paddling!
Das hat deutlich besser geklappt als befürchtet. Sohn und ich hatten heute unseren Spaß damit. Zum Glück war der See ruhig und berechenbar, für uns Anfänger genau das Richtige.
Sonst nur noch eine kleine Tour mit dem Rad, um einen Burger zu futtern. Dann nur noch eine weitere Tour mit dem Standup Paddle, grillen, siedeln, lesen, schlafen.
Gegen 10:00 haben wir Irrel verlassen und es ging nach ein paar KM durch Luxemburg weiter nach Frankreich.
Es ging, auch wegen des starken Gegenwinds, quälend langsam durch eintönige Landschaft, vorbei an riesigen Getreidefeldern, die alle zu Hauf abgemäht wurden. Wir wollten unbedingt noch zu einem See, deswegen wurde die Fahrt länger und länger. Den Geheimtipp aus unserem (sehr aktuellen) „WoMo-Reiseführer Burgund“ in Saint-Agnan wollten wir noch erreichen. Da standen wir dann auch, allerdings erst gegen 18:00 Uhr. Es hieß ja in der Beschreibung, dass die Ausstattung eher schlecht sei, auch vergleichsweise teuer, dafür die Lage um so besser. Aber sooo schlecht? Irritiert gingen wir durch sehr hohes Gras, vorbei an Trampolingestängen, der Blick ins Waschhaus lies uns gruseln. Die Rezeption nicht besetzt, aber Kasse war noch an? Seltsam, seltsam. Der Platz kann doch im Leben nicht in Betrieb sein?
Schlussendlich haben wir dann noch, sehr versteckt, den Kreidetext „Fermentation“ gefunden.
Wenig begeistert und sehr genervt sind wird dann noch 30min länger zum Lac des Settons weiter und hatten Glück, auf dem Camping „Plage des Settons“ noch den letzten Platz zu bekommen.