Türkis – 29.06.2022

„Endlich“ durften die Kids heute mal ausschlafen. Es stand nur eine kurze Etappe von knapp 100 Kilometern an und sie wussten direkt, die Gunst der Stunde zu nutzen!

Frühstück gab’s deswegen erst nach zehn. Ein gutes Zeitfenster, wie sich herausstellte, denn wir konnten noch in der warmen Sonne sitzen, bevor es sich zuzog. Um kurz vor elf musste der Platz geräumt sein, deswegen sind wir „umgezogen“ in die Day Use Area, um das WoMo zu parken. Wir wollten nämlich noch den 5km-Trail um den Kentucky Lake gehen. Eine sehr schöne Runde und glücklicherweise ist es trocken geblieben. Keine fünf Minuten, nachdem wir zurück waren, fing es an zu regnen. Also alles richtig gemacht.

Heute konnten wir statt der Schotterpiste die geteerte 6km-Variante in die entgegengesetzte Richtung zum Highway 5 nehmen. Von dort ging es auf direktem Weg nach Logan Lake, unserem heutigen Etappenziel.

Kurzer Zwischenstopp in Merritt. Unaufällige kleine Stadt, die sich der Country Musik verschrieben hat und letztes Jahr im November wie viele andere Orte in der Region unter einer großen Flut gelitten hat.

Am Logan Lake stehen wir nach Smithers zum zweiten Mal auf einem städtischen Campingplatz und dem ersten Platz auf dieser Reise, den wir vorab reserviert hatten. Dabei hatten wir eine glückliche Hand, unser Platz 9 liegt direkt am See, auch wenn wir das bei dem Wetter heute leider nicht so richtig nutzen können.

Schon unterwegs hat’s viel geregnet und die Temperaturen sind mit 13 Grad auch nicht so berauschend, aber immerhin ist es den Rest des Tages mehr oder weniger trocken geblieben. 
Lea und ich haben es uns am Campground gemütlich gemacht, die beiden Männer konnten nicht widerstehen und haben auf dem gleich nebenan liegenden Golfplatz eine 9-Loch-Runde gespielt.

Kelowna – 28.06.2022

P.S. zu gestern: Unser Platz liegt im Kettle Valley. Die ganze Gegend wird durchzogen von Radwegen auf Bahntrassen, insgesamt 600km. Ein Traum ist es, die Trassen einmal abzuradeln.  Sie bieten Einblicke in die Landschaft, die man vom Auto nicht bekommen kann. Kommt auf die Liste…. www.kettlevalleyexpress.com

10:10 ging es von dem schönen Platz los. Heute noch ohne festes Ziel, wir haben erst ab 29.06. fest gebucht. Auf der Route heute auf jeden Fall Kelowna. Die Stadt war eines der potentiellen Ziele für den Austausch von Nik, bevor er sich dann für den Livingstone Range Schuldistrikt entschieden hat.

In Osoyoos, dem nächsten größeren Ort haben wir kurz eingekauft, bevor wir uns die kleine Wüste Kanada anschauen wollten. An sich nur ein 1,5km langer Weg über Holzstege (u.a. wegen der Klapperschlangen). Leider gab es heute keine Führung, die lt. Führer sehr interessant sein soll. Auf self-guided hatten wir keine Lust und sind deswegen wieder los, um nach wenigen Metern eigentlich nur durch Zufall, weil uns der Weinshop so angesprochen hatte, zur Weinprobe anzuhalten.


Drei Sorten haben wir zu probiert, der Riesling und der Rose haben uns am besten geschmeckt. Drei Flaschen haben wir mitgenommen, leider nichts, was wir in größeren Mengen mit zurück nach D nehmen können. Als Zugabe zu dem Wein durften wir uns noch Kirschen von den Bäumen pflücken – sehr lecker. 

Dann sind wir durch das Okanagan Tal gefahren. Landschaft sehr schön und wieder ganz anders als alles andere vorher, aber doch über die ganze Länge sehr zersiedelt. 

Swim&Lunch Pause gab es in Oliver im von den Rotariern angelegten Park mit kleinem Strand. Eine sehr schöne, kleine und gepflegte Anlage. Ringsherum Häuser mit Privatstrand – die waren auch nicht schlecht.

Das Wetter wurde dann schlechter, Gewitter zogen auf und mit ein wenig Regen führte uns der Highway 97 erst durch West Kelowna, dann weiter nach Kelowna. Die Stadt sah vom anderen Ufer des Okanagan Lake noch ganz schön aus, Downtown hat uns aber nicht überzeugt. (nicht, dass wir ausgestiegen wären). Nik hatte nach einhelliger Meinung mit seiner Schuldistirkt-Wahl alles richtig gemacht.

Es ging anschl. ein Stück zurück, wieder durch West Kelowna, bevor wir auf den Highway 97c nach Westen einbiegen konnte, um Logan Lake, dem ersten reservierten Platz näher zu kommen. Die Straße führte uns von ca. 550m N.N auf 1728m N.N, fast nur geradeaus den Berg hoch. Bei starkem Gegenwind haben sich unsere ca. 5,5t WoMo über etliche Kilometer mit 50-max 70km/h nur berghoch gequält. Krass, 1.200 hm am Stück. Der Ausblick und die Fernsicht oben waren sensationell, leider gab es keine Möglichkeit anzuhalten, bevor es wieder ein Stück runter ging. 

Zum ersten Provincial Park  auf dem Weg  mussten wir dann vom Highway runter, um über 11km Schotterpiste zum Kentucky-Alleyne PP zu gelangen, den wir gegen 20:00 Uhr und nach  insgesamt 300km heute erreicht haben.

Der Platz macht zum Teil einen recht neu angelegten Eindruck. Es scheinen auch noch einige Schilder zu fehlen. Wir haben zwar einen schönen Platz im Wald bekommen, aber erst beim Abendspaziergang entdeckt, dass die Anlage viel größer ist, als auf den ersten Blick erkennbar und dass es noch Plätze mit Blick auf einen der vier Seen gegeben hätte. 

Später gab es dann noch Besuch von einer Hirschkuh, die gar nicht scheu war!